PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der europäische Aktienmarkt hat am Dienstag seine am Vortag begonnene Abwärtsbewegung fortgesetzt. Angesichts zurückgekehrter Sorgen der Anleger um die Schuldenkrise in Europa fiel der EuroStoxx 50 zur Mittagszeit um 1,02 Prozent auf 2.292,37 Punkte. In Paris büßte der CAC 40 1,54 Prozent auf 3.117,44 Punkte ein, und der Londoner FTSE 100 gab um 1,03 Prozent auf 5.380,70 Punkte nach.
Gleich mehrere Faktoren stimmten Anleger am Dienstag wieder etwas pessimistischer. Die Stimmung sei weiterhin von den gedämpften Erwartungen an den am Wochenende anstehenden EU-Gipfel beeinflusst, sagten Händler. Hinzu komme die Ankündigung der Ratingagentur Moody's, den stabilen Ausblick für das französische Toprating zu überprüfen. Des Weiteren wurden Wirtschaftsdaten als Belastungsfaktoren genannt. Die chinesische Wirtschaft war im dritten Quartal so langsam wie seit zwei Jahren nicht mehr gewachsen, und zudem hat sich die Konjunkturzuversicht deutscher Finanzexperten im Oktober stärker eingetrübt als erwartet. Am Nachmittag steht in den USA dann noch der weitere Verlauf der Berichtssaison im Blick.
Die größten Verluste gab es in Europa bei französischen Banken, nachdem die Moody's-Aussagen bei zweijährigen französischen Staatspapieren für den größten Rendite-Anstieg seit Mitte Mai gesorgt hatten. Die Differenz französischer zu deutschen, zehnjährigen Anleihen überstieg erstmals seit der Euro-Einführung wieder die Schwelle von 100 Basispunkten. BNP Paribas rutschten am Ende des EuroStoxx um 6,12 Prozent auf 29,15 Euro ab. Societe Generale standen dem mit minus 5,36 Prozent nur wenig nach.
Italienische Banken dagegen gehörten zu den wenigen Gewinnern im Leitindex. Intesa SanPaolo und Unicredit legten um 1,06 und 2,25 Prozent zu. Außerhalb des EuroStoxx brachen derweil die Aktien von Dexia um mehr als 15 Prozent ein und erreichten so ein historisches Tief. Die EU-Kommission hat die teilweise Verstaatlichung der belgisch-französischen Großbank zwar vorläufig genehmigt, behält sich aber eine genaue Prüfung des Falls vor und verlangt von der belgischen Regierung einen Sanierungsplan, der innerhalb von sechs Monaten vorliegen muss.
Schlusslicht in der Sektorwertung waren die Rohstoffwerte, deren Teilindex Stoxx 600 Basic Resources um rund 2,6 Prozent abrutschte. Belastend wirkten sich nach dem enttäuschenden Wirtschaftswachstum in China fallende Kupferpreise aus, da China als größter Verbraucher von Industriemetallen gilt. Unter den Einzelwerten sackten die Titel von Rio Tinto am Ende des Londoner 'Footsie' um 4,60 Prozent auf 3.150 Pence ab. Mit BHP Billiton und Xstrata sackten weitere Sektorwerte um mehr als 2,5 Prozent ab. Xstrata-Aktien profitierten somit nicht davon, dass der Bergbaukonzern im dritten Quartal seine Kohleförderung deutlich erhöht hat.
In Paris begaben sich die Titel von Air France-KLM mit 3,57 Prozent auf 5,406 Euro auf Talfahrt. Die Fluggesellschaft trennt sich überraschend mit sofortiger Wirkung von Konzernchef Pierre-Henri Gourgeon, der das Ruder an den Verwaltungsratsvorsitzenden Jean-Cyril Spinetta abgibt. Als Hintergrund der Ablösung gelten Meinungsverschiedenheiten sowie die schwache Entwicklung der zweitgrößten europäischen Fluggesellschaft in der Vergangenheit.
Gutes zu vermelden gab es hingegen von Danone : Die Papiere des französische Lebensmittelkonzerns stiegen um 1,19 Prozent auf 45,935 Euro. Sie profitierten davon, dass der französische Lebensmittelkonzern seinen Umsatz im dritten Quartal über den Erwartungen gesteigert hat und nach einem kräftigen Umsatzplus im dritten Quartal optimistisch in die Zukunft blickt. Kreisen zufolge befindet sich der Konzern zudem in Verkaufsverhandlungen für zumindest Teile seines Wassergeschäfts./tih/gl
Gleich mehrere Faktoren stimmten Anleger am Dienstag wieder etwas pessimistischer. Die Stimmung sei weiterhin von den gedämpften Erwartungen an den am Wochenende anstehenden EU-Gipfel beeinflusst, sagten Händler. Hinzu komme die Ankündigung der Ratingagentur Moody's, den stabilen Ausblick für das französische Toprating zu überprüfen. Des Weiteren wurden Wirtschaftsdaten als Belastungsfaktoren genannt. Die chinesische Wirtschaft war im dritten Quartal so langsam wie seit zwei Jahren nicht mehr gewachsen, und zudem hat sich die Konjunkturzuversicht deutscher Finanzexperten im Oktober stärker eingetrübt als erwartet. Am Nachmittag steht in den USA dann noch der weitere Verlauf der Berichtssaison im Blick.
Die größten Verluste gab es in Europa bei französischen Banken, nachdem die Moody's-Aussagen bei zweijährigen französischen Staatspapieren für den größten Rendite-Anstieg seit Mitte Mai gesorgt hatten. Die Differenz französischer zu deutschen, zehnjährigen Anleihen überstieg erstmals seit der Euro-Einführung wieder die Schwelle von 100 Basispunkten. BNP Paribas
Italienische Banken dagegen gehörten zu den wenigen Gewinnern im Leitindex. Intesa SanPaolo
Schlusslicht in der Sektorwertung waren die Rohstoffwerte, deren Teilindex Stoxx 600 Basic Resources um rund 2,6 Prozent abrutschte. Belastend wirkten sich nach dem enttäuschenden Wirtschaftswachstum in China fallende Kupferpreise aus, da China als größter Verbraucher von Industriemetallen gilt. Unter den Einzelwerten sackten die Titel von Rio Tinto
In Paris begaben sich die Titel von Air France-KLM
Gutes zu vermelden gab es hingegen von Danone