n FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor der dritten Verhandlungsrunde mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hofft die Deutsche Bahn auf eine schnelle Annäherung in dem Tarifkonflikt. "Wir werden das Angebot erläutern, ich glaube, dass es ein gutes Angebot ist", sagte Personalvorstand Ulrich Weber kurz vor Beginn der Gespräche in Frankfurt. Er setze darauf, mit der Gewerkschaft weitere Termine vereinbaren zu können, um relativ absehbar zu Ergebnissen zu kommen.
Zuvor hatte EVG-Sprecher Uwe Reitz erklärt, die Forderungen der Gewerkschaft seien nicht erfüllt und Streiks angedroht. Weber zeigte sich davon nicht überrascht. "Es ist ein erstes Angebot der Deutschen Bahn, der Reflex überrascht mich jetzt nicht." Die Offerte entspreche materiell dem Angebot an die Lokführergewerkschaft GDL.
Umstritten scheint insbesondere die EVG-Forderung nach einer sozialen Komponente - einer Einkommenserhöhung von mindestens 150 Euro, um insbesondere die unteren Lohngruppen zu stärken. "Wir sind auf die soziale Komponente eingegangen", betonte Weber. Die EVG bestätigt, dass der Begriff in dem Angebot zwar vorkommt. "Aber das Angebot weicht deutlich ab von unseren Erwartungen und noch deutlicher von unserer Forderung", sagte Reitz. Die EVG fordert in der laufenden Tarifrunde 6 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro.
Am Nachmittag (16.00 Uhr) kommen die Bahn-Arbeitgeber in einem anderem Frankfurter Hotel mit der Lokführergewerkschaft GDL zusammen. Die drei Tarifparteien hatten sich nicht auf eine Basis für gemeinsame Verhandlungen einigen können. Die GDL will nicht nur für Lokführer, sondern auch für andere Berufsgruppen des Zugpersonals Tarifverträge aushandeln. Dafür hat sie bereits sechsmal den bundesweiten Bahnverkehr bestreikt.b
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