Die Europäische Zentralbank hat geprüft, ob sie innerhalb von fünf Jahren ein digitales Euro-Projekt startet, um das derzeitige Zentralbankgeld zu ergänzen. Hochkarätige Führungspersönlichkeiten wie die EZB-Präsidentin Christine Lagarde haben sich weitgehend positiv darüber geäußert. Die Führung der deutschen Bundesbank ist hingegen nicht überzeugt.
In einem neuen Meinungsartikel für die Frankfurter Allgemeine Zeitung versuchten das EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta und sein Kollege Ulrich Bindseil einige der Bedenken der Deutschen auszuräumen:
"Die EZB plant keineswegs, mit einem digitalen Euro deutlich negativere Zinsen zu erzwingen. Solange es Bargeld gibt, kann man es immer zu einem Zinssatz von null Prozent halten."
Die Kommentare von Panetta und Bindseil griffen direkt die vorhergehenden Vorschläge der Bundesbank auf, dass ein digitaler Euro "katastrophal für Sparer" sein könnte. Außerdem gingen sie damit auch auf die Bedenken des Ökonomen Richard Werner ein, dass das Interesse der EZB an einem digitalen Euro den Geschäftsbanken das wichtige Einlagengeschäft entreißen würde.