WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Preise von nach Deutschland importierten Gütern sind im September nicht ganz so stark gefallen wie im August. Die Einfuhrpreise sanken im September zum Vorjahresmonat um 14,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten mit einem Minus von 15,5 Prozent gerechnet. Im August waren die Einfuhrpreise mit 16,4 Prozent so stark wie seit 37 Jahren nicht mehr gefallen. Die aktuell deutlichen Rückgänge liegen vor allem am Basiseffekt, weil die Preise im Vorjahr wegen des Ukraine-Krieges so stark gestiegen waren. Der hatte die Preise für Energie und Rohstoffe nach oben getrieben.
Der Effekt wirkt vor allem bei Energieimporten, die im September 47,4 Prozent günstiger waren als vor einem Jahr. Den größten Einfluss hatte den Angaben zufolge Erdgas. Im Monatsvergleich zu August dieses Jahres allerdings war importierte Energie 9,7 Prozent teurer.
Wie stark der Einfluss der Energiekomponente ist, zeigt sich daran, dass die Einfuhrpreise ohne Energie zum Vorjahr um lediglich 3,4 Prozent gefallen sind - also wesentlich schwächer als mit Energie.
Die Einfuhrpreise beeinflussen auch die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Im Kampf gegen die hohe Inflation hatte die EZB ihre Leitzinsen seit Sommer 2022 kräftig angehoben. Zuletzt aber hat die Notenbank angesichts gesunkener Inflationsraten nicht weiter an der Zinsschraube gedreht.