FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag seine Kursgewinne vom Vortag nach unerwartet starken Konjunkturdaten aus der Eurozone ausgebaut. Die Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,1846 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1848 (Mittwoch: 1,1749) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8440 (0,8511) Euro.
Im Euroraum war die Stimmung in den Unternehmen im November deutlich besser als erwartet gewesen. Der am Markt stark beachtete Indikator des britischen Forschungsunternehmens IHS Markit war um 1,5 Punkte auf 57,5 Zähler gestiegen und hatte damit den höchsten Stand seit rund sechseinhalb Jahren erreicht. Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich hatten sich die Indexwerte von hohem Niveau aus verbessert, in Frankreich aber besonders stark. "Alles in allem steht die Eurolandkonjunktur unter Volldampf", kommentierte Experte Andreas Scheuerle von der Dekabank die Daten. Außerdem begründeten Marktbeobachter den starken Euro mit dem Protokoll zur jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed. Dies wird zwar als klarer Hinweis für eine weitere Zinsanhebung im Dezember gedeutet. Allerdings zeigten sich mehrere Notenbanker besorgt über die vergleichsweise schwache Inflation in den USA. Dies spricht für einen vorsichtigen Kurs der Fed bei künftigen Zinsanhebungen, was den Dollar belastet und dem Euro im Gegenzug Auftrieb gibt. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89005 (0,88810) britische Pfund, 131,79 (131,61) japanische Yen und 1,1613 (1,1609) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1290,35 (1286,95) Dollar gefixt.