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"Die Generationenblase" - Bitcoin-Feind EZB schießt gegen Kryptowährungen

Veröffentlicht am 08.12.2022, 09:05
Aktualisiert 08.12.2022, 10:03
© Reuters
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Investing.com - In einer weiteren Demonstration der Verachtung der EZB für Kryptowährungen skizzierte Fabio Panetta, ein Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank, gestern in einer Rede methodisch die Mängel und schädlichen Auswirkungen von Bitcoin und anderen Kryptowährungen auf die Wirtschaft.

Kryptowährungen sei nichts anderes als eine "Generationenblase", die "zum Platzen verurteilt" sei, behauptet er und fügt hinzu: "Viele sind nur eine neue Form des Glücksspiels".

Er begründete seinen Standpunkt mit drei speziellen Argumenten: Die gesellschaftliche Nutzlosigkeit von Kryptos, das Risiko der trügerischen Sicherheit von Stablecoins und die Gefahr der hohen Hebelwirkung, die von Krypto-Händlern genutzt wird.

Kryptos sind sozial nutzlos und ökologisch schädlich

Laut Panetta erfüllen "unbesicherte Krypto-Anlagen keine gesellschaftlich oder wirtschaftlich nützliche Funktion". Sie seien für den Zahlungsverkehr "nicht geeignet", weil sie einfach "zu unbeständig und ineffizient" seien.

Kryptos werden laut Panetta andererseits "weitgehend für kriminelle und terroristische Aktivitäten oder zur Steuerhinterziehung genutzt".

Das Mitglied des EZB-Direktoriums wies auch darauf hin, dass Kryptowährungen "enorme Umweltschäden verursachen können".

"Krypto-Assets, die als übermäßig umweltschädlich eingestuft werden, sollten direkt verboten werden", forderte er. Er bezog sich dabei auf Kryptos wie Bitcoin, die einen energieintensiven Mechanismus zur Sicherung des Netzwerks durch "Proof of Work" verwenden.

Die Illusion der Sicherheit von Stablecoins

Als zweites großes Manko von Kryptowährungen nennt Panetta "die angebliche Stabilität von Stablecoins, auf die sich das gesamte Krypto-Ökosystem verlassen hat."

Stablecoins "locken Nutzer an, weil sie im Gegensatz zu ungedeckten Kryptowährungen eine gewisse Stabilität suggerieren, deren Wert an ein Portfolio von Vermögenswerten gebunden ist", erklärte er und grenzte sie von algorithmischen Stablecoins ab, die "darauf abzielen, Angebot und Nachfrage aufeinander abzustimmen, um einen stabilen Wert zu erhalten".

Mit Verweis auf den Absturz des Stablecoins TerraUSD Anfang des Jahres merkte Panetta jedoch an, dass "Stablecoins nur dem Namen nach stabil sind". Dabei betonte er, dass selbst der Branchenprimus unter den Stablecoins, Tether, "im Kontext der sich anschließenden Marktspannungen vorübergehend den Halt verlor", was seinen Worten nach beweise, dass "selbst bei gesicherten Stablecoins nicht alle Risiken beseitigt werden können".

Die Gefahr der übergroßen Hebelwirkung

Die dritte strukturelle Schwäche von Kryptos, auf die Penetta in seinem Beitrag hinweist, "ist schließlich der Tatsache geschuldet, dass Krypto-Märkte eine unglaublich hohe Hebelwirkung und gegenseitige Beziehungsstrukturen haben können".

Er wies darauf hin, dass "Börsen für Kryptowährungen es Investoren ermöglichen, ihre Engagements auf das 125-fache der ursprünglichen Investition zu erhöhen", und erklärte: "Wenn Schocks auftreten und ein Deleveraging erforderlich ist, sind sie gezwungen, sich von ihren Vermögenswerten zu trennen, was einen starken Abwärtsdruck auf die Preise ausübt".

Panetta beklagte auch die Mechanismen, die dieser Hebelwirkung zugrunde liegen, mit der "omnipräsenten Übersicherung, die beim DeFi-Lending zur Kompensation der von den anonymen Kreditnehmern ausgehenden Risiken eingesetzt wird".

Er erklärte, dass "geliehenes Geld als Sicherheit für spätere Transaktionen wiederverwendet werden kann, was es Anlegern ermöglicht, massive Engagements aufzubauen". Genau diese Dynamiken seien auch bei den jüngsten Pleiten von Krypto-Firmen zu beobachten gewesen, sagte er und bezog sich dabei auf den Kollaps der Krypto-Börse FTX.

von David Wagner 

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