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VdK gegen Abschläge bei Erwerbsminderungsrenten

Veröffentlicht am 11.10.2013, 13:29
Aktualisiert 11.10.2013, 13:36
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Fast jeder fünfte Rentner in Deutschland erhält seine Alterseinkünfte wegen geminderter Erwerbsfähigkeit. Mehr als jeder dritte Betroffene gilt nach Angaben des Sozialverbands VdK als armutsgefährdet. Der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende, Karl-Heinz Fries, forderte am Freitag in Düsseldorf, die Rentenabschläge bei Erwerbsminderung abzuschaffen. Schließlich handele es sich dabei nicht um eine freiwillige Entscheidung, früher in Rente zu gehen.

In NRW bezogen 2011 rund 330.000 Betroffene eine Erwerbsminderungsrente. Sie liegt bei Frauen im Durchschnitt nur bei 662 Euro, Männer erhielten im Schnitt 763 Euro monatlich. Die Abschläge von der regulären Altersrente können bis zu rund 11 Prozent betragen.

Der VdK forderte außerdem, die Deckelung der Ausgaben für Rehabilitationsmaßnahmen aus der Rentenkasse aufzuheben. Die deutsche Rentenversicherung gebe nicht mehr als 1,3 Milliarden Euro für medizinische und berufliche Reha-Maßnahmen im Jahr aus, berichtete der Geschäftsführer des VdK NRW, Thomas Zander. Im vergangenen Jahr seien 35 Prozent der bundesweit 2,1 Millionen Reha-Anträge abgelehnt worden.

'Gerade über 45-Jährige haben kaum Chancen auf Gewährung einer beruflichen Reha-Maßnahme', berichtete Fries. Die erhöhten sich erst, wenn bei Ablehnung Widerspruch eingelegt werde. Dabei hilft der VdK seinen bundesweit rund 1,6 Millionen Mitgliedern. Bei beruflichen Reha-Maßnahmen geht es um Umschulungen oder auch Umbau des Arbeitsplatzes.

'Die geburtenstarken Jahrgänge kommen jetzt in das Reha-Alter', stellte Fries fest. Medizinische und berufliche Rehabilitation müsse angesichts der steigenden Nachfrage besser verzahnt werden. Auch Unternehmer seien aufgefordert, altersgerechte Arbeitsplätze zu schaffen, betonte Prof. Michael Falkenstein vom Bochumer Institut Arbeiten Lernen Altern. 'Schlechte Arbeit lässt vorzeitig altern', warnte der Mediziner, der auch am Dortmunder Leibniz-Institut für Arbeitsforschung eine Projektgruppe leitet. Lebenslange Weiterbildung müsse für alle möglich sein. 'Man muss das Gehirn fit halten.'

Nach Angaben des VdK gehen in Deutschland nur rund 40 Prozent der 60- bis unter 65-Jährigen noch einer Erwerbstätigkeit nach. In der Altersgruppe der 55- bis 65-Jährigen liege die Arbeitslosenquote mit 7,8 Prozent höher als in jeder anderen Altersgruppe. Vier von fünf Arbeitslosen über 50 Jahre sei Langzeitbezieher staatlicher Hilfen./beg/DP/hbr

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