APA ots news: Schwerpunkt Außenwirtschaft 2011/2012 - Entwicklung und Strategie in der Krise
Neuerscheinung der gemeinsamen OeNB-WKÖ-Publikation
Wien (APA-ots) - Der kräftige Aufschwung in Deutschland trug
wesentlich zur Vermeidung einer Rezession im Euroraum wie auch in der
gesamten Europäischen Union bei. Zuletzt trübte sich der weltweite
wirtschaftliche Ausblick jedoch ein. Zunehmende Friktionen in der
Weltwirtschaftsentwicklung sind zu erwarten. Weltweit ist eine
deutliche Zunahme der Risikoaversion aufgrund der Turbulenzen auf den
europäischen Finanzmärkten zu erkennen. Die Anspannungen haben sich
angesichts der Staatsschuldenkrise abermals verschärft. Die meisten
Prognosen sehen für 2012 eine schwache Rezession im Euroraum bzw. ein
positives, aber im langfristigen Vergleich unterdurchschnittliches
Wachstum in Österreich. Dem wird nach allgemeinem Konsens 2013 eine
zögerliche Erholung in Richtung Trendwachstum folgen.
In Anbetracht dieser Entwicklung wurde für die nun erstmals
erscheinende Buchreihe 'Schwerpunkt Außenwirtschaft' das
Schwerpunktthema 'Entwicklung und Strategie in der Krise gewählt.'
Der vorliegende Band wurde in enger Zusammenarbeit von der
Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ) herausgegeben - die Reihe soll ab nun jährlich
erscheinen. Herausgeber sind Dr. Ernest Gnan (Leiter der Abteilung
Volkswirtschaftliche Analysen, OeNB) und Dr. Ralf Kronberger (Leiter
der Abteilung Finanz- und Handelspolitik, WKÖ).
Österreichs Außenwirtschaft hat sich in dem schwierigen Umfeld
bislang gut behauptet. Der dramatische Exporteinbruch um die
Jahreswende 2008/2009 konnte nominell bis zum ersten Quartal 2011
wieder wettgemacht werden. Nun gilt es, die richtigen strategischen
Weichenstellungen zu setzen - sowohl seitens der Wirtschaftspolitik
als auch seitens der Exportwirtschaft selbst. Die österreichischen
Erfolgsfaktoren der letzten Jahre, die auch weiterhin Gültigkeit
besitzen, waren folgende:
- Österreich hat eine lange Tradition einer preislichen und
kostenmäßigen Wettbewerbsfähigkeit, die fortgesetzt werden sollte.
- Produktivitätsfortschritte und hohe Produktqualität bestimmen
gleichzeitig, inwieweit das Hochlohnland Österreich Marktanteile
sichern oder sogar erhöhen kann. Leistungsbilanz-überschüsse im
Euroraum werden zu einem guten Teil durch einen Vorsprung bei der
Produktqualität erwirtschaftet.
- Eine erfolgversprechende Exportstrategie konzentriert sich auf
Branchen und Märkte, die - absolut oder zumindest relativ gesehen -
wachsen bzw. auf denen Österreich über einen komparativen Vorteil
verfügt. In Zeiten der Krise ist auf eine ausreichende
Branchen-diversifizierung zu achten.
- Die Wirtschaftspolitik muss durch die glaubwürdige Gewährleistung
nachhaltiger öffentlicher Haushalte das Vertrauen internationaler
Investoren in die Problemlösungskapazität des wirtschaftspolitischen
'Modells Österreich' erhalten.
- Ein stabiles Bankensystem muss für eine nachhaltig sichere und
günstige Finanzierung der Wirtschaft sorgen.
Strategische Ableitungen der Autoren
Die Krise hat den Trend zur Globalisierung im Bereich des
Außenhandels - dank der Regeln der World Trade Organisation (WTO) -
nicht dauerhaft unterbrochen. Dies ist ganz im Sinne der Empfehlungen
der Wirtschaftstheorie und -empirie: Marktöffnung bringt
gesamtwirtschaftlich Vorteile unabhängig von der konjunkturellen
Situation. Umso mehr ist es notwendig, dass Österreich als
EU-Mitglied auch im Rahmen der gemeinschaftlichen Außenhandelspolitik
entsprechend seiner Einflussmöglichkeiten eine aktive Position
einnimmt. Die handelspolitische Positionierung im
außenwirtschaftlichen Leitbild des Bundesministeriums für Wirtschaft,
Familie und Jugend (BMWFJ) ist nach wie vor zu verfolgen. Die
Maßnahmen zur Exportförderung durch die Außenwirtschaftsorganisation
der WKÖ und im Rahmen der Go-International-Initiative sind wichtige
Beiträge zur Unterstützung der Exportaktivitäten österreichischer
Unternehmen. Eine ausreichende und mittelfristig abgesicherte
Dotierung dieser Maßnahmen ist daher sicherzustellen. Darüber hinaus
sollte die Politik nicht nur die Exporttätigkeit selbst im Auge
haben, sondern bei der Standortpolitik ansetzen, die die
unternehmerische Produktivität unterstützt.
Im ersten Teil der Buchreihe wird nun die Entwicklung der
Außenwirtschaft und der institutionellen Rahmenbedingungen 2011
analysiert: Die steigende Bedeutung Chinas als Weltwirtschafts- und
-handelsmacht ist ungebrochen: Mit 10% Anteil am Güterexport führt
China bereits die Weltrangliste an, importseitig liegt das Land mit
9% gleich hinter den USA. Auf WTO-Ebene blieben im Jahr 2011
Fortschritte aus. Allerdings gilt seit 2011 ein Freihandelsabkommen
zwischen der EU und Südkorea - das erste Freihandelsabkommen der
neuen Generation - es umfasst mehr Regelungsbereiche als das alte
Abkommen. Zwischen 1999 und 2011 konnten innerhalb des Euroraums nur
Deutschland, Österreich und Frankreich die preisliche
Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Im Jahr 2011 setzte sich die
positive Entwicklung beim österreichischen Warenaußenhandel fort,
jedoch gegen Jahresende mit einem verlangsamten Wachstum. Die
vorläufigen Ergebnisse lagen bei den Wareneinfuhren bei 130,8 Mrd
Euro (+15,0%) und bei den Ausfuhren bei 122,2 Mrd Euro (+11,7%).
Sowohl die Dienstleistungsexporte (+8,0%) als auch die
Dienstleistungsimporte (+8,5%) stiegen im gleichen Jahr weiter an.
Nach einem krisenbedingten Tiefpunkt im Jahr 2010 entwickelten sich
sowohl die aktiven als auch die passiven österreichischen
Direktinvestitionen in den ersten drei Quartalen 2011 überraschend
positiv.
Rückfragehinweis: Mag. Bernhard Salzer, Wirtschaftskammer
Österreich,Stv. Abteilungsleiter Stabsabteilung Presse, Wiedner
Hauptstraße 63, 1045 Wien, Tel.: +43(0)590900-4464, Fax:
+43(0)590900-263, Mail: bernhard.salzer@wko.at
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Dr. Christian Gutlederer
Pressesprecher
Tel.: (+43-1) 404 20-6609
mailto:christian.gutlederer@oenb.at
www.oenb.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom
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INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0058 2012-06-21/10:03
Neuerscheinung der gemeinsamen OeNB-WKÖ-Publikation
Wien (APA-ots) - Der kräftige Aufschwung in Deutschland trug
wesentlich zur Vermeidung einer Rezession im Euroraum wie auch in der
gesamten Europäischen Union bei. Zuletzt trübte sich der weltweite
wirtschaftliche Ausblick jedoch ein. Zunehmende Friktionen in der
Weltwirtschaftsentwicklung sind zu erwarten. Weltweit ist eine
deutliche Zunahme der Risikoaversion aufgrund der Turbulenzen auf den
europäischen Finanzmärkten zu erkennen. Die Anspannungen haben sich
angesichts der Staatsschuldenkrise abermals verschärft. Die meisten
Prognosen sehen für 2012 eine schwache Rezession im Euroraum bzw. ein
positives, aber im langfristigen Vergleich unterdurchschnittliches
Wachstum in Österreich. Dem wird nach allgemeinem Konsens 2013 eine
zögerliche Erholung in Richtung Trendwachstum folgen.
In Anbetracht dieser Entwicklung wurde für die nun erstmals
erscheinende Buchreihe 'Schwerpunkt Außenwirtschaft' das
Schwerpunktthema 'Entwicklung und Strategie in der Krise gewählt.'
Der vorliegende Band wurde in enger Zusammenarbeit von der
Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ) herausgegeben - die Reihe soll ab nun jährlich
erscheinen. Herausgeber sind Dr. Ernest Gnan (Leiter der Abteilung
Volkswirtschaftliche Analysen, OeNB) und Dr. Ralf Kronberger (Leiter
der Abteilung Finanz- und Handelspolitik, WKÖ).
Österreichs Außenwirtschaft hat sich in dem schwierigen Umfeld
bislang gut behauptet. Der dramatische Exporteinbruch um die
Jahreswende 2008/2009 konnte nominell bis zum ersten Quartal 2011
wieder wettgemacht werden. Nun gilt es, die richtigen strategischen
Weichenstellungen zu setzen - sowohl seitens der Wirtschaftspolitik
als auch seitens der Exportwirtschaft selbst. Die österreichischen
Erfolgsfaktoren der letzten Jahre, die auch weiterhin Gültigkeit
besitzen, waren folgende:
- Österreich hat eine lange Tradition einer preislichen und
kostenmäßigen Wettbewerbsfähigkeit, die fortgesetzt werden sollte.
- Produktivitätsfortschritte und hohe Produktqualität bestimmen
gleichzeitig, inwieweit das Hochlohnland Österreich Marktanteile
sichern oder sogar erhöhen kann. Leistungsbilanz-überschüsse im
Euroraum werden zu einem guten Teil durch einen Vorsprung bei der
Produktqualität erwirtschaftet.
- Eine erfolgversprechende Exportstrategie konzentriert sich auf
Branchen und Märkte, die - absolut oder zumindest relativ gesehen -
wachsen bzw. auf denen Österreich über einen komparativen Vorteil
verfügt. In Zeiten der Krise ist auf eine ausreichende
Branchen-diversifizierung zu achten.
- Die Wirtschaftspolitik muss durch die glaubwürdige Gewährleistung
nachhaltiger öffentlicher Haushalte das Vertrauen internationaler
Investoren in die Problemlösungskapazität des wirtschaftspolitischen
'Modells Österreich' erhalten.
- Ein stabiles Bankensystem muss für eine nachhaltig sichere und
günstige Finanzierung der Wirtschaft sorgen.
Strategische Ableitungen der Autoren
Die Krise hat den Trend zur Globalisierung im Bereich des
Außenhandels - dank der Regeln der World Trade Organisation (WTO) -
nicht dauerhaft unterbrochen. Dies ist ganz im Sinne der Empfehlungen
der Wirtschaftstheorie und -empirie: Marktöffnung bringt
gesamtwirtschaftlich Vorteile unabhängig von der konjunkturellen
Situation. Umso mehr ist es notwendig, dass Österreich als
EU-Mitglied auch im Rahmen der gemeinschaftlichen Außenhandelspolitik
entsprechend seiner Einflussmöglichkeiten eine aktive Position
einnimmt. Die handelspolitische Positionierung im
außenwirtschaftlichen Leitbild des Bundesministeriums für Wirtschaft,
Familie und Jugend (BMWFJ) ist nach wie vor zu verfolgen. Die
Maßnahmen zur Exportförderung durch die Außenwirtschaftsorganisation
der WKÖ und im Rahmen der Go-International-Initiative sind wichtige
Beiträge zur Unterstützung der Exportaktivitäten österreichischer
Unternehmen. Eine ausreichende und mittelfristig abgesicherte
Dotierung dieser Maßnahmen ist daher sicherzustellen. Darüber hinaus
sollte die Politik nicht nur die Exporttätigkeit selbst im Auge
haben, sondern bei der Standortpolitik ansetzen, die die
unternehmerische Produktivität unterstützt.
Im ersten Teil der Buchreihe wird nun die Entwicklung der
Außenwirtschaft und der institutionellen Rahmenbedingungen 2011
analysiert: Die steigende Bedeutung Chinas als Weltwirtschafts- und
-handelsmacht ist ungebrochen: Mit 10% Anteil am Güterexport führt
China bereits die Weltrangliste an, importseitig liegt das Land mit
9% gleich hinter den USA. Auf WTO-Ebene blieben im Jahr 2011
Fortschritte aus. Allerdings gilt seit 2011 ein Freihandelsabkommen
zwischen der EU und Südkorea - das erste Freihandelsabkommen der
neuen Generation - es umfasst mehr Regelungsbereiche als das alte
Abkommen. Zwischen 1999 und 2011 konnten innerhalb des Euroraums nur
Deutschland, Österreich und Frankreich die preisliche
Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Im Jahr 2011 setzte sich die
positive Entwicklung beim österreichischen Warenaußenhandel fort,
jedoch gegen Jahresende mit einem verlangsamten Wachstum. Die
vorläufigen Ergebnisse lagen bei den Wareneinfuhren bei 130,8 Mrd
Euro (+15,0%) und bei den Ausfuhren bei 122,2 Mrd Euro (+11,7%).
Sowohl die Dienstleistungsexporte (+8,0%) als auch die
Dienstleistungsimporte (+8,5%) stiegen im gleichen Jahr weiter an.
Nach einem krisenbedingten Tiefpunkt im Jahr 2010 entwickelten sich
sowohl die aktiven als auch die passiven österreichischen
Direktinvestitionen in den ersten drei Quartalen 2011 überraschend
positiv.
Rückfragehinweis: Mag. Bernhard Salzer, Wirtschaftskammer
Österreich,Stv. Abteilungsleiter Stabsabteilung Presse, Wiedner
Hauptstraße 63, 1045 Wien, Tel.: +43(0)590900-4464, Fax:
+43(0)590900-263, Mail: bernhard.salzer@wko.at
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Dr. Christian Gutlederer
Pressesprecher
Tel.: (+43-1) 404 20-6609
mailto:christian.gutlederer@oenb.at
www.oenb.at
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OTS0058 2012-06-21/10:03