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Ökonomen erwarten trotz Schwächen im Juni mehr Wachstum

Veröffentlicht am 07.08.2018, 10:55
© Reuters. Aerial view of containers at a loading terminal in the port of Hamburg
CRDI
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Berlin (Reuters) - Trotz einer zuletzt geschrumpften Produktion und stagnierender Exporte hat die deutsche Wirtschaft ihr Wachstum im zweiten Quartal voraussichtlich beschleunigt - entgegen dem Trend in der Euro-Zone.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen sagen für April bis Juni ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 0,4 Prozent zum Vorquartal voraus. Im ersten Vierteljahr hatte es lediglich zu 0,3 Prozent gereicht. In der Währungsunion hat sich das Wirtschaftswachstum dagegen von 0,4 auf 0,3 Prozent verlangsamt, wie bereits bekannt ist. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht seine Schätzung für Deutschland dagegen erst am 14. August.

Europas größte Volkswirtschaft hat am Ende des zweiten Quartals geschwächelt: Industrie, Bau und Versorger stellten im Juni zusammen 0,9 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte. Der Rückgang fiel fast doppelt so stark aus wie erwartet. Wegen des starken Abschneidens im Mai reichte es aber im Quartal noch zu einem Wachstum von 0,4 Prozent. "Die Auftragsbestände von Industrie und Baugewerbe sind weiterhin sehr hoch und das Geschäftsklima liegt trotz Eintrübung noch deutlich im positiven Bereich", gab sich das Ministerium auch für die kommenden Monate optimistisch.

Die deutschen Exporte stagnierten im Juni im Vergleich zum Vormonat. Mehr Dynamik gab es bei den Importen: Sie wuchsen um 1,2 Prozent und damit bereits den dritten Monat in Folge. Im gesamten ersten Halbjahr legten die Exporte trotz des Handelsstreits mit den USA um 3,9 Prozent auf rund 663 Milliarden Euro zu - wegen der guten Weltkonjunktur und der robusten Nachfrage aus Europa.

"Die Exportzahlen dürfen nicht über die bestehenden Risiken im globalen Handel hinwegtäuschen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Joachim Lang. "Der Zollstreit zwischen den USA und China, unter dem auch deutsche Unternehmen leiden, droht zu eskalieren." Die beiden weltgrößten Volkswirtschaften haben sich gegenseitig mit höheren Zöllen auf zahlreiche Produkte überzogen und drohen mit weiteren protektionistischen Maßnahmen. US-Präsident Donald Trump hat zudem Stahl und Aluminium aus der EU mit höheren Importzöllen belegt.

© Reuters. Aerial view of containers at a loading terminal in the port of Hamburg

VORZIEHEFFEKTE WEGEN HÖHERER HANDELSBARRIEREN?

"Insgesamt ist im Außenhandel noch keine Abschwächungstendenz seit der Verschärfung des Handelsstreits mit den USA auszumachen", sagte BayernLB-Ökonom Stefan Kipar, schließlich seien die Ausfuhren außerhalb der EU - wozu auch die USA und China gehören - im Juni verglichen mit dem Vorjahresmonat kräftig gestiegen. Seine Erklärung dafür: "Möglicherweise werden hier erste Vorzieheffekte in Erwartung höherer Handelsbarrieren in der Zukunft erkennbar."

Dass die deutsche Wirtschaft entgegen dem Trend in anderen Euro-Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien im Frühjahr wohl an Tempo zugelegt hat, führen Ökonomen vor allem auf die Binnenkonjunktur zurück. Bau und Einzelhandel dürften die Wirtschaft angekurbelt haben, sagte der Deutschland-Chefvolkswirt von der Großbank UniCredit (MI:CRDI), Andreas Rees. Die Baubranche profitiert von der starken Nachfrage nach Wohnungen und niedrigen Zinsen, während die deutschen Verbraucher angesichts der Rekordbeschäftigung und steigender Reallöhne mehr Geld ausgeben und damit den privaten Konsum ankurbeln.

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