POTSDAM (dpa-AFX) - Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes gibt es erste Bewegung. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte am Freitag vor Beginn weiterer Verhandlungen in Potsdam: 'Wir sind bereit zu einer sozialen Komponente.' Der von den Gewerkschaften geforderte Sockelbetrag von 100 Euro, der niedrige Einkommen überproportional begünstigt, sei allerdings 'hochproblematisch'. Vor allem die Kommunen hätten hier Klärungsbedarf.
Der Präsident der kommunalen Arbeitgeber, Thomas Böhle, sagte: 'Ja, darüber reden wir. Das müssen wir ausloten.' Den Arbeitgebern sei bewusst, dass dies ein wichtiges Anliegen der Gewerkschaften sei. De Maizière rechnet noch nicht mit einem Tarifabschluss an diesem Freitag. Die Höhe der Gewerkschaftsforderung insgesamt nannte er 'schwierig'.
Die Gewerkschaft Verdi und der dbb-Beamtenbund fordern für die 2,1 Millionen Angestellten von Bund und Kommunen eine Anhebung aller Gehälter um einen Betrag von 100 Euro sowie um weitere 3,5 Prozent.
Verdi-Chef Frank Bsirske sagte, die Warnstreiks der vergangenen Tage hätten geholfen, 'Bewegung in die Sache zu bringen'. Allerdings seien noch 'ganz viele Frage offen'. dbb-Verhandlungsführer Willi Russ sagte: 'Es gibt Zeichen der Annäherung. Aber es reicht noch nicht.'/th/DP/jsl