(Wiederholung wegen Tippfehler in der Überschrift)
Zürich, 10. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Donnerstag fester tendiert. Unterstützung kam insbesondere vom
Börsenschwergewicht Nestle. Aber auch Finanztitel waren
gefragt. Etwas gebremst wurde der Anstieg des Marktes von den am
Nachmittag publizierten US-Arbeitsmarktdaten. Die Anträge auf
Arbeitslosenunterstützung stiegen in der Vorwoche stärker als
erwartet. Keine hohen Wellen schlug dagegen der Zinsentscheid
der SNB. Die Notenbank liess wie erwartet ihren Leitzins
unverändert und will weiterhin gegen eine zu starke Aufwertung
des Frankens vorgehen.
Der Bluechip-Index SMI<.SSMI> notierte eineinhalb Stunden
vor Handelsende um 0,9 Prozent höher bei 6412 Punkten. Der
breite SPI<.SSMI> gewann 0,8 Prozent auf 5508 Zähler. "Nach der
Konsolidierung am Mittwoch sehen wir nun eine technische
Gegenbewegung", sagte ein Händler. Zudem werfe der Options- und
Futures-Verfall in der kommenden Woche bereits seine Schatten
voraus. "Viele Anleger bringen sich schon jetzt in Position."
Für die Charttechniker der Deutschen Bank ist die
Wahrscheinlichkeit gross, dass auf die Erholung eine "ähnlich
dimensionierte Abwärtsbewegung" wie in den Vortagen folgt. Die
SMI-Schwankungsbreite sehen sie zwischen 6280 und 6450 Zählern.
Auf der Stimmung lasteten auch die Sorgen über die
spanischen Staatsfinanzen, die zu denen über Griechenland
hinzukommen. Die Ratingagentur S&P hatte den Ausblick für
spanische Staatsschulden auf "negativ" von "stabil" gesenkt.
Lebensmittelwert Nestle gewann 2,4 Prozent. Laut einem
Zeitungsbericht steht der US-Produzent Hershey
unmittelbar vor der Entscheidung über einen Einstieg in den
Bieterwettstreit um den Süsswarenhersteller Cadbury.
Konkurrent Kraft hat am vergangenen Freitag den Versuch
gestartet, das britische Traditionsunternehmen feindlich zu
übernehmen. Aber auch Nestle werden immer wieder Ambitionen in
diese Richtung zugetraut.
Stärkere Gewinne verzeichneten die Titel der Banken. Es
kursierten Spekulationen, Citigroup könnte noch am
Donnerstag ähnlich wie jüngst die Bank of America die
Eckpunkte einer Kapitalerhöhung bekanntgeben, um die
Staatshilfen zurückzuzahlen. UBS zogen 2,3 Prozent an
und Credit Suisse legten 1,5 Prozent zu. CS kündigte
an, dass Urs Rohner 2011 Hans-Ulrich Doerig als
Verwaltungsratspräsident nachfolgen soll. Praktisch ohne
Einfluss blieb, dass die Ratingagentur Moody's den Ausblick für
die Schweizer Banken negativ beurteilt.
Auch die Versicherungsaktien zogen meist an. Zurich
gewannen 2,3 Prozent und Swiss Re knapp zwei Prozent.
Ein gemischtes Bild bot der Pharmasektor. Während die
Roche-Genussscheine mehr als ein halbes Prozent zulegen,
lagen Novartis-Aktien 0,5 Prozent im Minus. Die beiden
Konzerne sind nicht von den Pharma-Kartelluntersuchungen der EU
betroffen.
Knapp sieben Prozent rückten die Titel des Anlagenbauers
Oerlikon vor, nachdem sie in den letzten zwei Tagen im
Sog von Plänen zur Kapitalsanierung regelrecht abgestürzt waren.
Oerlikon-Konzernchef Ziegler hatte am Mittwoch zu Reuters
gesagt, das Sanierungskonzept basiere nicht auf umfangreichen
Devestitionen. Zuletzt habe sich gezeigt, dass Teilverkäufe
ohnehin keinen angemessenen Preis gebracht hätten.
(Reporter: Andrew Thompson; redigiert von Paul Arnold)