Berlin (Reuters) - Inmitten des Zollstreits legt der Überschuss der EU-Länder im Warenhandel mit den USA kräftig zu.
Von Januar bis April stieg er um 17 Prozent auf 45,4 Milliarden Euro, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Die Ausfuhren in die weltgrößte Volkswirtschaft kletterten im ersten Jahresdrittel um drei Prozent auf fast 131 Milliarden Euro, die Einfuhren aus den USA schrumpften dagegen um mehr als drei Prozent auf gut 85 Milliarden Euro.
US-Präsident Donald Trump ist das Handelsdefizit seines Landes mit Staaten wie Deutschland ein Dorn im Auge. Viele Unternehmen, Ökonomen und Politiker fürchten, dass der Republikaner den US-Markt abschotten und damit den Welthandel bremsen könnte. Auf Stahl- und Aluminium-Importe aus den EU-Ländern wurden bereits höhere Zölle eingeführt. Als nächstes könnten Auto-Importe mit Mehrkosten belegt werden.
Die EU-Länder profitieren derzeit vom Aufschwung der Weltwirtschaft, der die Nachfrage nach europäischen Waren erhöht. Die gesamten EU-Ausfuhren in den Rest der Welt wuchsen in den ersten vier Monaten um knapp drei Prozent auf rund 626 Milliarden Euro. Die Welthandelsorganisation WTO hob ihre Prognose für das Wachstum des globalen Warenaustauschs in diesem Jahr kürzlich auf 4,4 von zuvor 3,2 Prozent an.