FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 24. April 2013. Aufgrund der hohen Kursschwankungen von Aktien und Edelmetallen wird es Zertifikatehändlern nicht langweilig. Anleger blicken vor allem auf den DAX - und auf Gold.
Hohe Volatilität, hohe Umsätze: Diese Gleichung ging in den vergangenen Wochen wieder einmal auf. Wegen der heftigen Bewegungen der Preise von Aktien und Gold hatten die Spezialisten im Zertifikatehandel jedenfalls einiges zu tun. So mancher Anleger wurde allerdings auch auf dem falschen Fuß erwischt. 'Die Entwicklungen waren schon schwierig für Investoren', meint Sascha Flach von ICF Kursmakler.
'Das Thema war natürlich Gold, Gold und nochmals Gold', bemerkt Atakan Sahin von der Baader Bank. Auch Sascha Flach sowie Anouch Wilhelms von der Commerzbank berichten von großem Interesse an Zertifikaten auf Gold. 'Wir hatten eine unglaublich hohe Menge an Einzeltransaktionen', ergänzt Wilhelms. Der Goldpreis, der ohnehin bereits von fast 1.800 US-Dollar im vergangenen Oktober sukzessive abgebröckelt war, rutschte im April innerhalb weniger Tage von 1.573 auf zwischenzeitlich 1.335 US-Dollar. Mittlerweile kostet die Feinunze wieder 1.422 US-Dollar. Auch Silber erlebte einen ähnlichen Einbruch.
Zu billig oder zu teuer?
Während einige Anleger den Gold- und Silberpreisrückgang nur für ein kurzes Intermezzo halten und mit wieder anziehenden Kursen rechnen, sehen andere das Ende des Höhenflugs gekommen. Wilhelms zufolge überwogen eher die Goldfans: Gut weggegangen sei daher etwa ein Goldpreis-Tracker (WKN CK0S5D). Laut ICF Kursmakler entschieden sich Anleger allerdings auch für ein reverses Bonus-Zertifikat auf Silber (WKN DZ9U35). Mit solchen Zertifikaten wird auf eine negative Preisentwicklung spekuliert.
Im Bereich der Hebelprodukte auf Edelmetalle kauften Anleger laut Wilhelms etwa ein Faktor-Zertifikat mit vierfachem Hebel auf Gold (WKN CZ33CZ). 'Da wird auf eine Erholungsstory gehofft.' Goldpreispessimisten hätten sich hingegen etwa in einem Turbo-Bär-Zertifikat (WKN CZ6D22) positioniert. Flach meldet daneben Käufe in einem Put-Optionsschein auf Gold (WKN DZ98C5).
DAX: Bullen und Bären
In den Umsatzstatistiken der Börse Frankfurt für die vergangenen vier Wochen haben Index-Zertifikate auf den DAX (WKN 252138, SG3G26, CB4449, 709335) allerdings - wie üblich - die Nase vorn. Auch hier werden beide Richtungen gespielt. 'Nach dem DAX-Rücksetzer positionierten sich die Anleger neu. Die Tendenz ist weiter positiv', meint Wilhelms allerdings. Der DAX war -unterbrochen von einigen Erholungsversuchen - von 8.074 Punkten Mitte März auf 7.418 Punkte vergangene Woche abgerutscht, aktuell notiert das deutschen Börsenbarometer wieder bei 7.694 Zählern.
Flach zufolge gab es bei reversen Bonus-Zertifikaten auf den DAX Käufe (WKN BP3JDE, BP3JDC) und Verkäufe (WKN BP3JDF). Auf den Abgabelisten hätten daneben auch Discount-Zertifikate auf den DAX (WKN BP3Y2X) gestanden. Mit diesen erwerben Anleger den Basiswert zu einem Kursabschlag und sind dadurch teilweise vor Verlusten geschützt, sie profitieren aber auch nur bis zu einem Höchstbetrag von Kursgewinnen.
Doch nicht nur der DAX zog als Basiswert Aufmerksamkeit auf sich, auch Zertifikate auf den Euro Stoxx 50 waren, wie immer, gefragt. Mit der Hausse in Tokio geriet der Nikkei ebenfalls in den Fokus, gesucht war etwa ein währungsgesichertes, endlos laufendes Zertifikat auf den Nikkei 225 (WKN DZ2NX7), wie Flach meldet.
Weiter Kauffreude bei Turbos
Im Bereich der DAX-Hebelprodukte wurde Wilhelms zufolge ein X-Turbo-Zertifikat auf den deutschen Aktienindex (WKN CZ5DQH) sehr viel gekauft. Mit diesem können Anleger überproportional an der Entwicklung des DAX teilhaben. Falls dieser während der Laufzeit bis zum Juni zu irgendeinem Zeitpunkt die Knock-Out-Schwelle von 6.900 Punkten berührt oder unterschreitet, auch vor- oder nachbörslich, verfällt das Wertpapier allerdings wertlos. Flach berichtet ebenfalls von regem Interesse an Turbo-Zertifikaten auf den DAX (WKN HV9GEO, LS5DWA). In MDAX-Zertifikaten mit Hebel seien Gewinne mitgenommen worden (WKN HV586C).
Abwinken bei Apple
Daneben wurde auch auf zahlreiche Einzelwerte gesetzt, unter den ausländischen Aktien vor allem auf Apple, der Aktienkurs hat in den vergangenen Monaten nämlich massiv an Wert verloren. Viele Anleger rechnen offenbar nicht mit einer kurzfristigen Erholung, verkauft wurde etwa ein währungsgesichertes Discount-Zertifikat auf Apple (WKN DZD3YS), wie Flach meldet.
Andere wichtige Basiswerte waren dem Händler zufolge ArcelorMittal (WKN DZK17S), Anheuser-Busch (WKN HV9C8G) und Carrefour (WKN BP441C), unter den DAX-Werten BASF (WKN TB5W49), die Deutsche Telekom (WKN VT7ZG6) und Eon (WKN LB0SSQ), im Bereich der Hebelprodukte neben Apple (WKN BN9VLT) die Deutsche Bank (WKN LS4JZU), BMW (WKN TB5H5Z) und Klöckner (WKN DZD56D).
Yen-Schwäche stark beachtet
Daneben lockte der rapide Verfall der japanischen Währung Anleger in Zertifikate auf das Währungspaar Euro/Yen. 'Die haben sogar Produkten auf Euro/US-Dollar den Rang abgelaufen', erklärt Wilhelms. Die extrem expansive Geldpolitik der Bank of Japan schwächt nämlich den Yen: Während im November noch rund 100 Yen für einen Euro bezahlt werden mussten, waren es zwischenzeitlich über 130, aktuell liegt der Kurs bei 129 Yen zum Euro.
Unter den Hebelprodukten ist laut Commerzbank etwa ein Optionsschein auf das Währungspaar (WKN CZ3ZY8) gut weggegangen, ebenso ein Turbo-Zertifikat auf Euro/Yen (WKN CZ6DF8), ICF Kursmakler nennt noch einen Optionsschein auf den Wechselkurs (WKN VT6CVS).
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© 24. April 2013/Anna-Maria Borse
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Hohe Volatilität, hohe Umsätze: Diese Gleichung ging in den vergangenen Wochen wieder einmal auf. Wegen der heftigen Bewegungen der Preise von Aktien und Gold hatten die Spezialisten im Zertifikatehandel jedenfalls einiges zu tun. So mancher Anleger wurde allerdings auch auf dem falschen Fuß erwischt. 'Die Entwicklungen waren schon schwierig für Investoren', meint Sascha Flach von ICF Kursmakler.
'Das Thema war natürlich Gold, Gold und nochmals Gold', bemerkt Atakan Sahin von der Baader Bank. Auch Sascha Flach sowie Anouch Wilhelms von der Commerzbank berichten von großem Interesse an Zertifikaten auf Gold. 'Wir hatten eine unglaublich hohe Menge an Einzeltransaktionen', ergänzt Wilhelms. Der Goldpreis, der ohnehin bereits von fast 1.800 US-Dollar im vergangenen Oktober sukzessive abgebröckelt war, rutschte im April innerhalb weniger Tage von 1.573 auf zwischenzeitlich 1.335 US-Dollar. Mittlerweile kostet die Feinunze wieder 1.422 US-Dollar. Auch Silber erlebte einen ähnlichen Einbruch.
Zu billig oder zu teuer?
Während einige Anleger den Gold- und Silberpreisrückgang nur für ein kurzes Intermezzo halten und mit wieder anziehenden Kursen rechnen, sehen andere das Ende des Höhenflugs gekommen. Wilhelms zufolge überwogen eher die Goldfans: Gut weggegangen sei daher etwa ein Goldpreis-Tracker (WKN CK0S5D). Laut ICF Kursmakler entschieden sich Anleger allerdings auch für ein reverses Bonus-Zertifikat auf Silber (WKN DZ9U35). Mit solchen Zertifikaten wird auf eine negative Preisentwicklung spekuliert.
Im Bereich der Hebelprodukte auf Edelmetalle kauften Anleger laut Wilhelms etwa ein Faktor-Zertifikat mit vierfachem Hebel auf Gold (WKN CZ33CZ). 'Da wird auf eine Erholungsstory gehofft.' Goldpreispessimisten hätten sich hingegen etwa in einem Turbo-Bär-Zertifikat (WKN CZ6D22) positioniert. Flach meldet daneben Käufe in einem Put-Optionsschein auf Gold (WKN DZ98C5).
DAX: Bullen und Bären
In den Umsatzstatistiken der Börse Frankfurt für die vergangenen vier Wochen haben Index-Zertifikate auf den DAX (WKN 252138, SG3G26, CB4449, 709335) allerdings - wie üblich - die Nase vorn. Auch hier werden beide Richtungen gespielt. 'Nach dem DAX-Rücksetzer positionierten sich die Anleger neu. Die Tendenz ist weiter positiv', meint Wilhelms allerdings. Der DAX war -unterbrochen von einigen Erholungsversuchen - von 8.074 Punkten Mitte März auf 7.418 Punkte vergangene Woche abgerutscht, aktuell notiert das deutschen Börsenbarometer wieder bei 7.694 Zählern.
Flach zufolge gab es bei reversen Bonus-Zertifikaten auf den DAX Käufe (WKN BP3JDE, BP3JDC) und Verkäufe (WKN BP3JDF). Auf den Abgabelisten hätten daneben auch Discount-Zertifikate auf den DAX (WKN BP3Y2X) gestanden. Mit diesen erwerben Anleger den Basiswert zu einem Kursabschlag und sind dadurch teilweise vor Verlusten geschützt, sie profitieren aber auch nur bis zu einem Höchstbetrag von Kursgewinnen.
Doch nicht nur der DAX zog als Basiswert Aufmerksamkeit auf sich, auch Zertifikate auf den Euro Stoxx 50 waren, wie immer, gefragt. Mit der Hausse in Tokio geriet der Nikkei ebenfalls in den Fokus, gesucht war etwa ein währungsgesichertes, endlos laufendes Zertifikat auf den Nikkei 225 (WKN DZ2NX7), wie Flach meldet.
Weiter Kauffreude bei Turbos
Im Bereich der DAX-Hebelprodukte wurde Wilhelms zufolge ein X-Turbo-Zertifikat auf den deutschen Aktienindex (WKN CZ5DQH) sehr viel gekauft. Mit diesem können Anleger überproportional an der Entwicklung des DAX teilhaben. Falls dieser während der Laufzeit bis zum Juni zu irgendeinem Zeitpunkt die Knock-Out-Schwelle von 6.900 Punkten berührt oder unterschreitet, auch vor- oder nachbörslich, verfällt das Wertpapier allerdings wertlos. Flach berichtet ebenfalls von regem Interesse an Turbo-Zertifikaten auf den DAX (WKN HV9GEO, LS5DWA). In MDAX-Zertifikaten mit Hebel seien Gewinne mitgenommen worden (WKN HV586C).
Abwinken bei Apple
Daneben wurde auch auf zahlreiche Einzelwerte gesetzt, unter den ausländischen Aktien vor allem auf Apple, der Aktienkurs hat in den vergangenen Monaten nämlich massiv an Wert verloren. Viele Anleger rechnen offenbar nicht mit einer kurzfristigen Erholung, verkauft wurde etwa ein währungsgesichertes Discount-Zertifikat auf Apple (WKN DZD3YS), wie Flach meldet.
Andere wichtige Basiswerte waren dem Händler zufolge ArcelorMittal (WKN DZK17S), Anheuser-Busch (WKN HV9C8G) und Carrefour (WKN BP441C), unter den DAX-Werten BASF (WKN TB5W49), die Deutsche Telekom (WKN VT7ZG6) und Eon (WKN LB0SSQ), im Bereich der Hebelprodukte neben Apple (WKN BN9VLT) die Deutsche Bank (WKN LS4JZU), BMW (WKN TB5H5Z) und Klöckner (WKN DZD56D).
Yen-Schwäche stark beachtet
Daneben lockte der rapide Verfall der japanischen Währung Anleger in Zertifikate auf das Währungspaar Euro/Yen. 'Die haben sogar Produkten auf Euro/US-Dollar den Rang abgelaufen', erklärt Wilhelms. Die extrem expansive Geldpolitik der Bank of Japan schwächt nämlich den Yen: Während im November noch rund 100 Yen für einen Euro bezahlt werden mussten, waren es zwischenzeitlich über 130, aktuell liegt der Kurs bei 129 Yen zum Euro.
Unter den Hebelprodukten ist laut Commerzbank etwa ein Optionsschein auf das Währungspaar (WKN CZ3ZY8) gut weggegangen, ebenso ein Turbo-Zertifikat auf Euro/Yen (WKN CZ6DF8), ICF Kursmakler nennt noch einen Optionsschein auf den Wechselkurs (WKN VT6CVS).
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© 24. April 2013/Anna-Maria Borse
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)