Investing.com – Der selbst ernannte Bitcoin-Erfinder Craig Wright erhielt kürzlich in einem Interview mit Kitco die Möglichkeit darüber zu philosophieren, was er mit seinen 1,1 Millionen BTC anfangen wird. Er sagte:
„Wenn Sie BTC meinen, ja, ich werde sie irgendwann verkaufen, weil sie keinerlei Nutzen haben.“
Er ging sogar noch einen Schritt weiter und erklärte nicht nur, dass die Blockchain an sich völlig nutzlos ist, sondern auch, dass sie keine Chance hat sich weiterzuentwickeln.
Als er dann anfing über sein neues Projekt Bitcoin Satoshi Vision (BSV) zu reden, wurde schnell klar, was sein Ansinnen ist. Denn im Gegensatz zu seiner mutmaßlich ersten Krypto-Erfindung, hat der BSV „einen Wert, ist sicherer und schneller und kann außerdem alles, was Amazon (NASDAQ:AMZN) vollbringt und noch einiges mehr“.
Im Mai 2020 sorgte er bereits für Furore, denn er kündigte an einen Großteil seiner Coins verkaufen zu wollen. Er hatte jedoch nicht nur vor von dem Verkauf an sich zu profitieren, sondern gleichzeitig auch von gehebelten Short-Positionen, wie er sagte:
„Es ist davon auszugehen, dass der Wert signifikant fallen wird, sodass dies mit einem 10-fachen gehebelten Leerverkauf einhergeht.“
Innerhalb der Krypto-Community stieß er mit dieser Aussage keinesfalls auf Beifall, sondern vielmehr auf Unverständnis. Als er dann auch noch mit der Ankündigung nachlegte, mehr als 50 Prozent der Blockchain in seinen Besitz zu bringen, ging ein Aufschrei durch die sozialen Medien.
Bis heute ist nicht zweifelsfrei geklärt, was er mit diesen leeren Drohungen beabsichtigt hatte, denn weder das eine noch das andere trat letztlich ein.
Der Ethereum-Gründer Vitalik Buterin geht sogar so weit, dass Wright nur ein Betrüger ist, wie er sagte:
„In meinen Augen ist Craig Wright so etwas wie eine Donald Trump-Figur, nicht wirklich intelligent. Meiner Meinung nach hat er ein großes Publikum, weil er Dinge sagt, die auf die Ängste der Menschen abzielen.“
Bisher konnte Wright keine Beweise vorlegen, wirklich der ominöse Satoshi Nakamoto zu sein. Stattdessen wurde er von einem US-Bezirksgericht in Florida angewiesen, die Hälfte der etwa 1 Million Bitcoins, die er zwischen 2009 und 2013 geschürft hat, an die Familie des verstorbenen Dave Kleiman zu übertragen. Das Gericht sah es als bewiesen an, dass er die BTC mit seinem damaligen Freund gemeinsam geschürft hatte, was er selbst abstritt.
Vor gut drei Wochen, am 9. März, entschied US-Bezirksrichterin Beth Bloom, dass Wright wegen Diebstahl geistigen Eigentums 100 Millionen Dollar Strafe plus 43 Millionen Dollar Zinsen an das Gemeinschaftsunternehmen zahlen muss, welches er mit dem verstorbenen Dave Kleiman gegründet hatte.
Von Marco Oehrl
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