FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kursschwankungen der Digitalwährung Bitcoin sind nach wie vor wesentlich stärker als von herkömmlichen Währungen. Dies zeigte sich am Mittwochabend in aller Deutlichkeit. Innerhalb von knapp zwei Stunden stieg der Bitcoin-Kurs zunächst auf ein Rekordhoch von fast 7900 US-Dollar, nur um wenig später um rund 800 Dollar oder gut zehn Prozent abzusacken. Kursbewegungen in solchem Ausmaß sind bei traditionellen Währungen selbst über mehrere Wochen ungewöhnlich, erst recht innerhalb weniger Stunden.
Auslöser des Preissprungs waren Meldungen, wonach eine technische Neuerung namens Segwit2x verschoben wird. Demnach wird die für Mitte November geplante Aktualisierung auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Ziel der Aktion, die in der Bitcoin-Gemeinde sowohl viele Befürworter wie Gegner hat, ist eine Erhöhung der Transaktionsgeschwindigkeit und eine Reduzierung der Transaktionskosten. Laut Marktkennern drohte die Neuerung die Bitcoin-Gemeinde zu spalten, was auch Grund der Verschiebung sei. Die bekannteste Digitalwährung Bitcoin hat in diesem Jahr massiv zugelegt. Anfang 2017 hatte ein Bitcoin weniger als 1000 Dollar gekostet. Auf Bitstamp, einer der größten Handelsplätze, wurde am Mittwochabend ein Rekordhoch von 7888 Dollar erreicht. Kryptowährungen, von denen es mittlerweile mehr als 1000 geben soll, werden anders als herkömmliche Währungen nicht von Zentralbanken und Regierungen kontrolliert. Befürworter schätzen die Freiheit und Anonymität von Digitalwährungen, Kritiker warnen vor Missbrauch etwa zur Finanzierung krimineller Handlungen. Wegen der hohen Kursschwankungen sehen Skeptiker Bitcoin und Konsorten nicht als Währung an, sondern sprechen von einem Spekulationsobjekt.