Zürich, 11. Jan (Reuters) - Gewinnmitnahmen bei den
Grossbanken haben die Schweizer Börse am Montag im späten
Geschäft leicht ins Minus gedrückt. Der Handel konzentrierte
sich auf Spezialsituationen wie Swiss Life, deren
Aktien getrieben von Übernahmespekulationen zeitweise zehn
Prozent in die Höhe schossen.
Der SMI<.SSMI>, der zunächst bis auf 6666 Zähler und damit
den höchsten Stand seit Oktober 2008 gestiegen war, notierte
kurz vor Schluss um 0,1 Prozent leichter bei 6612 Punkten. Der
breite SPI<.SSHI> sank ebenfalls um 0,1 Prozent auf 5706 Zähler.
Die Swiss-Life-Aktien notierten nach einem Tageshoch von
159,30 Franken noch um 6,2 Prozent höher bei 153,30 Franken. Die
französische Internetseite Wansquare hatte am Sonntag unter
Berufung auf Schweizer Bankkreise berichtet, dass der deutsche
Allianz-Konzern eine Offerte über rund 5,5 Milliarden
Franken für den grössten Schweizer Lebensversicherer vorbereite.
Sprecher der beiden Konzerne wollten dazu nicht Stellung nehmen.
Analysten und Börsianer hielten von den Spekulationen allerdings
wenig. "Das macht keinen Sinn. Zudem ist die Allianz schon stark
in der Schweiz vertreten", sagte ein Händler.
Als Stützen des Marktes erwiesen sich die defensiven
Pharmatitel Novartis und Roche. Roches
Arthritis-Medikament Actemra ist in den USA zugelassen worden.
Analysten trauen Actemra einen Jahresumsatz von einer Milliarde
Franken oder mehr zu.
Dagegen büssten die Aktien der Grossbanken UBS und
Credit Suisse einen Teil der Gewinne aus der Vorwoche
wieder ein. UBS sanken um ein Prozent und CS gaben fast zwei
Prozent nach. In einem Reuters vorliegenden internen Memo
schrieb UBS-CEO Oswald Grübel, dass die Profitabilität im
Investmentbanking beträchtlich gesteigert und der Geldabfluss im
Wealth Management gestoppt werde. "Die Aktie hat in der Vorwoche
kräftig zugelegt. Die Leute streichen Gewinne ein", sagte ein
Händler.
Bei den Nebenwerten profitierten die Titel des
Lagerlogistikers Swisslog von spekulativen Käufen und
gewannen 7,5 Prozent.
Eine Kurszielerhöhung durch die UBS verlieh den Aktien des
Kunststoffspezialisten Gurit Auftrieb. Die Anteilsscheine
von Huber+Suhner profitierten von einer Kaufempfehlung
des Brokers Helvea. Und die Titel des Stahlherstellers
Schmolz+Bickenbach erhielten Unterstützung von einer
Branchenstudie eines US-Wertpapierhauses und den guten
Konjunkturdaten aus China.
Unter Gewinnmitnahmen litt Biotech-Titel Evolva, der
um gut ein Fünftel absackte. In der Vorwoche hatte sich der Kurs
mehr als vervierfacht, nachdem das Unternehmen eine
Zusammenarbeit mit Roche bekanntgegeben hatte.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)