(Neu: aktualisierter Händlerkommentar; Analystenkommentare von LBBW, Bernstein)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Metro sind am Dienstag nach einem Trading-Statement nach schwächerem Start schnell kräftig ins Plus gedreht. Händler sprachen davon, dass die befürchtete Enttäuschung insgesamt ausgeblieben sei und nun einige Anleger in ihrer skeptischen Kurserwartung auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Deutschlands größter Handelskonzern hat am Morgen mitgeteilt, die Verkaufsgespräche für die Warenhaustochter Kaufhof auf Eis zu legen. Zudem lieferte der Einzelhändler erste Zahlen für das Geschäftsjahr 2011. Die Aktie notierte zuletzt an der Dax-Spitze, wo sie sich um 4,44 Prozent auf 28,470 Euro verteuerte. Im frühen Geschäft wurde ein Tief bei 27,00 Euro markiert. Der Dax stieg um 1,51 Prozent.
Ein Börsianer sagte zu den Kaufhof-Nachrichten: 'Das ist sehr schlecht, denn einige Investoren hatten auf die Ausschüttung einer Sonderdividende nach dem Verkauf spekuliert.' Die ersten Zahlen zum Geschäftsverlauf 2011 seien indes OK und der vorläufige Umsatz 2011 falle einen Tick besser aus als erwartet. Ein anderer Börsianer schlug in die gleiche Kerbe: 'Der Stopp des Verkaufs von Kaufhof ist negativ, da es Metro nicht schafft das Portfolio zu verkleinern.'
Andererseits verweisen einige Händler darauf, dass die Aktie bereits am Boden liegt und nun wohl alle schlechten Nachrichten raus seien. Das limitiere das Risiko und die jüngsten Tiefs im Bereich 27 Euro hätten zunächst gehalten. Es könne auch positiv interpretiert werden, dass Kaufhof in dem schlechten Marktumfeld 'nicht zu jedem Preis verschenkt' wird. Das könnte das Management sogar stärken. Zudem sei die große Enttäuschung in dem Trading-Statement ausgeblieben und die schwach erwarteten Zahlen hätten sogar leicht positiv überrascht. Nun starte das Papier eine Aufholbewegung und sicherlich würden auch einige Anleger, die mit Leerverkäufen auf weiter fallende Kurse gesetzt hätten, verdrängt und zu Käufen gezwungen (short-covering).
ANALYSTEN UNEINS
Analyst Herbert Sturm von der DZ Bank spricht auch von einer 'weiteren schlechten Nachricht'. Neben dem Stopp des Kaufhof-Verkaufs sei auch das Weihnachtsgeschäft insgesamt enttäuschend verlaufen. Der Nettoumsatz liege zwar etwas über den Marktprognosen, das Management habe aber seine schlechte Ergebnisprognose (EBIT) für 2011 erneuert. Sturm rechnet mit kurzfristigem Druck auf die Aktien und stellt seine Schätzungen 'Under Review'.
'Während der wohl schlechte Preis für Kaufhof zunächst enttäuscht, sehen wir es positiv, dass Metro hier auf ein besseres Umfeld warten kann und nicht auf einen kurzfristigen Verkaufserlös, sondern auf ein gutes Ergebnis setzt', sagte Analystin Barbara Ambrus von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Der Umsatz sei etwa wie erwartet ausgefallen und der EBIT-Ausblick bleibe unverändert. Ambrus bewertet Metro mit 'Halten' und dem Ziel 33 Euro. Analyst Christopher Hogbin von Bernstein Research betonte in seinem aktuellen Kommentar, dass Metro ein 'fundamental attraktives' Unternehmen sei. Vor allem der neue Konzernchef Olaf Koch könnte neue Ideen für weitere Veränderungen des Geschäftes bringen./fat/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Metro
Ein Börsianer sagte zu den Kaufhof-Nachrichten: 'Das ist sehr schlecht, denn einige Investoren hatten auf die Ausschüttung einer Sonderdividende nach dem Verkauf spekuliert.' Die ersten Zahlen zum Geschäftsverlauf 2011 seien indes OK und der vorläufige Umsatz 2011 falle einen Tick besser aus als erwartet. Ein anderer Börsianer schlug in die gleiche Kerbe: 'Der Stopp des Verkaufs von Kaufhof ist negativ, da es Metro nicht schafft das Portfolio zu verkleinern.'
Andererseits verweisen einige Händler darauf, dass die Aktie bereits am Boden liegt und nun wohl alle schlechten Nachrichten raus seien. Das limitiere das Risiko und die jüngsten Tiefs im Bereich 27 Euro hätten zunächst gehalten. Es könne auch positiv interpretiert werden, dass Kaufhof in dem schlechten Marktumfeld 'nicht zu jedem Preis verschenkt' wird. Das könnte das Management sogar stärken. Zudem sei die große Enttäuschung in dem Trading-Statement ausgeblieben und die schwach erwarteten Zahlen hätten sogar leicht positiv überrascht. Nun starte das Papier eine Aufholbewegung und sicherlich würden auch einige Anleger, die mit Leerverkäufen auf weiter fallende Kurse gesetzt hätten, verdrängt und zu Käufen gezwungen (short-covering).
ANALYSTEN UNEINS
Analyst Herbert Sturm von der DZ Bank spricht auch von einer 'weiteren schlechten Nachricht'. Neben dem Stopp des Kaufhof-Verkaufs sei auch das Weihnachtsgeschäft insgesamt enttäuschend verlaufen. Der Nettoumsatz liege zwar etwas über den Marktprognosen, das Management habe aber seine schlechte Ergebnisprognose (EBIT) für 2011 erneuert. Sturm rechnet mit kurzfristigem Druck auf die Aktien und stellt seine Schätzungen 'Under Review'.
'Während der wohl schlechte Preis für Kaufhof zunächst enttäuscht, sehen wir es positiv, dass Metro hier auf ein besseres Umfeld warten kann und nicht auf einen kurzfristigen Verkaufserlös, sondern auf ein gutes Ergebnis setzt', sagte Analystin Barbara Ambrus von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Der Umsatz sei etwa wie erwartet ausgefallen und der EBIT-Ausblick bleibe unverändert. Ambrus bewertet Metro mit 'Halten' und dem Ziel 33 Euro. Analyst Christopher Hogbin von Bernstein Research betonte in seinem aktuellen Kommentar, dass Metro ein 'fundamental attraktives' Unternehmen sei. Vor allem der neue Konzernchef Olaf Koch könnte neue Ideen für weitere Veränderungen des Geschäftes bringen./fat/rum