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Bank of England lässt Zinsen unverändert, als Frist beim Brexit abläuft

Veröffentlicht am 07.02.2019, 13:00
Aktualisiert 07.02.2019, 13:09
© Reuters.

Investing.com - Die Bank of England hat den Leitzinssatz wie erwartet in der vierten Sitzung in Folge stehengelassen, als erneut alle neun Mitglieder ihres geldpolitischen Ausschusses dafür stimmten, den Ball flach zu halten, als Großbritannien den Austritt aus der EU vorbereitet.

Die Bank merkte an, dass das britische Wirtschaftswachstum sich Ende 2018 verlangsamt hat und es “scheint, als seit es Anfang 2019 noch schwächer geworden. Diese Verlangsamung reflektiert vor allem die schlechtere Lage im Ausland und die weiteren Effekte der Brexit-Unsicherheiten zu Hause.”

Mit nur noch 50 Tagen bis die Frist für Großbritannien zum Verlassen der EU abläuft, zeigt die Konjunktur klare Anzeichen einer Verlangsamung, als die Unsicherheit die Unternehmen veranlasst, ihre Investitionsentscheidungen auf die lange Bank zu schieben, während ein stetiger Strom irritierender Schlagzeilen aus der Politik den Konsumenten die Laune verdorben hat.

Der Konjunkturdelle lässt die Entscheidung der Bank im August, ihren wichtigsten Refinanzierungssatz auf 0,75% anzuheben, in einem wenig positiven Licht erscheinen.

Am Dienstag hatte es Daten gegeben, denen nach Unternehmen in Großbritannien zum ersten Mal in sechs Jahren Arbeitsplätze abbauen. Der IHS Markit/CIPS Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe im Januar fiel auf 50,1, von 51,2 im Dezember, womit er sein niedrigstes Niveau seit Juli 2016 erreicht hat.

Auch die Einkaufsmanagerindizes für das Bau- und das produzierende Gewerbe sind im Januar gefallen, sagte IHS/Markit.

Die Inflation war Ende letzten Jahres ebenfalls auf dem Rückzug, zusammen mit den Ölpreisen. Nach einem Höchstwert von 3,1% Ende 2017 stand sie im Dezember auf lediglich 2,1%.

“Der Konjunkturausblick wird weiter in erheblichem Umfang davon abhängen, wie der Rückzug aus der EU abläuft, insbesondere: den neuen Handelsbedingungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich; ob der Übergang zu ihnen abrupt oder allmählich stattfindet und wie Haushalte, Unternehmen und Finanzmärkte reagieren,” hob die BoE in ihrer Presseveröffentlichung hervor.

Allerdings geht der Basisfall in dem vierteljährlichen Inflationsreport der Bank davon aus, der ebenfalls am Donnerstag erschien, dass die gegenwärtige Verlangsamung nur temporär ist. Die Bank sagt:

Unter den Annahmen vom Inflationsreport vom Februar, wird eine Periode schwächeren Wachstums zu Hause
und im Rest der Welt sich wahrscheinlich als nur temporär erweisen und in Großbritannien sich wahrscheinlich ein Nachfrageüberschuss
in der zweiten Hälfte des Vorhersagezeitraums aufbauen. Als Ergebnis wird eine Inflation der Verbraucherpreise etwas über
dem Ziel von 2% auf mittlere Sicht erwartet, nach einem kurzen Abschnitt mit einer leicht unter dem Zielwert liegenden
Inflation in den kommenden Monaten.

Die Bank wiederholte auch ihre Schlussfolgerung von vorangegangenen Statement, dass “Die Antwort der Geldpolitik auf den Brexit, in welcher Form auch immer, nicht automatisch sein wird und in die eine oder die andere Richtung gehen könnte.”

Premierministerin Theresa May versucht die EU-Führer zu überzeugen, einen kritischen Teil des Austrittsabkommens neu zu verhandeln, aber der Block hat signalisiert, er werde das Abkommen nicht noch einmal aufdröseln, an dem zwei Jahre verhandelt wurde.

May sieht sich starker Opposition aus ihrer eigenen konservativen Partei ausgesetzt, die Sicherheiten wollen, dass die Vereinbarungen zur Grenze in Irland das Land nicht auf lange Sicht de facto unter der Kontrolle von EU-Gesetzen lassen.

Die Aussagen der Bank kommen zu einer Zeit, in der sowohl die Federal Reserve als auch die Europäische Zentralbank vorsichtigere Töne zum Ausblick auf die weltweite Konjunktur anschlagen. Die Fed signalisierte im Januar, dass sie bei der Geldverknappung eine Pause einlegen wolle, während die EZB ihre Befürchtungen über die Risiken für die Konjunktur ausdrückte, angesichts schwacher Daten aus Deutschland und Rezessionsängsten in Italien.

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