Es ist vollbracht: Facebook (NASDAQ:FB) ist jetzt dem Club der Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 1.000 Mrd. US-Dollar beigetreten. Der triftige Grund für die Überschreitung der magischen Billionen-Bewertung könnte in der Zurückweisung von US-Wettbewerbsklagen gesehen werden.
Lange Zeit schwebte über dem Social-Media-Giganten ein Damoklesschwert. Er soll seine marktbeherrschende Stellung missbraucht haben, was am Ende zu einer Zerschlagung hätte führen können. Mit der Gerichtsentscheidung deutet sich nun an, dass dieses Thema vorerst vom Tisch sein könnte.
Facebook-Alternative: Die nächsten Aktien mit Billionen-Potenzial Facebook ist dabei nicht das einzige Unternehmen mit dem Potenzial einer Billionen-Bewertung. Schaut man auf die 20 größten Unternehmen am amerikanischen Kapitalmarkt, so könnten Unternehmen wie Nvidia (NASDAQ:NVDA) (WKN: 918422) oder die Alibaba (NYSE:BABA) Group (WKN: A117ME) ebenfalls das Potenzial besitzen, eine solch hohe Bewertung zu knacken.
Hierzu müsste sich lediglich der Aktienkurs beider Unternehmen nochmals verdoppeln. Die Tatsache, dass Nvidia aktuell mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 50 gehandelt wird (Stand: 30.6.2021, Reuters), könnte auf eine Blasenbildung hindeuten. Auch der Multiplikator auf die Umsätze der letzten zwölf Monate von 24,6 ist als hoch zu interpretieren.
Dennoch kann die magische Bewertungsgrenze überwunden werden, denn Nvidia wächst stark und besitzt führende Positionen in attraktiven Zukunftsmärkten. Die Hochleistungschips und Grafikprozessoren kommen nämlich nicht nur in der boomenden Computerspielbranche zum Einsatz. Auch das Mining digitaler Währungen ist ein Anwendungsgebiet. Darüber hinaus sollten die Bereiche künstliche Intelligenz sowie das autonome Fahren für Zukunftsmusik sorgen.
Nvidia stärkt sein Produktportfolio auch mit Übernahmen. So wurde zuletzt der Kauf des Chipdesigners ARM für 40 Milliarden US-Dollar angegangen. Ob die Übernahme des Unternehmens, das aktuell noch der Softbank (T:9434) gehört, klappt, hängt auch von Regulierungsbehörden ab.
Alibaba steht in den Startlöchern Deutlich näher an der Billionen-Bewertung ist das chinesische Unternehmen Alibaba. Hier beläuft sich das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis auf gerade einmal 23,3. Der Faktor auf die Umsätze der letzten zwölf Monate beträgt 5,6 (Stand: 30.6.2021, Reuters).
Die günstige Bewertung kann aber auch ein Ausdruck der Skepsis einiger Investoren gegenüber China-Aktien sein. Schließlich herrscht aktuell ein Kampf um die technologische Vorherrschaft zwischen den USA und China. Staatliche Sanktionen stehen im Raum, die es den jeweiligen Technologiekonzernen erschweren, im attraktiven Ausland zu expandieren.
Auch müssen Konzerne jederzeit damit rechnen, dass die Zentralregierung in Peking direkt Einfluss auf ihre Geschäfte nimmt. Für Investoren sind das schwer kalkulierbare Risiken.
Dennoch könnte sich ein solches Risiko lohnen, denn Alibaba besitzt in China quasi ein Monopol im E-Commerce. Außerdem wächst es ähnlich stark wie Amazon (NASDAQ:AMZN). Im Geschäftsjahr 2020 wuchs der Umsatz um 41 % auf umgerechnet knapp 110 Mrd. US-Dollar. Erstmals nutzten über eine Milliarde Menschen das Alibaba-Ecosystem.
Frank Seehawer besitzt Aktien von Facebook. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alibaba Group Holding, Facebook und Nvidia.
Motley Fool Deutschland 2021