Investing.com – Die kürzlich genehmigten Bitcoin-Futures-ETFs haben dem Kryptowährungssektor einen starken Auftrieb gegeben. Der Bitcoin erreichte ein neues Rekordhoch und Ethereum steht scheinbar kurz davor, sein Allzeithoch zu überwinden.
Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt, gibt Kelly Chia, Analyst bei Julius Baer (SIX:BAER), zu bedenken.
„Belege dafür, dass Futures-basierte Instrumente aufgrund von Contango langfristig schlecht abschneiden, sind reichlich vorhanden“ – wenn der Futures-Preis höher ist als der aktuelle Preis.
Die Securities and Exchange Commission (SEC) gab letzte Woche grünes Licht für zwei auf Bitcoin-Futures basierende Exchange Traded Funds (ETFs): den ProShares Bitcoin Strategy ETF (NYSE:BITO) und den Valkyrie Bitcoin Strategy ETF (NASDAQ:BTF).
„In der Realität ist es für Investoren jedoch ein schlechtes Geschäft, über diesen Weg langfristig in Vermögenswerte zu investieren. Bei Futures-basierten Wertpapieren gibt es ein häufiges Phänomen, das als Contango bekannt ist. Es frisst die Renditen auf. Derartige Futures-basierte Ansätze verschlechtern die Renditen zusätzlich, wenn eine hohe Volatilität ins Spiel kommt, wie bei Bitcoin hinlänglich bekannt ist.“
Der Julius-Bär Analyst nennt als Beispiel energiebezogene Instrumente, deren Contango-Effekt mit den Lagerkosten erklärt werden. Allerdings gibt es kaum Lagerkosten für Bitcoin, aber das Contango wird im Allgemeinen mit sehr optimistische Preiserwartungen für die Zukunft plausibel gemacht.
Chia analysierte Daten von Coindesk und stellte fest, dass die durchschnittliche monatliche „negative Rendite“ bei 2,29 Prozent lag.
„Wenn Anleger auf Jahresbasis Anteile an einem Bitcoin-Futures-Fonds hielten, der im vergangenen Jahr jeden Monat umgeschichtet wurde, hätten sie im Vergleich zum Kassamarkt kumulierte Kosten von 28 Prozent gehabt“, erklärt Chia.
„Das andere Problem im Zusammenhang mit Contango bei einem Futures-gestützten ETF ist, dass die Fondsmanager gezwungen sind, eine große Menge an Bargeld zu halten, um die kumulativen Auszahlungen im Laufe der Zeit zu decken. Das führt zu Opportunitätskosten, da diese Fonds nicht voll am Gewinn partizipieren. Im Gegensatz dazu können Spotmarkt-gestützte Instrumente den Großteil ihrer Mittel investieren“, fügt er hinzu.
Nach Ansicht von Chia hat sich die SEC wahrscheinlich nur aus einem einzigen Grund für ein Futures-basiertes Instrument entschieden, anstatt eines, das auf dem Spotmarkt basiert. Die Bitcoin-Futures der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) sind reguliert.
Von Laura Sanchez