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FOKUS 2-Schweizer Börse etwas leichter

Veröffentlicht am 30.06.2010, 16:50

Zürich, 30. Jun (Reuters) - Die Schweizer Börse hat sich am Mittwoch in engen Spannen bewegt und im späten Geschäft eine Spur leichter tendiert. Nach dem Kurseinbruch vom Vortag habe sich das Geschehen zwar beruhigt, aber es habe sich kaum jemand ein Herz gefasst und grössere Positionen aufbauen wollen, erklärten Händler. Zu gross seien die Unsicherheiten. Dies hätten die Marktreaktionen auf die zahlreichen Konjunkturdaten gezeigt. Die Anleger wollten wohl zunächst das erste Semester abhaken, hiess es weiter.

Der SMI<.SSMI> der Bluechips notierte kurz vor Schluss um 0,1 Prozent leichter auf 6139 Punkten. Über die ersten sechs Monate gerechnet büsste der Leitindex rund sechs Prozent ein. Der breite SPI<.SSHI> sank ebenfalls um 0,1 Prozent auf 5413 Punkte und lag damit um knapp vier Prozent unter den Niveau des Jahresanfangs.

Die Grossbanken Credit Suisse und UBS erwiesen sich am letzten Handelstag des ersten Semesters zusammen mit den schwergewichteten Novartis-Aktien als Zugpferde. CS stiegen ein Prozent und UBS legten 0,5 Prozent zu. Die Anleger reagierten erleichtert auf das Ergebnis der Euro-Dreimonatstenders der EZB. Die EZB teilte nur 132 Milliarden Euro satt der prognostizierten 210 Milliarden zu. "Das ist deutlich weniger als erwartet und zeigt, dass sich die Banken wieder besser am Markt refinanzieren können", sagte ein Händler. Der Tender gilt als Test für das am Donnerstag fällige Jahresgeschäft im Volumen von 442 Milliarden Euro.

Über das Halbjahr gerechnet zählte CS zusammen mit Swiss Life und Actelion mit Kurseinbussen von 15 bis 20 Prozent zu den Titeln mit der schlechtesten Semesterbilanzen. Einzig Nobel Biocare und Transocean fielen mit über 40 Prozent noch deutlich mehr zurück. Dagegen verbuchten zyklische Titel wie Swatch, Richemont , Clariant und Kühne + Nagel mit 15 bis 20 Prozent die grössten Anstiege im ersten Halbjahr.

Die Swatch-Aktien ermässigten sich am Mittwoch nach anfänglichen Gewinnen leicht. Sie waren am Dienstag um über fünf Prozent eingebrochen. Nach dem unerwarteten Tod von Swatch-Gründer Nicoals Hayek am Montag Abend wurde seine Tochter Nayla Hayek zu seiner Nachfolgerin im Verwaltungsratspräsidium gewählt. Die Titel des Luxusgüterherstellers und Swatch-Konkurrenten Richemont tendierten ebenfalls schwächer.

ABB rutschten zuletzt ebenfalls leicht ab, nachdem die Titel bereits am Dienstag fünf Prozent abgesackt waren. Im Markt wird eine teure Übernahmeschlacht um Chloride befürchtet, die sowohl von dem Schweizer Elektrotechnikkonzern als auch von US-Konkurrent Emerson umworben wird. Emerson hatte am Vortag seine Offerte für die britische Firma auf rund eine Milliarde Pfund angehoben und bietet damit 15 Prozent mehr als ABB. "ABB dürfte nachziehen. Die wollen die Gesellschaft ja unbedingt kaufen", sagte ein Händler.

Von den defensiven Pharmawerten zogen Novartis 1,2 Prozent an, während Roche 0,2 Prozent nachgaben. Die Anteilsscheine des Lebensmittelkonzerns Nestle büssten 0,3 Prozent ein, wofür Händler auch den enttäuschenden Ausblick des US-Konkurrent General Mills verantwortlich machten.

Bei den Nebenwerten gewannen Barry Callebaut drei Prozent. Der Schokoladehersteller hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2009/10 den Umsatz stärker als erwartet um knapp acht Prozent gesteigert und seine Finanzziele bestätigt.

Unter Druck standen die Acino-Aktien mit sieben Prozent Abschlag. Der Generikahersteller wird in Deutschland nicht als Lieferant des Blutverdünners Clopidrogel berücksichtigt.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)

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