Investing.com - Während Bitcoin und viele andere Kryptowährungen seit dem letzten Wochenende stark gestiegen sind, mahnen einige zur Vorsicht und weisen darauf hin, dass die drohende Regulierung dem Kursanstieg der Cyberdevisen jederzeit einen heftigen Dämpfer verpassen könnte.
Dazu gehört auch Jesse Powell, der CEO von Kraken, der viertgrößten Krypto-Börsenplattform der Welt, die nächstes Jahr an die Börse gehen könnte.
Ihm zufolge könnten Regierungen auf der ganzen Welt die Nutzung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen rigoros einschränken:
"Ich glaube, es könnte ein gewisses Durchgreifen geben", sagte er gestern in einem Interview mit CNBC.
Zur Erinnerung: Eine ganze Reihe von Regierungsvertretern, darunter die einflussreichste US-Finanzministerin Janet Yellen und die Präsidentin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde, haben sich in letzter Zeit äußerst kritisch zu Kryptowährungen geäußert und auf den Gebrauch von Bitcoin zur Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und andere illegale Aktivitäten hingewiesen.
Jesse Powell wies außerdem auf eine kürzlich von der US-Regierung vorgeschlagene Anti-Geldwäsche-Regel hin, die von Personen, die ihre Kryptowährungen in einer privaten digitalen Wallet halten, eine Identitätsprüfung erfordert, wenn sie Transaktionen von 3.000 Dollar oder mehr durchführen.
"So etwas könnte Kryptowährungen wirklich schaden und den ursprünglichen Anwendungsfall zerstören, der nur darin bestand, Finanzdienstleistungen für jedermann zugänglich zu machen", sagte Powell.
"Ich hoffe, dass die US-amerikanischen und internationalen Regulierungsbehörden die Sache nicht allzu einseitig betrachten", sagte Powell. "Einige andere Länder, insbesondere China, nehmen das Thema Krypto sehr ernst und verfolgen eine sehr langfristige Perspektive.“
Nach Ansicht des Kraken-Chefs sind die USA "kurzsichtiger" als andere Nationen und "anfälliger" gegenüber dem Druck der etablierten Unternehmen - mit anderen Worten: der Banken - die "auf der Strecke bleiben, wenn Krypto zu einem Riesending wird."
"Ich glaube auch, dass es zu spät ist", fügte Powell hinzu. "Der Geist ist vielleicht schon aus der Flasche und ein Verbot zu diesem Zeitpunkt würde es nur noch attraktiver machen. Das würde sicherlich die Botschaft aussenden, dass die Regierung darin eine überlegene Alternative zu ihrer eigenen Währung sieht."