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FOKUS 2-Furcht vor Domino-Effekt nach Griechenland setzt Dax zu

Veröffentlicht am 28.04.2010, 14:56

* Herabstufung von Griechenland und Portugal wirkt nach

* Diskussion um Forderungsverzicht drückt Finanzwerte

* Positive Unternehmenszahlen im Hintergrund

(neu: Details Griechenland, Merkel, SAP, Infineon, E.ON)

Frankfurt, 28. Apr (Reuters) - Die Furcht vor einem Übergreifen der griechischen Finanzkrise auf weitere europäische Staaten hat Anleger am Mittwoch erneut Aktien verkaufen lassen. Die Ankündigung einer Pressekonferenz von Angela Merkel für den späten Nachmittag ließ Investoren allerdings auf grünes Licht für griechische Kredithilfen hoffen und bremste die Talfahrt ab.

Der Dax<.GDAXI> lag bei hohen Umsätzen noch 0,5 Prozent im Minus bei 6130 Zähler. Am Dienstag war er bereits um 2,7 Prozent abgerutscht. "Wenn EU und Internationaler Währungsfonds nicht schnell etwas entscheiden, wird der Markt weiter schnell fallen", sagte Koen de Leus, Volkswirt bei KBC Securities. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> für die Euro-Zone gab 0,6 Prozent auf 2822 Stellen nach. Dem Abwärtssog konnten sich auch die Unternehmen nicht entziehen, die wie Merck und SAP starke Geschäftszahlen vorgelegt hatten. "Fast alle Unternehmensberichte sind heute besser als erwartet ausgefallen, von dieser Seite gibt es keinen Grund zu verkaufen", sagte ein Händler.

Börsianern zufolge verstärkte die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Griechenlands und Portugals durch die Ratingagentur Standard & Poor's am Dienstagabend die Unsicherheit. Die wachsende Nervosität der Anleger spiegelte sich im Volatilitätsindex VDax<.V1XI> wider, der um bis zu 17,4 Prozent in die Höhe schoss auf ein Elf-Wochen-Hoch von 26,95 Zählern.

Trotz der Unruhe unter den Investoren legte der Athener Leitindex<.ATG> zwei Prozent zu, was Börsianer mit dem Verbot von Leerverkäufen durch die griechische Börsenaufsicht begründeten. Der lokale Bankenindex<.FTABNK> kletterte sogar um 5,2 Prozent. "Das hängt zu 90 Prozent am Verbot der Leerverkäufe und zu zehn Prozent an der Erwartung, dass Griechenland am 19. Mai an der Staatspleite vorbeischrammt", sagte Analyst Manos Hatzidakis von Pegasus Securities. An diesem Tag wird ein Milliardenkredit fällig.

MERCK UND SAP TROTZ STARKER ZAHLEN TIEFER

Unter Druck standen die Finanzwerte. Sie litten Börsianern zufolge unter der Diskussion um ihre Beteiligung an der Rettung Griechenlands. Die EU-Kommission hat Forderungen nach "Haircuts" - also einem teilweise Schuldenerlass durch die Institute - bislang eine Absage erteilt. Einer Regierungssprecherin in Berlin zufolge teilt Merkel die Position, dass eine Umschuldung bei Griechenland kein Thema ist. Im Dax zählten die Aktien der Commerzbank, die mit 3,1 Milliarden Euro in Griechenland engagiert ist, mit einem Minus von 1,8 Prozent zu den schwächsten Werten. Unter Verkaufsdruck standen auch die Titel der französischen und Schweizer Institute. Sie gehören zu den größten Gläubigern des Mittelmeer-Anrainers.

Auf der Gewinnerseite im Leitindex standen Infineon mit einem Plus von 1,8 Prozent. Der Chiphersteller will profitabler werden und sieht in einem positiven Umfeld das Potenzial für eine operative Marge von 15 Prozent. Die Aktien des Energiekonzerns E.ON profitierten von der Aussicht auf einen baldigen Verkauf der US-Tochter und lagen 0,9 Prozent fester.

Hingegen konnten sich Merck und SAP trotz überzeugender Quartalszahlen dem Abwärtstrend nicht entziehen, ihre Aktien gaben 1,3 beziehungsweise 1,4 Prozent ab. Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern hatte nach einem Gewinnschub seine Prognosen angehoben. Europas größter Software-Konzern SAP ist wieder auf Wachstumskurs geschwenkt. (Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kirsti Knolle)

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