Eine monatliche Dividende in Höhe von 100, 200 oder auch 500 Euro zu bekommen ist vom Grundsatz her gar nicht so schwierig. Wer beispielsweise auf 200 Euro pro Monat oder 2.400 Euro pro Jahr abzielt, wird bei einer Nettodividendenrendite in Höhe von 3 % ein Dividendenportfolio von 80.000 Euro benötigen. Das ist einfach bloß Mathematik.
Auch der Weg dorthin kann vergleichsweise einfach herausgefunden werden. Mithilfe von Sparplanrechnern, dem eigenen Einsatz, der durchschnittlichen Rendite und auch der Zeit wird jeder hier seinen Weg finden können. Genauso wie eine monatliche Dividende mit einem Betrag X sind all diese Faktoren Variablen.
Allerdings existieren einige bedeutendere Faktoren, denen man einiges an Aufmerksamkeit schenken sollte. Lass uns heute einen näheren Blick auf drei dieser Aspekte werfen.
Diversifikation und Allokation Zwei ganz essenzielle Fragen, die man bei der Errichtung eines monatlichen Einkommensportfolios egal welcher Höhe im Auge behalten sollte, heißen in diesem Kontext Diversifikation und Allokation. So mancher verwendet diese Begriffe fälschlicherweise synonym, womit wir an dieser Stelle ebenfalls einmal aufräumen werden.
Die Diversifikation eines Portfolios umschreibt dabei die Breite deiner Aktienauswahl. Oder, konkret auf das Einkommensportfolio gemünzt: Von wie vielen verschiedenen Aktien deine Ausschüttungen jeweils kommen sollen. Ein richtiges Maß ist hierbei natürlich mehr Kunst als Wissenschaft, allerdings sollte für ein stabiles, hohes Einkommen wohl auch eine stabile, diversifizierte Aktienbasis dienen. Sicherheit dürfte schließlich eine große Rolle spielen, wenn man diese Einkünfte effektiv nutzen möchte.
Die Allokation ist hingegen die Frage, welche Aktie in einem breiteren Portfolio welchen Rang einnehmen soll. Beziehungsweise, inwiefern diese Aktien höher gewichtet sind als andere. Zuverlässige Dividendenaktien könnten höher gewichtet werden als andere, was ebenfalls einen gewissen Einfluss auf das Risiko haben kann. Entsprechend sind Allokation und Diversifikation auch bei ausschüttenden Aktien wichtige Aspekte, die es im Auge zu behalten gilt. Zumal sie Einfluss auf die Nachhaltigkeit und auch die Höhe der Ausschüttungen deines Dividendenportfolios haben können.
Die Frage des Timings Eine zugegebenermaßen für die Aktienauswahl nachrangige, für die Alltagstauglichkeit möglicherweise essenzielle Frage ist außerdem die des Timings. Auch hier existieren bei Dividendenaktien schließlich unterschiedliche Intervalle bei den Zahlungsterminen und für die gelebte Praxis kann das eine Frage sein, die letztlich an Bedeutung gewinnt.
Zwischen monatlichen, vierteljährlichen und jährlichen Ausschüttungen können schließlich Welten beziehungsweise Jahre liegen, was den finanziellen Alltag erschweren kann. Entsprechend könnte es sich, zugegeben auf nachrangiger Basis, anbieten, hier etwas näher ins Detail zu gehen.
Wer monatliche Dividenden für seinen Lebensunterhalt haben möchte, sollte schließlich versuchen, zumindest ansatzweise in monatlichen Intervallen Ausschüttungen zu bekommen. Das könnte die Handhabung der passiven Einkünfte definitiv vereinfachen beziehungsweise eine Ebbe in der Privatkasse verhindern.
Inflationsausgleich: Dividendenwachstum Zu guter Letzt sollten sich Investoren auch damit beschäftigen, wie es um die Nachhaltigkeit der jeweiligen Einkünfte bestellt ist. Gemeint ist hiermit jedoch nicht die Konstanz der Ausschüttungen, natürlich ebenfalls ein wichtiges Kriterium, sondern vielmehr der Wert der jeweiligen monatlichen Dividenden.
Die beispielhaften 200 Euro an Zusatzeinkommen werden schließlich im Laufe der Jahre konsequent immer weiter mit der Inflation entwertet und wer über einen jahre- oder jahrzehntelangen Ansatz solch passiven Einkünfte mit stetigem Wert erhalten möchte, sollte hier für einen gewissen Inflationsausgleich sorgen.
Das Dividendenwachstum könnte eine interessante Antwort auf diese Bedürfnisse sein, da wachsende Ausschüttungen langfristig für einen Ausgleich sorgen können. Auch wenn Konstanz daher ein beliebtes und geschätztes Attraktivitätskriterium eines Ausschütters ist, kann das Wachstum über viele Jahre womöglich sogar wichtiger werden.
Achte auf die weichen Kriterien Wie man daher im Endeffekt ein passives Einkommen von 100, 200 oder auch 500 Euro bekommt, sollten viele Dividendenjäger inzwischen wissen. Zins- und Sparplanrechner können darauf sehr deutliche Antworten geben, egal ob sie einem gefallen oder in Anbetracht der Höhe von so manchem Vermögen vielleicht auch nicht.
Weiche Kriterien wie die Diversifikation, die Allokation, das Timing und auch der Inflationsausgleich mit Dividendenwachstumsaktien sind jedoch ebenfalls Aspekte, die es im Auge zu behalten gilt. Und auf die man als Jäger passiver Einkünfte wohl besser eine Antwort finden sollte.
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