(neu: Fraport-Gesprächsangebot, Aktienkurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa erleidet wegen des Streiks der Vorfeldmitarbeiter am Frankfurter Flughafen deutliche Verluste. Die Umsatzausfälle lägen im hohen zweistelligen Millionenbereich, sagte Personalvorstand Stefan Lauer der 'Financial Times Deutschland (Mittwoch). Dennoch stärke man dem Flughafenbetreiber Fraport in dem Tarifkonflikt den Rücken. Fraport legte am Mittwoch ein Gesprächsangebot an die Gewerkschaft vor.
Die Lufthansa-Aktie sackte am Vormittag mit 2,51 Prozent ins Minus auf 10,49 Euro und war damit das Schlusslicht im Dax. Fraport-Papiere lagen mit 1,32 Prozent auf 45,50 Euro ebenfalls in der Verlustzone.
Am Mittwoch, dem fünften Streiktag, normalisierte sich die Lage am größten deutschen Flughafen aber weiterhin. Am Morgen waren für den Tag 165 Inland- und innereuropäische Flüge annulliert, wie Fraport berichtete. Das war die niedrigste Zahl seit Beginn des Streiks am vergangenen Donnerstag, als nur sieben Stunden lang gestreikt wurde. Der Airport-Betreiber hat die rund 200 Streikenden durch andere Kräfte ersetzt.
Erneut sollten rund 80 Prozent des geplanten Verkehrs abgewickelt werden. Fraport sieht sich in dem Konflikt auch für einen längeren Ausstand gerüstet. 'Wir gehen davon aus, dass wie am Montag und Dienstag alles sehr geregelt und ruhig ablaufen wird', sagte ein Unternehmenssprecher. Die Fraport-Spitze hat der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) am Morgen ein Gesprächsangebot unterbreitet und die Arbeitnehmerorganisation aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Die GdF hat den Streik bereits bis Freitagnacht verlängert. Sie will ein komplett neues Tarifwerk für rund 200 Vorfeldlotsen, Flugzeugeinweiser und Verkehrsdisponenten erzwingen. Man werde weitermachen, erklärte Gewerkschaftssprecher Matthias Maas am Mittwoch und verwies auf die hohen wirtschaftlichen Schäden bei der Lufthansa.
Fraport hat nach eigenen Angaben die Gewerkschaftsforderungen für die Vorfeldkontrolle nahezu erfüllt, fordert in anderen Punkten allerdings ein Entgegenkommen der Gewerkschaft. 'Für die beiden in Frankfurt von der GdF an Flughäfen erstmals verhandelten Bereiche, der Verkehrszentrale und Vorfeldaufsicht, sind die Forderungen im Verhältnis zu vergleichbaren Tätigkeiten in anderen Bereichen so hoch, dass sie in keiner Relation mehr zu diesen stehen und das Gehaltsgefüge insgesamt sprengen', sagte Fraport-Chef Schulte.
Bei der Lufthansa kam es seit Streikbeginn bis einschließlich Dienstag zu knapp 700 Flugausfällen. 55.000 Passagiere hätten nicht befördert werden können, nannte Lufthansa-Manager Lauer weitere Eckdaten. Zur Auslastung der Interkontinentalmaschinen, die nun von deutlich weniger Zubringern erreicht werden und in internationaler Konkurrenz stehen, machte das Unternehmen keine Angaben.
'Wir sind Hauptbetroffener des Streiks', sagte Lauer. Für die Fluggesellschaft ist der Frankfurter Flughafen das mit Abstand wichtigste Drehkreuz. Die harte Haltung des Flughafenbetreibers unterstützte Lauer: 'Wir sind der Auffassung, dass Fraport der Erpressung durch die GdF nicht nachgeben sollte.' Die Forderungen seien nicht hinnehmbar.
Sollte der Arbeitskampf andauern, erwägt die Lufthansa laut Lauer auch juristische Maßnahmen gegen die Gewerkschaft. 'Das schließen wir nicht aus.' Erwogen würden dann auch Schadenersatzansprüche wegen Unverhältnismäßigkeit./ceb/stw/DP/kja
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa
Die Lufthansa-Aktie sackte am Vormittag mit 2,51 Prozent ins Minus auf 10,49 Euro und war damit das Schlusslicht im Dax
Am Mittwoch, dem fünften Streiktag, normalisierte sich die Lage am größten deutschen Flughafen aber weiterhin. Am Morgen waren für den Tag 165 Inland- und innereuropäische Flüge annulliert, wie Fraport berichtete. Das war die niedrigste Zahl seit Beginn des Streiks am vergangenen Donnerstag, als nur sieben Stunden lang gestreikt wurde. Der Airport-Betreiber hat die rund 200 Streikenden durch andere Kräfte ersetzt.
Erneut sollten rund 80 Prozent des geplanten Verkehrs abgewickelt werden. Fraport sieht sich in dem Konflikt auch für einen längeren Ausstand gerüstet. 'Wir gehen davon aus, dass wie am Montag und Dienstag alles sehr geregelt und ruhig ablaufen wird', sagte ein Unternehmenssprecher. Die Fraport-Spitze hat der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) am Morgen ein Gesprächsangebot unterbreitet und die Arbeitnehmerorganisation aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Die GdF hat den Streik bereits bis Freitagnacht verlängert. Sie will ein komplett neues Tarifwerk für rund 200 Vorfeldlotsen, Flugzeugeinweiser und Verkehrsdisponenten erzwingen. Man werde weitermachen, erklärte Gewerkschaftssprecher Matthias Maas am Mittwoch und verwies auf die hohen wirtschaftlichen Schäden bei der Lufthansa.
Fraport hat nach eigenen Angaben die Gewerkschaftsforderungen für die Vorfeldkontrolle nahezu erfüllt, fordert in anderen Punkten allerdings ein Entgegenkommen der Gewerkschaft. 'Für die beiden in Frankfurt von der GdF an Flughäfen erstmals verhandelten Bereiche, der Verkehrszentrale und Vorfeldaufsicht, sind die Forderungen im Verhältnis zu vergleichbaren Tätigkeiten in anderen Bereichen so hoch, dass sie in keiner Relation mehr zu diesen stehen und das Gehaltsgefüge insgesamt sprengen', sagte Fraport-Chef Schulte.
Bei der Lufthansa kam es seit Streikbeginn bis einschließlich Dienstag zu knapp 700 Flugausfällen. 55.000 Passagiere hätten nicht befördert werden können, nannte Lufthansa-Manager Lauer weitere Eckdaten. Zur Auslastung der Interkontinentalmaschinen, die nun von deutlich weniger Zubringern erreicht werden und in internationaler Konkurrenz stehen, machte das Unternehmen keine Angaben.
'Wir sind Hauptbetroffener des Streiks', sagte Lauer. Für die Fluggesellschaft ist der Frankfurter Flughafen das mit Abstand wichtigste Drehkreuz. Die harte Haltung des Flughafenbetreibers unterstützte Lauer: 'Wir sind der Auffassung, dass Fraport der Erpressung durch die GdF nicht nachgeben sollte.' Die Forderungen seien nicht hinnehmbar.
Sollte der Arbeitskampf andauern, erwägt die Lufthansa laut Lauer auch juristische Maßnahmen gegen die Gewerkschaft. 'Das schließen wir nicht aus.' Erwogen würden dann auch Schadenersatzansprüche wegen Unverhältnismäßigkeit./ceb/stw/DP/kja