MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im November überraschend aufgehellt. Das Ifo-Geschäftsklima sei von 106,4 Punkten im Vormonat auf 106,6 Zähler gestiegen, teilte das Ifo-Institut am Donnerstag in München mit. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang auf 105,3 Punkte gerechnet. Zuvor war der Index vier mal in Folge gesunken. Analysten werten den jüngsten Anstieg des wichtigsten Stimmungsbarometers für die deutsche Wirtschaft übereinstimmend als große Überraschung. Dennoch fällt die Bewertung der Ergebnisse skeptisch aus - die Rezessionsgefahr sehen die meisten Experten nicht gebannt.
Während die Geschäftserwartungen leicht stiegen, blieb die Lagebeurteilung konstant. Der Erwartungsindex stieg von 97,0 Punkten im Vormonat auf 97,3 Zähler. Die Lagekomponente stagnierte bei 116,7 Punkten. In den einzelnen Branchen hellte sich das Klima lediglich im Baugewerbe auf. Im Verarbeitenden Gewerbe, im Einzelhandel und bei den Dienstleistern gab es hingegen nach. 'Die deutsche Wirtschaft schlägt sich vor dem Hintergrund der internationalen Verwerfungen weiterhin vergleichsweise gut', kommentierte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn die auf einer Umfrage unter 7.000 Unternehmen basierenden Ergebnisse.
KRISE PERLT AN UNTERNEHMEN AB
'Es ist schier unglaublich, dass selbst die Ausweitung der Schuldenkrise auf Kerneuropa an der Unternehmensstimmung abperlt', sagte DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle. Die deutschen Unternehmen schienen sich derzeit kaum von der sich ausweitenden Schuldenkrise beeindrucken zu lassen. Im Grunde könne es für den überraschenden Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas nur eine Erklärung geben: die nach wie vor stabile Binnenkonjunktur. 'Allerdings dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Binnenwirtschaft von der Krise erfasst wird.' Die DekaBank rechnet im Winterhalbjahr mit einer leichten Rezession in Deutschland.
Auch die Landesbank Hessen-Thüringen rechnet trotz der positiven Überraschung beim Ifo-Index mit einem Abschwung im vierten Quartal. Die Analysten der Postbank erwarten dagegen, dass der unerwartete Ifo-Anstieg die Rezessionsbefürchtungen in Deutschland dämpft. Offensichtlich seien die binnenwirtschaftliche Verfassung und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen so hoch, dass diese davon ausgingen, den vor allem aus dem europäischen Ausland resultierenden Risiken widerstehen zu können. Dennoch werde die deutsche Wirtschaft im Winterhalbjahr wohl kaum über Stagnation hinauskommen.
MÄRKTE REAGIEREN POSITIV
An den Finanzmärkten wurde der leichte Stimmungumschwung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft indes positiv aufgenommen. Der Dax eroberte am Morgen die 5.500-Punkte-Marke zurück und gewann 1,55 Prozent auf 5.542.52 Punkte. Der Euro kletterte nach Veröffentlichung der Ifo-Ergebnisse zwischenzeitlich wieder über 1,34 US-Dollar. Am Vortag war die Gemeinschaftswährung noch in Richtung 1,33 Dollar abgerutscht./hbr/bgf
Während die Geschäftserwartungen leicht stiegen, blieb die Lagebeurteilung konstant. Der Erwartungsindex stieg von 97,0 Punkten im Vormonat auf 97,3 Zähler. Die Lagekomponente stagnierte bei 116,7 Punkten. In den einzelnen Branchen hellte sich das Klima lediglich im Baugewerbe auf. Im Verarbeitenden Gewerbe, im Einzelhandel und bei den Dienstleistern gab es hingegen nach. 'Die deutsche Wirtschaft schlägt sich vor dem Hintergrund der internationalen Verwerfungen weiterhin vergleichsweise gut', kommentierte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn die auf einer Umfrage unter 7.000 Unternehmen basierenden Ergebnisse.
KRISE PERLT AN UNTERNEHMEN AB
'Es ist schier unglaublich, dass selbst die Ausweitung der Schuldenkrise auf Kerneuropa an der Unternehmensstimmung abperlt', sagte DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle. Die deutschen Unternehmen schienen sich derzeit kaum von der sich ausweitenden Schuldenkrise beeindrucken zu lassen. Im Grunde könne es für den überraschenden Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas nur eine Erklärung geben: die nach wie vor stabile Binnenkonjunktur. 'Allerdings dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Binnenwirtschaft von der Krise erfasst wird.' Die DekaBank rechnet im Winterhalbjahr mit einer leichten Rezession in Deutschland.
Auch die Landesbank Hessen-Thüringen rechnet trotz der positiven Überraschung beim Ifo-Index mit einem Abschwung im vierten Quartal. Die Analysten der Postbank erwarten dagegen, dass der unerwartete Ifo-Anstieg die Rezessionsbefürchtungen in Deutschland dämpft. Offensichtlich seien die binnenwirtschaftliche Verfassung und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen so hoch, dass diese davon ausgingen, den vor allem aus dem europäischen Ausland resultierenden Risiken widerstehen zu können. Dennoch werde die deutsche Wirtschaft im Winterhalbjahr wohl kaum über Stagnation hinauskommen.
MÄRKTE REAGIEREN POSITIV
An den Finanzmärkten wurde der leichte Stimmungumschwung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft indes positiv aufgenommen. Der Dax