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Nach Fed-Entscheid: Bitcoin, Ethereum und Solana kräftig im Plus

Veröffentlicht am 16.12.2021, 08:30
© Reuters
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Investing.com - Nach dem recht hawkishen Policy-Statement der Federal Reserve (Fed) gestern konnte sich der Bitcoin von seinen Tagestiefs lösen und über 48.000 Dollar schließen. Zuletzt notierte die nach Marktkapitalisierung wichtigste Kryptowährung im 24-Stunden-Handel gemäß Investing.com-Daten am Donnerstagmorgen 1,36 Prozent höher bei 48.775 Dollar. Charttechnisch bleibt der BTC trotz der jüngsten Gegenbewegung angeschlagen. Weitere Kursverluste sind daher nicht ausgeschlossen, außer es gelingt den Bullen ein Spurt über den Widerstandsbereich um 49.800 bis 50.000 Dollar, gefolgt von einer Bewegung über 52.000 Dollar.

Gewinne verbuchen konnten auch die Kryptowährungen aus der zweiten Reihe: Ethereum legte 5 Prozent zu, der Binance Coin um 1,4 Prozent, Solana um 10 Prozent, Cardano um 3,8 Prozent und der XRP um 4 Prozent. Avalanche, aktuell die Nummer zehn unter den wichtigsten Cyberdevisen, stand 14,5 Prozent höher.

Krypto-Übersicht: BTC, ETH, SOL, BNB, ADA, AVAX, XRP

Die Federal Reserve hat erwartungsgemäß ihren Leitzins in der niedrigen Spanne von null bis 0,25 Prozent belassen, das Tapering des milliardenschweren Anleihekaufprogramms aber auf 30 Milliarden Dollar monatlich verdoppelt. Ein Ende ihrer Pandemie-Notkäufe von Staatsanleihen zur Konjunkturstütze im Zuge der Corona-Pandemie würden bei diesem Tempo Mitte März enden, was gleichzeitig den Boden für Zinserhöhungen 2022 bereitet. Dies spiegelt sich auch in dem Dot-Plot der US-Notenbanker wider, der für das kommende Jahr drei und für 2023 weitere drei Anhebungen vorsieht. In ihrer letzten Zinsprognose im September waren die Notenbanker nur von einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte 2022 ausgegangen. Grund für die massive Verschiebung in den Zinsprojektionen ist unter anderem die himmelhohe Inflation, die mit 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat so hoch steht wie seit dem Jahr 1982 nicht mehr. 

Obwohl das Statement der Fed recht aggressiv ausfiel, legten Risikoanlagen wie Aktien und Kryptowährungen zu, während der US-Dollar seine anfänglichen Gewinne wieder abgeben musste. Ob sich die Bewegung als nachhaltig erweist, bleibt offen, denn in der Regel belastet die Aussicht auf höhere Zinsen die Aktien- und Kryptomärkte, schließlich versprechen sie in Zeiten höherer Zinsen nicht so sichere Renditen, wie es am Rentenmarkt der Fall wäre.

Ein gewisses Maß an Vorsicht der Anleger war jedoch nach der Fed-Sitzung dann doch zu beobachten: Obwohl der Technologiesektor (NYSE:XLK) im S&P 500 um 2,65 Prozent zulegen konnte, verzeichneten auch Sektoren wie das Gesundheitswesen (NYSE:XLV) und die Versorger (NYSE:XLU), die gemeinhin eher als defensiv gelten, kräftige Gewinne.

Darin mag sich die Erwartung der Anleger widerspiegeln, dass die US-Notenbank die Zinsen kurzfristig zwar kräftig erhöht, aber auf längere Sicht wieder absenken muss. Dies schlug sich auch in der Entwicklung der Differenz zwischen den Renditen zweijähriger und zehnjähriger Staatsanleihen nieder, dessen Kurve sich unmittelbar nach der Entscheidung weiter abflachte. 

In der Regel zeigt die Kurve nach oben, weil die Anleger eine höhere Entschädigung für das Risiko erwarten, dass die steigende Inflation die erwartete Rendite aus dem Besitz von Anleihen mit längerer Laufzeit verringert. Das bedeutet, dass eine 10-jährige Anleihe wegen ihrer längeren Laufzeit häufig mehr Rendite abwirft als eine 2-jährige Anleihe. Renditen entwickeln sich invers zu den Kursen.

Die Erwartung einer früher als erwarteten Zinserhöhung hat die kurzfristigen Renditen in den letzten Tagen nach oben getrieben. Die längerfristigen Renditen sind zum Teil deshalb gesunken, weil man darauf wettet, dass eine möglicherweise aggressivere Zinspolitik die Inflation erfolgreich eindämmen kann, so dass die Kreditkosten längerfristig nicht so stark steigen müssen wie bisher angenommen.

Zinserhöhungen können zwar eine Waffe gegen die Inflation sein, aber sie bremsen auch das Wirtschaftswachstum, indem sie die Kosten für die Kreditaufnahme - von Hypotheken bis zu Autokrediten - erhöhen. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer, denn die US-Terminrenditekurve hat sich bereits invertiert. 

Terminkurve FY1Y - 2Y1Y OIS - Quelle: Bloomberg/zerohedge

Kurz gesagt, der Straffungszyklus der US-Notenbank Fed ist zu Ende, bevor er überhaupt begonnen hat, was den Pfad für eine weitere geldpolitische Lockerung ebnet, insbesondere wenn die wohl kurzlebige Straffung zu starke Verwerfungen an den Märkten verursacht und die Wirtschaft eine Vollbremsung hinlegt. Denn eines ist klar: Fallende Aktienmärkte können sich die Amerikaner aufgrund ihrer extrem aktienorientierten Altersvorsorge und des billionenschweren Schuldenberges auf Dauer gar nicht erlauben. 

Der 100-Tage-Korrelationskoeffizient von Bitcoin und dem S&P 500 liegt bei 0,35 - so hoch wie nie zuvor in diesem Jahr. Das heißt, steigen die Aktienkurse, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch Bitcoin steigt, und umgekehrt.

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