FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor dem Hintergrund eines wieder anziehenden Euro-Kurses ist der Dax (DAX) am Montag ins Minus gedreht. Gegen Mittag stand der deutsche Leitindex 0,25 Prozent tiefer bei 12 266,72 Punkten, nachdem im frühen Handel zunächst die Freude über den US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag nachgewirkt hatte.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte präsentierte sich am Montag mit plus 0,10 Prozent auf 25 129,86 Punkten etwas freundlicher. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gab um 0,05 Prozent auf 2281,70 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) notierte quasi unverändert.
Am Freitag hatten die besser als erwartet ausgefallenen US-Jobdaten zusammen mit einem nachgebenden Euro den Dax kräftig angetrieben. In New York war der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) mit einem weiteren Rekord aus dem Handel gegangen.
EURO WIEDER ÜBER 1,18 DOLLAR
Sollte der Euro zum Dollar wieder nachhaltig schwächer werden, könnte dies den deutschen Leitindex zurück in alte Höhen befördern, kommentierte Experte Jochen Stanzl von CMC Markets. Doch danach sieht es derzeit nicht aus. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Montag zuletzt wieder über 1,18 Dollar gehandelt. Mitte vergangener Woche war sie sogar zeitweise bis auf 1,19 Dollar gestiegen. Ein starker Euro kann die Exporte deutscher Unternehmen erschweren.
In Deutschland erhielt zudem die Produktion im verarbeitenden Gewerbe einen überraschenden Dämpfer. So war die Gesamtproduktion im Juni um 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Experten hatten einen leichten Anstieg erwartet.
XING UND CARL ZEISS MIT ZAHLEN
Am Aktienmarkt legten im Tecdax die Titel des Karrierenetzwerkes Xing (4:OBCGn) nach Quartalszahlen um mehr als 3 Prozent zu. Zuvor hatten sie bei 265,35 Euro ein Rekordhoch markiert. Dank gestiegener Nutzerzahlen und kleinerer Zukäufe hatte Xing deutlich mehr umgesetzt. Auch das operative Ergebnis hatte stark angezogen.
Carl Zeiss Meditec (112:AFXG) verhalfen gute Geschäfte mit Lasersystemen zur Sehschärfenkorrektur in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres zu Wachstum und einem deutlichen Ergebnisanstieg. Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank (DE:CBKG) bemängelte aber die Profitabilität. Die Aktien verloren 0,7 Prozent.
Quartalszahlen gab es auch vom Finanzdienstleister Hypoport und vom Autozulieferer ElringKlinger (4:ZILGn) - beide im SDax (SDAX) notiert. Hypoport verteuerten sich weit vorne in dem Index um fast 6 Prozent, während Elringklinger als schwächster Wert um 3 Prozent fielen.
EVOTEC GEWINNEN FAST 9 PROZENT
Angetrieben von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank (DE:DBKGn) sprangen die Titel des Biotech-Unternehmens Evotec (4:EVTG) als bester TecDax-Wert um nahezu 9 Prozent hoch.
Auf der Gegenseite fanden sich die Anteile des auf Arztpraxen und Apotheken spezialisierten Softwareanbieters Compugroup (4:COPMa) mit einem Minus von mehr als 5 Prozent. Meldungen über ein mögliches Aus der elektronischen Gesundheitskarte belasteten das Papier, gleichwohl Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und Compugroup das Projekt auf der Zielgeraden sehen.