Investing.com - Die Abwärtskorrektur setzt sich bei den Kryptowährungen am Donnerstag weiter fort. Der Bitcoin verliert mit einem Kurs von 44.747 Dollar 2,52 Prozent, während die Marktkapitalisierung auf 832,24 Milliarden Dollar schrumpfte.
Ethereum ist unter den Top10 der Kryptos mit 2,94 Prozent der größte Verlierer. Der Ether wechselt den Besitzer aktuell bei einem Kurs von 3.004,10 Dollar.
Der Ripple und Dogecoin geben bei einem Preis von 1,1319 Dollar und 0,3000 Dollar jeweils 1,74 Prozent und 0,08 Prozent ab. Lediglich der Cardano kann sich dem allgemeinen Abwärtstrend widersetzen, da es für den ADA um 3,30 Prozent auf 2,1185 Dollar nach oben geht.
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An der Rangfolge der drei wichtigsten Kryptowährungen gibt es zur Zeit keine Verschiebungen. Laut dem Milliardär Kevin O´Leary bleibt das auch so. Er glaubt fest daran, dass "der Bitcoin immer das Gold des Kryptomarktes sein wird, während Ethereum abgeschlagen auf Platz 2 zurückbleibt."
Aktuell mag das noch stimmen, aber für wie lange noch?
Stürzt Ethereum den König Bitcoin?
Ethereum hat sich schon seit längerem auf Platz zwei der beliebtesten Kryptowährungen etabliert. Aber schon bald könnte es möglich sein, dass der Ether sogar den Bitcoin von seinem Thron stürzt.
Die bisherige Performance dieses Jahres ist beeindruckend, da es der ETH/USD auf einen Gewinn von knapp 300 Prozent bringt, während der BTC/USD mit noch nicht einmal 50 Prozent zurückbleibt.
Der Grund dafür sind die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, welche die Ethereum Blockchain bietet. Ein wichtiger Faktor hinter dem stetigen Wachstum sind Smart Contracts. Diese ermöglichen den Abschluss digitaler Verträge, was gegenüber dem traditionellen Vertragsrecht zu einer Zeit- und Kostenersparnis führt.
Microsoft (NASDAQ:MSFT) entwickelt aktuell sogar eine Ethereum-basierte Möglichkeit, um die Verbreitung von Software-Raubkopien zu verhindern, worüber in dem Artikel Microsoft setzt auf Ethereum - das Ende der Piraterie? berichtet wurde.
Der technische Ansatz lässt sich sogar auf Produkte des alltäglichen Lebens übertragen. Damit könnte das Geschäft mit gefälschten Waren jeglicher Art schon bald Geschichte sein, weshalb auch das Luxusmodelabels LVMH (PA:LVMH) an einer entsprechenden Lösung arbeitet.
Der Bitcoin selbst ist hingegen lediglich ein Spekulationsobjekt, das im besten Falle zur Finanzierung illegaler Aktivitäten dient, wie erst jüngst der Minneapolis Fed Präsident Neel Kashkari sagte.
"Bisher habe ich für den Bitcoin noch keinen Anwendungsfall gesehen, der über die Finanzierung illegaler Aktivitäten wie Drogen und Prostitution hinausgeht."
Nigel Green, CEO der Finanzberatungsgesellschaft deVere Group setzt indes voll und ganz auf Ethereum: "Der Übergang zu Ethereum 2.0 ist ein Game-Changer... der Aufstieg Ethereums an die Spitze der Kryptowelt ist unaufhaltsam."
Wird Ethereum am Ende wirklich die Nase vorn haben?
Bitcoin Einsatz in El Salvador nimmt Gestalt an
El Salvador ist eines der ersten Länder, dass den Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel akzeptieren wird. In weniger als 3 Wochen (7. September) werden sämtliche Unternehmen den BTC als Zahlungsmöglichkeit anbieten müssen.
Die Zentralbank des Landes, Banco Central de Reserva, veröffentlichte nun einen ersten Entwurf, wie Banken den Bitcoin handhaben sollen.
Zwangsläufig wird es nötig sein, dass die Finanzinstitute ihren Kunden Wallets anbieten müssen, denn nur so sind die Bitcoin Zahlungsströme überhaupt möglich. Grundvoraussetzung ist jedoch, dass bei der Zentralbank ein entsprechender Antrag für die Verwendung von Wallets vorliegt.
Und genau dieser Antrag hat es in sich. Es wird eine detaillierte Beschreibung des angebotenen Produkts mit Angaben zum Zielmarkt, den anfallenden Gebühren, der Risikobewertung und möglichen Beschwerdeverfahren gefordert.
Ob das in den verbleibenden Tagen überhaupt umgesetzt werden kann, bleibt mehr als fraglich.
Fest steht, dass El Salvador mit der Einführung des Bitcoins als gesetzliches Zahlungsmittel ein großes Risiko eingeht. Daher will die Zentralbank zu allen Bitcoin Transaktionen einen Echtzeit-Zugang haben, um rechtzeitig die Reißleine ziehen zu können.
Die US-Ratingagentur Fitch gab kürzlich bekannt, mit welchen Risiken das Vorhaben der Regierung verbunden ist, sich aus dem gefühlten Würgegriff des Dollars durch eine Kryptowährung zu befreien. Nähere Informationen sind in dem Artikel Fitch sieht Krypto-Desaster in El Salvador zu finden.
Zur Minimierung der Gefahren wird es nicht möglich sein, Kredite in Bitcoin aufzunehmen, oder die BTC Bestände für anderweitige Transaktionen zu verwenden.
Eingezahlte Bitcoins müssen stets zu 100 Prozent verfügbar sein. Für die Dollar-Guthaben brauchen die Banken hingegen lediglich die Mindestreserveanforderungen der Zentralbank erfüllen.
Außerdem werden Kunden darüber informiert, dass der Bitcoin sehr volatil ist, der Verlust des privaten Wallet-Keys zum Verlust des BTC-Guthabens führt und dass Transaktionen in der digitalen Währung unwiderruflich sind.
Während die Banco Central de Reserva bestrebt ist, das Bitcoin-Gesetz der Regierung umzusetzen, baut sie auch auf die Vernunft der Kunden, die im Idealfall lieber den Dollar verwenden.
Hacker erbeuten erneut Millionen Dollar in Bitcoin, TRON, Ethereum und Ripple
Erst letzte Woche wurde das Poly Network von Hackern attackiert und vorübergehend verschwanden Kryptowährungen im Wert von über 600 Millionen Dollar - Größter Hack der DeFi-Geschichte.
Nun traf es die japanische Kryptobörse Liquid, welche Bitcoins, TRON, Ethereum, Ripple und ERC-20 Token im Wert von 80 Millionen Dollar vermisst.
Aktuell haben Liquid Kunden keinerlei Zugriff auf ihre Coins, da sämtliche Guthaben auf Cold-Walltes verschoben werden. Dabei handelt es sich um eine Sicherheitsmaßnahme, da man anscheinend nicht sicher ist, ob die Angreifer noch immer Zugriff auf das System haben.
Laut Informationen von Cointelegraph wurden 107 BTC, 9.000.000 TRX und 11.000.000 XRP gestohlen. Hinzu kommen ETH sowie ERC-20 Token im Wert von knapp 60 Millionen Dollar.
Ähnlich wie im Fall des Poly Network Hacks, wurden die mit dem Angriff in Verbindung stehenden Wallet-Adressen veröffentlicht, damit andere Kryptobörsen diese auf eine Schwarze Liste setzen.
Werden die Angreifer die Millionen erneut zurückgeben?
Von Marco Oehrl