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FOKUS 1-Dax in Warteposition - Unruhen verunsichern Anleger

Veröffentlicht am 28.02.2011, 11:46
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* Investoren scheuen wegen Libyen und teurem Öl Aktienkäufe

* Bayer kann mit Geschäftszahlen nicht überzeugen

(neu: Libyen, China, HSBC, UniCredit, VW, Conergy)

Frankfurt, 28. Feb (Reuters) - Die Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten haben den deutschen Aktienmarkt zu Wochenbeginn gebremst. Der Dax<.GDAXI> notierte am späten Montagvormittag nahezu unverändert bei 7188 Punkten, nachdem er in der Vorwoche 3,3 Prozent eingebüßt hatte. "Es gibt weiterhin eine große, von der politischen Lage ausgehende Unsicherheit", sagte ein Börsianer. "Man weißt nicht, wie es in Libyen weitergeht, Öl bleibt teuer, und zudem scheint es in China auch ein bisschen zu brodeln."

Die chinesischen Behörden haben am Wochenende mit einem massiven Polizeiaufgebot auf einen Protestaufruf im Internet reagiert. Etliche ausländische Reporter wurden festgenommen. Im Ölstaat Libyen dauerten die Kämpfe zwischen Rebellen und regierungsnahen Truppen an, auch in anderen Ländern der Region kam es zu Protesten.

Die UN-Sanktionen gegen Libyen schlugen an der Börse in Mailand mit 1,3-prozentigen Kursverlusten bei den Aktien von UniCredit durch. Die libysche Zentralbank und der Staatsfonds des nordafrikanischen Landes halten 7,6 Prozent an der Muttergesellschaft der HypoVereinsbank. Anleger fürchteten offenbar, dass Libyen seine UniCredit-Anteile auf den Markt werfe, sagte ein Analyst.

Auf den Märkten lasteten zudem die Geschäftszahlen der britischen Großbank HSBC. Deren Aktien rutschten um 4,5 Prozent ab, nachdem die größte europäischen Bank ihre langfristigen Renditeziele wegen schärferer Eigenkapitalregeln gekappt hatte. Händlern zufolge enttäuschte zudem, dass der Vorsteuergewinn im Jahr 2010 mit 19 Milliarden Dollar hinter den Markterwartungen zurückblieb. Die Kursverluste von HSBC und UniCredit belasteten den europäischen Stoxx-Branchenindex<.SX7P>, der um 1,1 Prozent fiel. Im Dax waren Deutsche Bank mit einem Minus von 1,3 Prozent Schlusslicht. Ein Bremsklotz für den Dax war zudem der 0,3-prozentige Kursabschlag bei Bayer-Papieren nach Vorlage der Geschäftszahlen. "Der Ausblick ist nur verhalten optimistisch ausgefallen, das gefällt dem Markt nicht", sagte ein Händler. "Die Zahlen für 2010 sind an sich ganz gut ausgefallen, aber durch die Abschreibungen auf Schering getrübt worden."

VOLKSWAGEN WEITER GEFRAGT

Gefragt blieben dagegen Volkswagen-Aktien, die mit einem Plus von 1,4 Prozent an der Dax-Spitze standen. Händlern zufolge profitierten die Papiere des größten europäischen Autoherstellers weiter vom Rekordgewinn und der angehobenen Dividende. "VW ist unser bevorzugter Name im Sektor", heißt es in einem Kommentar von Nomura. "2011 verspricht Gutes für die Gruppe."

Bei den Technologiewerten griffen Anleger vor allem bei QSC zu. Das Telekommunikationsunternehmen hatte nach einer Gewinnsteigerung für das Geschäftsjahr 2011 die erstmalige Ausschüttung einer Dividende in Aussicht gestellt. Die Aktien waren mit einem Plus von 6,2 Prozent größter TecDax<.TECDAX> Gewinner.

Conergy-Aktien bekamen Aufwind von der Zustimmung der Hauptversammlung zum Sanierungskonzept. Die Papiere der Solarfirma kletterten um 4,7 Prozent auf 0,40 Euro. "Wenn Kapitalschnitt und anschließende Kapitalerhöhung erfolgreich sind, kann die Aktie schnell auf 0,50 bis 0,55 Euro steigen", sagte ein Börsianer.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Martin Zwiebelberg)

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