FRANKFURT (dpa-AFX) - Keine Krise bei der Deutschen Post : Nach einem überraschend starken dritten Quartal schraubt der Logistikkonzern die Gewinnerwartungen für das laufende Jahr herauf. Dank eines boomenden Paket- und Expressgeschäfts soll der operative Gewinn (EBIT) nun die Marke von 2,4 Milliarden Euro überschreiten, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. 'Unser Wachstumstrend ist ungebrochen', sagte Post-Chef Frank Appel. Zwischen Juli und September profitierte die Post besonders von ihrem starken Engagement in den Wachstumsmärkten, etwa in Asien, und schnitt besser ab als von Analysten erwartet.
Die Post-Aktie reagierte am Morgen mit Kurgewinnen auf die Nachrichten. Kurz nach Handelsbeginn legte das Papier als bester Dax-Wert um rund fünf Prozent zu.
KEINE SORGE
Trotz der Turbulenzen infolge der Staatsschuldenkrise und einer teilweise schwächelnden Konjunktur sorgt sich die Post-Spitze bislang kaum um das eigene Geschäft. 'Wir sind weder arrogant noch naiv', sagte Appel. Das konjunkturelle Klima könnte durchaus rauer werden. 'Aber unsere Frühwarnsysteme geben uns bisher noch keine Hinweise auf eine bevorstehende, besorgniserregende Abschwächung unseres Geschäfts.'
Im dritten Quartal verdiente die Post in allen Sparten deutlich mehr als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn kletterte konzernweit um 19 Prozent auf 646 Millionen Euro. Der Überschuss legte, getrieben von Bilanzierungseffekten im Zuge des Postbank-Verkaufs, sogar um 70 Prozent auf 385 Millionen Euro zu. Ohne den Postbank-Effekt hätte sich der Anstieg auf 13 Prozent belaufen. Der Umsatz wuchs lediglich um knapp drei Prozent auf 13,1 Milliarden Euro. Rechnet man Währungseinflüsse und den Verkauf von Beteiligungen heraus, wäre das Wachstum allerdings doppelt so stark ausgefallen.
BRIEFSPARTE VERDIENT MEHR
Besonders gut entwickelte sich der Gewinn der Briefsparte, zu der auch das deutsche Paketgeschäft zählt. Der größte Konzernbereich, der unter der Konkurrenz von E-Mail und Fax leidet, konnte seinen Gewinn trotz stagnierender Erlöse um fast 17 Prozent auf 302 Millionen Euro steigern. Dazu trug vor allem das brummende Geschäft der Versandhändler im Internet bei. Der Versand von Paketen und Päckchen zog im dritten Quartal auch im Vergleich zum ersten Halbjahr noch einmal an.
Kräftig wuchs die Nachfrage in der Konzernsparte DHL, in der das internationale Paket-und Expressgeschäft, der Frachtbereich und die Lieferketten-Logistik gebündelt sind. Dabei kam dem Konzern die starke Nachfrage aus Asien zugute: So wurde die Hälfte aller zeitkritischen DHL-Sendungen (Time Definite International - TDI) nach, aus oder innerhalb Asiens verschickt. Der operative Gewinn der DHL-Bereiche legte um 15 Prozent auf 440 Millionen Euro zu. Damit steuerte DHL den Großteil zum Unternehmensgewinn bei.
HOFFNUNGSTRÄGER DHL
Diese Entwicklung soll auch in Zukunft anhalten. Für 2011 erwartet der Post-Vorstand bei DHL jetzt einen operativen Gewinn von mehr als 1,7 Milliarden Euro, der in den kommenden Jahren im Schnitt um 13 bis 15 Prozent steigen soll. Die Briefsparte soll in diesem Jahr 1,1 Milliarden Euro verdienen und sich danach bei etwa 1 Milliarde Euro einpendeln.
Für ihr neues Gewinnziel sieht sich die Post in diesem Jahr auf Kurs. Das operative Ergebnis lag nach neun Monaten bei 1,8 Milliarden Euro, rund drei Viertel der Jahresprognose von mehr als 2,4 Milliarden Euro. Der Überschuss belief sich nach den ersten drei Quartalen auf 988 Millionen Euro und war damit nur knapp halb so hoch wie ein Jahr zuvor. Ein Großteil davon hat allerdings eher theoretische Bedeutung. Die Post hatte sich 2009 verpflichtet, ihre verbliebene Beteiligung an der Postbank Anfang kommenden Jahres an die Deutsche Bank zu verkaufen. Den Wert der Aktien muss sie bis dahin mit dem jeweiligen Marktwert in der Bilanz erfassen. Die Konditionen für den Verkauf stehen jedoch längst fest./stw/tw
Die Post-Aktie reagierte am Morgen mit Kurgewinnen auf die Nachrichten. Kurz nach Handelsbeginn legte das Papier als bester Dax-Wert um rund fünf Prozent zu.
KEINE SORGE
Trotz der Turbulenzen infolge der Staatsschuldenkrise und einer teilweise schwächelnden Konjunktur sorgt sich die Post-Spitze bislang kaum um das eigene Geschäft. 'Wir sind weder arrogant noch naiv', sagte Appel. Das konjunkturelle Klima könnte durchaus rauer werden. 'Aber unsere Frühwarnsysteme geben uns bisher noch keine Hinweise auf eine bevorstehende, besorgniserregende Abschwächung unseres Geschäfts.'
Im dritten Quartal verdiente die Post in allen Sparten deutlich mehr als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn kletterte konzernweit um 19 Prozent auf 646 Millionen Euro. Der Überschuss legte, getrieben von Bilanzierungseffekten im Zuge des Postbank-Verkaufs, sogar um 70 Prozent auf 385 Millionen Euro zu. Ohne den Postbank-Effekt hätte sich der Anstieg auf 13 Prozent belaufen. Der Umsatz wuchs lediglich um knapp drei Prozent auf 13,1 Milliarden Euro. Rechnet man Währungseinflüsse und den Verkauf von Beteiligungen heraus, wäre das Wachstum allerdings doppelt so stark ausgefallen.
BRIEFSPARTE VERDIENT MEHR
Besonders gut entwickelte sich der Gewinn der Briefsparte, zu der auch das deutsche Paketgeschäft zählt. Der größte Konzernbereich, der unter der Konkurrenz von E-Mail und Fax leidet, konnte seinen Gewinn trotz stagnierender Erlöse um fast 17 Prozent auf 302 Millionen Euro steigern. Dazu trug vor allem das brummende Geschäft der Versandhändler im Internet bei. Der Versand von Paketen und Päckchen zog im dritten Quartal auch im Vergleich zum ersten Halbjahr noch einmal an.
Kräftig wuchs die Nachfrage in der Konzernsparte DHL, in der das internationale Paket-und Expressgeschäft, der Frachtbereich und die Lieferketten-Logistik gebündelt sind. Dabei kam dem Konzern die starke Nachfrage aus Asien zugute: So wurde die Hälfte aller zeitkritischen DHL-Sendungen (Time Definite International - TDI) nach, aus oder innerhalb Asiens verschickt. Der operative Gewinn der DHL-Bereiche legte um 15 Prozent auf 440 Millionen Euro zu. Damit steuerte DHL den Großteil zum Unternehmensgewinn bei.
HOFFNUNGSTRÄGER DHL
Diese Entwicklung soll auch in Zukunft anhalten. Für 2011 erwartet der Post-Vorstand bei DHL jetzt einen operativen Gewinn von mehr als 1,7 Milliarden Euro, der in den kommenden Jahren im Schnitt um 13 bis 15 Prozent steigen soll. Die Briefsparte soll in diesem Jahr 1,1 Milliarden Euro verdienen und sich danach bei etwa 1 Milliarde Euro einpendeln.
Für ihr neues Gewinnziel sieht sich die Post in diesem Jahr auf Kurs. Das operative Ergebnis lag nach neun Monaten bei 1,8 Milliarden Euro, rund drei Viertel der Jahresprognose von mehr als 2,4 Milliarden Euro. Der Überschuss belief sich nach den ersten drei Quartalen auf 988 Millionen Euro und war damit nur knapp halb so hoch wie ein Jahr zuvor. Ein Großteil davon hat allerdings eher theoretische Bedeutung. Die Post hatte sich 2009 verpflichtet, ihre verbliebene Beteiligung an der Postbank Anfang kommenden Jahres an die Deutsche Bank