(neu: Schlusskurse)
Zürich, 03. Mär (Reuters) - Eine schwache Nestle-Aktie hat
im Mittwoch eine Rückkehr der Schweizer Börse in die Gewinnzone
verhindert.
Die Nestle-Aktie schloss 1,8 Prozent schwächer auf
auf 53,25 sfr und dies drückte den SMI um rund 30 Punkte.
Händler machten eine ganze Reihe möglicher Gründe für den
Kursrückgang aus "Nestle steht nicht viel unter dem Allzeithoch
vom 2007 bei 55,35 sfr", sagte ein Händler. Ein anderer Händler
führte einen Brief der US-Gesundheitsbehörde FDA in Feld, die
von dem Konzern verlangte, auf zwei Babynahrungsprodukten
bestimmte Angaben zu den Nährwerten zu entfernen. Und in Paris
erklärte die Bettencourt-Familie, sie habe nicht die Absicht,
ihre Beteiligung an dem Kosmetikkonzern L'Oreal an Nestle zu
verkaufen. Nestle hält 30 Prozent an dem Konzern und weitere 31
Prozent liegen bei der Familie Bettencourt.
Der SMI<.SSMI> schloss 0,1 Prozent oder sieben Punkte
leichter bei 6813 Punkten. Seit Anfang Februar hat Leitindex
rund neun Prozent gewonnen und notiert auf dem höchsten Stand
seit Oktober 2008. Der breite SPI<.SSHI> stieg um knapp 0,1
Prozent auf 5892 Punkten. Der Kursrückgang der Nestle-Aktie
schlug im SMI mit einem Minus von etwa 30 Punkten zu Buche.
Immerhin schloss der SMI deutlich über seinem Tagestief. Nach
einer Phase der Konsolidierung sorgten positive
US-Konjunkturdaten im späten Geschäft für eine Erholung. Der
Anstieg des an den Märkten stark beachteten Service-Index des
Institute for Supply Management sorgte vor allem bei den
Finanzwerten für steigende Kurse.
UBS gewannen knapp zwei Prozent und Credit Suisse
waren 0,5 Prozent höher. Bank Bär kamen auf ein Plus von mehr
als zwei Prozent. Sarasin legten sechs Prozent zu. Eine
Kaufempfehlung der UBS und Anschlusskäufe nach dem überraschend
guten Jahresbericht vom Vortag verliehen den Titeln der
Privatbank Auftrieb. Die Aktien Bellevue Group rückten um
weitere 2,8 Prozent vor, getrieben auch von Spekulationen, der
Broker könnte zu einem Übernahmeziel werden.
Die Adecco-Aktien zogen vier Prozent an. Der
weltgrösste Personalvermittler verdiente im vierten Quartal mehr
als erwartet, will die Dividende allerdings halbieren. Zudem
halfen auch die guten Daten der US-Dienstleister, hiess es.
Die Aktien des Zementkonzerns Holcim erholten sich
gegen Schluss und notierten 0,75 Prozent höher. Zunächst war der
Titel durch den Jahresabschluss unter Druck geraten. Der
Holcim-Gewinn 2009 sank um 18 Prozent und die Aktionäre erhalten
ein Drittel weniger Dividende.
Unter Druck stand die Oerlikon-Aktie, die um 3,7
Prozent absackten aber über dem Tagestief schlossen.
Medienberichten zufolge gefährdet ein Streit zwischen den
Gläubigerbanken und dem russischen Grossaktionär Viktor
Vekselberg die finanzielle Sanierung des Anlagenbauers. Der
Konzern plant eine Kapitalerhöhung, die eine Verwässerung nach
sich ziehen wird.
Neben Nestle bremsten auch Kursabschläge bei Novartis
den Markt. Die Titel büssten 0,8 Prozent ein. Dagegen
legten Roche 0,4 Prozent zu. Roche werden am Donnerstag
"Ex-Dividende" von sechs sfr gehandelt.
Bei den Aktien zyklischer Firmen stachen Sika mit
einem Plus von 4,4 Prozent heraus. UBS und Helvea hoben das
Kursziele für die Bauchemiefirma deutlich an. Auch Georg
Fischer, die knapp vier Prozent höher gehandelt wurden,
profitierten von positiven Analystenkommentaren.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)