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Börse Frankfurt-News: Anleger bleiben vorsichtig (Fonds)

Veröffentlicht am 11.03.2014, 14:28
Aktualisiert 11.03.2014, 14:45

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 11. März 2014. Abgaben bestimmen derzeit das Bild im Fondshandel - wenn auch nicht im großen Stil. Betroffen sind vor allem Aktienfonds mit europäischen Werten.

Verkäufe, aber kein Ausverkauf - so beschreiben Händler die aktuelle Situation im Fondshandel. Zwar war der Kursrutsch im DAX Anfang vergangener Woche, ausgelöst durch das Säbelrasseln auf der Krim, schnell wieder ausgebügelt, Ende der Woche und auch am gestrigen Montag ging es aber wieder deutlich nach unten. Unter dem Strich hat das deutsche Börsenbarometer im März bereits über 400 Punkte abgegeben.

'Es gibt keine Spirale nach unten', berichtet Anja Deisenroth-Boström von der Baader Bank vonm Fonds-Handel. Allerdings hätten Abflüsse überwogen, zumindest in deutschen und europäischen Aktien. 'Von großem Verkaufsdruck kann nicht die Rede sein, auch wenn Abgaben dominieren', meint auch Ivo Orlemann von ICF Kursmakler. 'Die Krim-Krise schwelt zwar noch und die Nervosität bleibt, bei uns im Fondshandel kommt das aber nicht an.'

Weg mit europäischen Aktien

Deisenroth-Boström zufolge trennen sich Anleger vom DWS Aktien Strategie Deutschland (WKN 976986) und vom BSF European Opportunities Extension (WKN A0MYJN), der auf mittelgroße europäische Werte setzt. Zuflüsse, wenn auch kleinere, gebe es im Allianz Europe Equity Growth (WKN A0KDMT). Nicht mehr viel passiert im DWS Russia (WKN 939855), wie Orlemann berichtet. 'Wer verkaufen will, hat längst verkauft.' Der Fonds hat in den vergangenen vier Wochen über 16 Prozent an Wert verloren. Auch längerfristig engagierte Anleger sitzen auf Verlusten: Auf Sicht von einem Jahr hat der Fonds gut ein Viertel eingebüßt, auf Sicht von zwei Jahren ist fast ein Drittel.

Zuflüsse in US-Werte

Dagegen positionieren sich Investoren vor der EZB-Sitzung am vergangenen Donnerstag in US-Dollar-lastigen Fonds, wie Deisenroth-Boström feststellt. Der Euro hatte vor der EZB-Entscheidung geschwächelt, da viele Marktteilnehmer mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik gerechnet hatten. Als diese ausblieb, kletterte die Gemeinschaftswährung in die Höhe und notiert gegenüber dem US-Dollar mittlerweile auf dem höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren.

Gut nachgefragt wurden vorab der Threadneedle Global Equity (WKN A0MVGS), der LO Funds - Generation Global (WKN A0RNUR) und der Pictet-Global Megatrend Selection (WKN A0RLJD). Abgegeben wurden hingegen der Siemens Global Growth (WKN 977265) von Siemens Fonds Invest, Der investiert weltweit in junge, innovative Zukunftsunternehmen, etwa aus den Branchen Internet, Technologie, Medien und Unterhaltung, hat Anlegern im laufenden Jahr aber Verluste beschert.

Biotech-Werte bleiben Renditebringer

Nicht viel los ist derzeit im Geschäft mit asiatischen Aktien. 'Wenn gehandelt wird, dann in beide Richtungen', bemerkt Deisenroth-Boström. Auch die zuletzt aufgrund des Goldpreisanstieges in diesem Jahr wieder beliebten Minenfonds fänden kaum Beachtung. 'Hier halten sich Käufe und Verkäufe die Waage.'

Hohe Umsätze gibt es unterdessen weiterhin in Biotech-Fonds, wie Orlemann berichtet, konkret im DWS Biotech (WKN 976997) und im Franklin Biotechnology Discovery (WKN 937444). Der DWS Biotech liegt im März zwar im Minus, kommt seit Jahresanfang aber immer noch auf Plus von 13,3 Prozent. In den vergangenen drei Jahren waren es jeweils 36,4 Prozent.

Mischfonds: nicht jeder überzeugt

Was Mischfonds angeht, wird weiter differenziert: Aus den Portfolios fliegt laut Orlemann der Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0). 'Das geht schon seit Wochen so.' Einen leichten Verkaufsüberhang macht der Händler für den lange extrem gesuchten Flossbach von Storch Multiple Opportunities (WKN A0M430) aus. Nur Käufe sieht Orlemann hingegen im M&G Optimal Income (WKN A0MND8). Außerdem entschieden sich Anleger - wie bereits in den Vorwochen - häufig für den Kapital Plus (WKN 847625). Der Letztere hat in den vergangenen drei Jahren eine Rendite von jeweils 9,7 Prozent eingefahren, der Carmignac-Fonds hingegen nur 3,6 Prozent.

Eher Käufe, allerdings auf niedrigem Niveau, meldet der Spezialist im Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD), der, anders als der Name vermuten lässt, auch auf Anleihen setzt. Der Baader Bank zufolge steht auch der FMM-Fonds von Frankfurt-Trust (WKN 847811) auf den Abgabelisten.

Hin und her in Immobilienfonds

Immobilienfonds werden mal gekauft, mal verkauft, und das bei ordentlichen Umsätzen. Anleger verabschiedeten sich etwa vom CS Euroreal (WKN 980500), von Hausinvest (WKN 980701) und vom Axa Immoselect (WKN 984645), wie Orlemann erklärt, im Grundbesitz Europa (WKN 980700) lägen Zu- und Abflüsse gleichauf.

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von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

© 11. März 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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