ESSEN (dpa-AFX) - Hochtief sichert seinen Zugriff auf den australischen Gewinnbringer Leighton (ASX:LEI) (FSE:LTH) ab - und verschafft sich damit auch einen höheren Gewinnanteil an dem australischen Baukonzern. Dafür will Hochtief (ETR:HOT) für mehr als eine Milliarde australische Dollar (rund 755 Millionen Euro) seine Beteiligung an Leighton von jetzt knapp 59 Prozent auf gut 74 Prozent steigern, wie der Essener Bauriese am Montag imitteilte. Das vom spanischen Konzern ACS kontrollierte Unternehmen bietet allen Leighton-Aktionären 22,15 australische Dollar je Anteil. Hochtief will dann maximal drei Achtel aller angebotenen Anteile übernehmen.
Die Aktien von Hochtief legten im frühen Handel um mehr als ein Prozent zu. Die geplante Aufstockung des Anteils an Leighton sollte den Kurs von Hochtief stützen, kommentierte ein Händler.
Erst bei Vorlage der Hochtief-Jahreszahlen Ende Februar hatte Unternehmenschef Marcelino Fernandez Verdes betont, wie wichtig Leighton für den Essener Konzern ist. Die australische Hochtief-Tochter hatte 2013 dank neuer Infrastruktur-Aufträge und Einsparungen ihren Gewinn um 13 Prozent auf 508,7 Millionen australische Dollar (333,6 Mio Euro) gesteigert. Damit war Leighton auch der größte Ergebnisbringer im Hochtief-Konzern. Hochtief hatte im vergangenen Jahr einen Gewinn von 171,2 Millionen Euro ausgewiesen, ein Plus von mehr als 10 Prozent im Vergleich zum Jahr 2012.
Die Mittel zur Finanzierung des Angebots stammten aus der der Hochtief Aktiengesellschaft zur Verfügung stehenden Liquidität. Hochtief will zudem die Anzahl seiner Vertreter im Verwaltungsrat von Leighton erhöhen, um dadurch mehr Einfluss auf die Entscheidungen zu haben. Der Angebotspreis liege 19 Prozent über dem volumengewichteten Durchschnittskurs der Leighton-Aktie der vergangenen fünf Handelstage.
Offenbar haben aber schon einige Investoren am Freitag auf ein Gebot spekuliert. Die Leighton-Aktie stieg am letzten Handelstag der vergangenen Woche bei sehr hohem Handelsvolumen um 7,7 Prozent auf 20,72 australische Dollar. Die australische Wertpapieraufsichtsbehörde will sich das genauer anschauen. Am Montag setzte sich der Höhenflug fort. Das Papier des australischen Bauunternehmen legte zuletzt 11 Prozent auf 23 Dollar zu.n/fbr