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FOKUS 2-Dax legt Verschnaufpause ein - VW-Vorzüge brechen ein

Veröffentlicht am 10.11.2009, 14:16
Aktualisiert 10.11.2009, 14:20

* ZEW-Index drückt Stimmung etwas

* VW-Vorzüge brechen nach Katar-Platzierung ein

(neu: ZEW-Index, Britische Finanzwerte)

Frankfurt, 10. Nov (Reuters) - Nach fünf Tagesgewinnen infolge haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstag eine Verschnaufpause eingelegt. Der Dax<.GDAXI> pendelte am frühen Nachmittag um seinen Vortagesschluss von 5619 Zähler. Der etwas deutlichere Rückgang des ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen belastete den Markt etwas. Allerdings stützten die Erwartungen auf ein solides Wachstum im dritten Quartal. Im Fokus stand Börsianern zufolge die Entscheidung Katars, etwa die Hälfte seiner stimmrechtslosen VW-Anteile zum Verkauf anzubieten.

Mit Enttäuschung quittierten die Anleger, dass der ZEW-Index im November um 4,9 auf 51,1 Zähler absackte. "Diese Entwicklung zeigt, dass trotz wieder etwas besserer Wirtschaftszahlen eine gesunde Portion Skepsis durchaus angebracht bleibt", fasste NordLB-Analyst Mario Gruppe zusammen. Andere sprachen von rückkehrendem Realismus nach einer vielleicht zu euphorischen Phase. Schätzungen in Regierungskreisen, wonach in Deutschland die Wirtschaft im dritten Quartal um 0,8 bis 1,0 Prozent gewachsen sein könnte, gaben den Optimisten Rückenwind.

VW-VORZÜGE VERLIEREN ÜBER 13 PROZENT

Mit kräftigen Abschlägen reagierten die VW-Vorzugsaktien auf die Ankündigung des Golf-Emirats, bis zu 25 Millionen Vorzüge zu verkaufen. Bis zu 1,6 Milliarden Euro hofft Katar damit einzunehmen. Laut Händlern dürfte der Platzierungspreis im Bereich von 60 bis 63 Euro liegen. Eine mit der Transaktion vertraute Person sagte Reuters, der Gewinn von Katar betrage rund 750 Millionen Euro. Die Platzierung kam für die meisten Anleger völlig überraschend. "Da wurden viele auf dem falschen Fuß erwischt", sagte ein Händler. Der Kurs der Vorzüge fiel um bis zu 14,4 Prozent auf 61,22 Euro.

Anders als die VW-Stämme sind die Vorzüge bislang nicht im Dax. Die Stämme waren mit einem Abschlag von 3,3 Prozent auf 107,21 Euro der größte Verlierer im Leitindex. Händler halten es nun für wahrscheinlicher, dass die Vorzüge bald im Dax die Stämme ersetzen werden.

Ansonsten machten Händler kaum einen klaren Trend aus. Im europäischen Bereich standen vor allem die Bankenwerte im Fokus. HSBC und Barclays - die beiden größten Banken Europas - legten in London ihre Zwischenberichte vor. Danach kündigte Branchenführer HSBC dank des Investmentbankings einen deutlich höheren Vorsteuergewinn an, ohne aber Einzelheiten zu nennen. Die Aktien stiegen um 4,5 Prozent. Barclays kam mit seinem detaillierteren Zwischenbericht bei den Anlegern nicht so gut an, was die Aktien um 3,6 Prozent drückte.

BILFINGER BERGER ÜBERZEUGT BÖRSIANER

Im MDax<.MDAXI> überzeugte Bilfinger Berger mit seiner Geschäftsstrategie die Anleger. Der Konzern will künftig das Baugeschäft drastisch eindampfen und das Australien-Geschäft an die Börse bringen. Mit einem Plus von 5,3 Prozent führten Bilfinger Berger die MDax-Gewinner an. Mit Käufen honorierten die Anleger den Zwischenbericht von Rational. Der Großküchenausrüster hatte für das dritte Quartal einen überraschend starken Gewinnanstieg bekanntgegeben. Der Aktienkurs stieg um 1,9 Prozent.

Bei Heidelberger Druck sahen die Anleger es positiv, dass der Kapitalabfluss gestoppt und der operative Free Cash Flow positiv ist. Die Aktien legten 2,8 Prozent zu.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Andreas Kröner)

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