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FOKUS 1-Großkonzerne verfehlen Erwartungen - Dax rutscht ab

Veröffentlicht am 28.07.2011, 11:42
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* BASF, Bayer, VW, Siemens und Lufthansa enttäuschen

* US-Schuldenkrise schwelt weiter

* Aber auch die europäische Krise bleibt in aller Munde

(neu: VW, Renault, aktuelle Kurse, Händleraussagen)

Frankfurt, 28. Jul (Reuters) - Mit Enttäuschung aufgenommene Bilanzen großer Konzerne wie BASF, Bayer, Siemens und VW haben am Donnerstag die Kurse am deutschen Aktienmarkt purzeln lassen. Der Dax<.GDAXI> rutschte bis zum späten Vormittag um 1,5 Prozent auf 7142 Punkte ab. Europaweit überwog nach der Vorlage einer Fülle von Zahlen die Ernüchterung. So gerieten in Zürich die Aktien der Credit Suisse und in Paris die Titel von Air France-KLM unter die Räder. Der Stoxx50<.STOXX50> und der EuroStoxx<.STOXX50E> fielen um je etwa 0,7 Prozent. Vage Gerüchte über Notenbank-Käufe am Rentenmarkt stützten die Kurse zeitweise. Die Europäische Zentralbank (EZB) wollte diese nicht kommentieren.

"Die Anleger sind sehr nervös", sagte ein Händler. Weiter belaste die schwelende Schuldenkrise in Südeuropa die Kurse. Italien nahm am Kapitalmarkt wieder Milliarden von Euro auf, musste dafür aber wieder höhere Renditen berappen. Zudem schielen die Anleger in Richtung Westen. In Washington lässt eine Einigung der Demokraten von Präsident Barack Obama mit den Republikanern über eine Anhebung der Schuldenobergrenze weiter auf sich warten. Bislang gilt der 2. August als Stichtag, ab dem die USA ohne die Anhebung der gesetzlich vorgeschriebenen Obergrenze zahlungsunfähig würden.

BILANZSAISON IST KEINE GUTE GRUNDLAGE FÜR STEIGENDE KURSE

Den großen Dax-Konzerne gelang es nicht, die Anleger mit ihren Berichten an den Markt zu locken. "In den seltensten Fällen sind die Ergebnisse besser als erwartet ausgefallen", erklärte ein Händler. Vor allem die Ausblicke vieler Unternehmen sorgten für Ernüchterung. "Die Schuldenkrise und nun auch noch enttäuschende Ergebnisse bei den ganz Großen sind keine sonderlich gute Grundlage für steigende Kurse", fasste er zusammen.

Im Dax rutschten vor allem BASF und VW ins Minus, nachdem die Anleger den Zwischenberichten wenig Gutes abgewinnen konnten: BASF-Aktien verloren 5,3 Prozent, VW-Titel 5,2 Prozent. Auch Bayer und Siemens konnten nicht punkten: Bayer verloren drei Prozent, Siemens 1,7 Prozent. Auf Sinkflug gingen auch die Lufthansa-Aktien, die um 3,2 Prozent fielen. Zum einen war die Bilanz für viele eine Enttäuschung, zum anderen stellte die Fluggesellschaft ihre Aktionäre auf Turbulenzen in der zweiten Jahreshälfte ein. Zudem sackten die Aktien von Air France-KLM um sieben Prozent ab, nachdem die Airline einen Quartalsverlust ausgewiesen hatte. In Zürich vergrätzte die Credit Suisse die Anleger mit einem stärker als erwartete Gewinneinbruch. Die Titel fielen um fast zwei Prozent.

Gegen den Trend setzten sich nur wenige Titel durch - und oft nur zeitweise. So wurden die Zwischenergebnisse vom Chiphersteller Infineon und MAN zwar von vielen als "gut" beschrieben. Doch setzten sich im Verlauf des Vormittags die Verkäufer durch, und beide Titel rutschten auf die Verliererseite. Im europäischen Bereich zeigten sich vor allem Renault gegen den Trend stark. Die Anteilsscheine des Autobauers lagen in Paris 3,8 Prozent im Plus. Renault hatte zwar einen Gewinneinbruch von 20 Prozent gemeldet, doch zeigte sich das Management für das zweite Halbjahr zuversichtlich.

(Reporter: Andrea Lentz; unter Mitarbeit von Tom Körkemeier; redigiert von Ralf Banser)

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