Investing.com - Bitcoin ist am Sonntag nach Spekulationen über ein stärkeres Vorgehen gegen Geldwäsche mit Kryptowährungen auf Talfahrt gegangen. Auch ein großflächiger Stromausfall in der chinesischen Provinz Xinjiang, der zu einem Crash in der Hashrate führte, belastete die Cyberdevise.
Die beliebteste Kryptowährung der Welt sackte zeitweise mehr als 8.500 Dollar ab auf 51.817,60 Dollar und damit sogar unter die seit Ende Januar etablierte Trendlinie (akt. bei 58.810 Dollar). Unterstützung boten die Tiefs vom 25./26. März sowie die Glättung der letzten 80 Tage (akt. bei 51.515 Dollar). So schnell und kräftig ging es laut Marktbeobachtern seit Februar nicht mehr abwärts. Ausgehend vom Tief erholte sich BTC/USD wieder etwas und wurde zuletzt (Stand 16.54 MEZ) gut 9 Prozent tiefer auf 55.358 Dollar gehandelt.
Trotz der jüngsten Korrektur beläuft sich das Jahresplus im Bitcoin noch immer auf mehr als 90 Prozent. Zentrale Unterstützungen wie die seit Anfang Oktober etablierte aufwärts gerichtete Trendlinie bei akt. 49.000 Dollar (logarithmische Darstellung) sowie die 200-Tage-Linie (EMA) bei 38.264 Dollar sind weiterhin intakt. Mit einem Anstieg zurück über die 59.000 Dollar-Marke dürfte sich das kurzfristige Chartbild wieder aufhellen.
Kräftig abwärts ging es auch für die restlichen Kryptowährungen wie Ethereum (-10,98 Prozent), Binance Coin (-10,65 Prozent), XRP (-19,71 Prozent) und Cardano (-12,76 Prozent). Vom jüngsten Ausverkauf konnten sich alle Kryptowährungen bereits wieder ein Stück weit erholen.
Am Sonntag kursierten im Internet Gerüchte, wonach der Kurssturz auf Bedenken zurückzuführen sei, dass das US-Finanzministerium verstärkt gegen Geldwäsche vorgehen könnte, die mit Hilfe digitaler Vermögenswerte stattfindet.
"Die Krypto-Welt ist heute mit Kopfschmerzen aufgewacht," zitierte Bloomberg Antoni Trenchev, Mitgründer des Krypto-Kreditgeber Nexo. "Dogecoins 100-Prozent-Rallye am Freitag war der Höhepunkt der Party, nach dem Bitcoin-Rekord und dem Coinbase-Listing Anfang der Woche. Es lag Euphorie in der Luft. Und in der Regel gibt es in der Krypto-Welt einen Preis zu zahlen, wenn das passiert."
Neben dem "unbewiesenen" Bericht über ein hartes Durchgreifen des US-Finanzministeriums könnte Trenchev zufolge auch "... ein übermäßiger Leverage, Insider von Coinbase (NASDAQ:COIN), die nach dem Direktlisting Aktien abstoßen, und ein großflächiger Stromausfall in der chinesischen Provinz Xinjiang, der sich negativ auf die Bitcoin-Miner auswirkte," eine Rolle bei den Kurseinbrüchen gespielt haben.
"Der Preis und die Hashrate haben schon immer miteinander korreliert," argumentierte der Statistiker Willy Woo und verwies auf ein ähnliches Ereignis aus November 2017.
Woo fügte hinzu, dass wie damals die Auswirkungen auf das Preisgeschehen nur vorübergehend waren und dass sich die Hash-Rate inzwischen schon "fast vollständig erholt" habe.
Die Bitcoin-Hashrate liefert Aufschluss darüber, wie fleißig alle Miner am Schürfen sind.
Lesen Sie auch: