Investing.com - Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Account bei einer Börse für Kryptowährungen. In Ihrem Postfach finden Sie von genau dieser Kryptobörse eine E-Mail, dass die Einstellungen für Ihre Zwei-Faktor-Authentifizierung erfolgreich geändert wurden. Ich bin mir nicht sicher wie Sie reagieren würden, aber ich wäre im Panikmodus.
Genau das passierte vor wenigen Tagen 125.000 Nutzern von Coinbase (NASDAQ:COIN). Gedanklich hatten sich die meisten sicherlich schon von ihrem Krypto-Vermögen verabschiedet, denn die in den USA beheimatete Plattform für den Tausch von Kryptowährungen, ist in solchen Fällen nicht gerade für einen guten Support bekannt. Mehr dazu in dem Artikel Wo sind die Coinbase Kundengelder?
Bereits letzten Freitag ging die Fake-E-Mail raus und erst am Folgetag gab es ein öffentliches Statement - in dieser Zeit haben einige der 125.000 Betroffenen mit Sicherheit kein Auge zugemacht.
Am Sonntag kam dann zwar die offizielle Entschuldigung, aber auf Twitter war der Sturm der Entrüstung bereits voll entbrannt. Aus Angst vor einem gehackten Account zogen es einige der Coinbase-Kunden vor, ihre dort eingelagerten Mittel auf andere Wallets zu transferieren. Das waren die Glücklichen, die an ihren Account wenigstens rankamen.
Es gibt jedoch auch Berichte darüber, dass Konten gesperrt wurden und die Inhaber somit nicht wussten, ob sie bestohlen wurden oder nicht.
Die Kryptobörse versucht die Wogen mit einem Geldgeschenk zu glätten. Jeder, der von diesem technischen Fehler betroffen war, erhält Bitcoin im Wert von 100 Dollar - nicht gerade viel für eine schlaflose Nacht.
von Marco Oehrl