BERLIN (dpa-AFX) - CDU-Generalsekretär Peter Tauber hält ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone heute grundsätzlich für beherrschbarer als noch vor einigen Jahren. Es sei klug zu sagen, der Euroraum solle beisammen bleiben, sagte Tauber am Montag im Deutschlandfunk, fügte allerdings hinzu: "Ich glaube aber, dass die möglichen Folgen anders kalkulierbar wären als das noch vor Jahren der Fall gewesen wäre." Ob ein Euro-Austritt Griechenlands verkraftbar wäre, könne er zwar nicht abschließend beurteilen. "Aber ich würde für uns reklamieren, dass wir in der Politik viel getan haben, um solche Szenarien beherrschbarer zu machen", sagte Tauber.
Unionsfraktionsvize Michael Fuchs (CDU) sagte im Bayerischen Rundfunk: "Ich gehe davon aus, dass das, was Griechenland vor drei, vier Jahren hatte, nämlich ein Potenzial, uns zu erpressen, das ist nicht mehr vorhanden." Damals, so Fuchs, "mussten wir helfen, sonst hätten Kettenreaktionen stattfinden können". Dies sei nun aber nicht mehr der Fall. Auslöser für die Debatte war ein "Spiegel"-Bericht, nach dem die Bundesregierung ein Ausscheiden des hoch verschuldeten Landes aus der Währungsgemeinschaft inzwischen für verkraftbar hält. Dementiert wurde das weder vom Kanzleramt noch vom Finanzministerium. Allerdings bestritt ein Regierungssprecher, dass das eine Kursänderung in der deutschen Politik bedeute.