FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 3. April 2012. Europäische Aktien mit Dividendenpotential haben es ETF-Anlegern derzeit angetan, während sie von Schwellenländeraktien lieber die Gewinne mitnehmen. Bei DAX, Euro Stoxx 50 und Festverzinslichem ist das Bild nicht eindeutig.
Anleger beschäftigen sich in dieser Woche vor Ostern weniger aktiv mit ihren Investitionen in Exchange Traded Funds. Einhellig berichten Spezialisten von nachlassenden Umsätzen im ETF-Handel - trotz Aufwärtstrend im DAX zum Wochenbeginn.
'Unsere Handelsvolumina sind in den vergangenen Wochen kontinuierlich gesunken', bemerkt Frank Mohr von der Commerzbank. Verglichen mit sonst durchschnittlich rund 10.000 Trades zeugten die 7.000 Orders der vergangenen fünf Handelstage von einer gewissen Zurückhaltung. 'Wie auch unsere eigenen sind die Büros unserer Kunden in der Osterwoche nicht voll besetzt', meint der Händler, der einen Abgabenüberhang im Verhältnis 58 zu 42 Prozent berechnet.
'Es ist nicht so viel los wie sonst', meldet auch Mark Schönbrodt von der DekaBank. Es gebe in dieser Woche keine großen konjunkturellen Impulse. Anleger, die aktiv seien, reduzierten ihren Aktionsradius auf eine kleinere Anzahl an Produktgruppen.
Dividenden europäischer Unternehmen ziehen
Aus den Industrieländern favorisierten sie gegenwärtig Unternehmen mit einträglichen Dividenden. Einen Käuferüberhang beobachtet die DekaBank zum Beispiel bei Indexfonds mit deutschen und europäischen Dividendenwerte des DAXplus Maximum Dividend (WKN ETFL23) und des Eurostoxx Select Dividend 30 (WKN ETFL07).
In Summe gekauft worden seien aber auch Tracker des marktbreiten MSCI World (WKN ETF110). Eher ausgeglichen gehe es bei ETFs auf den deutschen Leitindex zu (WKNs DBX1DA, 593393, 593397). 'Der DAX scheint sich über der Marke von 7.000 Zählern etabliert zu haben, und große Nachrichten sind auch nicht in Sicht', begründet Mohr die abwartenden Anlegerhaltung. Gleichermaßen Käufe und Verkäufe verbucht Schönbrodt bei Aktienportfolios auf den Euro Stoxx 50 (WKNs 798328).
Größerer Abstand zu Emerging Markets
Insbesondere von Aktienkörben mit Unternehmen aus Schwellenländern hätten sich ETF-Investoren verstärkt verabschiedet. Etwa trennten sie sich tendenziell von Indexfonds, die den MSCI Asia Pacific ex Japan (WKNs A0X97T, ETF115) nachbilden. 'In den Wochen zuvor hatten sich Anleger gerade in diesen Märkten verstärkt positioniert und ernten nun ihre Früchte', vermutet Mohr. 'Auch trennen sich Investoren von lateinamerikanischen Aktien', meldet Schönbrodt. Unterm Strich Abflüsse habe es zuletzt beispielsweise für Tracker des MSCI EM Latam (WKN DBX1ML, LYX0B0) gegeben. Auch ETFs, die an den breiter aufgestellten MSCI Emerging Markets-Index (WKN DBX1EA) gekoppelt sind, würden per Saldo abgestoßen. Asiatische Aktien ohne japanische (WKN DBX1MJ) finde man tendenziell ebenso auf der Verkaufsseite.
Anleihen ohne Anziehungskraft
Mit einem Anteil von lediglich 7 Prozent am gesamten ETF-Umsatzvolumen der zurückliegenden Woche bewege sich bei Bonds aktuell wenig. 'Sonst kommen die Anleihen-ETFs bei der Commerzbank eher auf einen Anteil von15 bis 20 Prozent', erklärt Mohr. Verkäufe und Käufe bei Festverzinslichem hielten sich insgesamt die Waage, wie Schönbrodt beobachtet.
Deutschen Anleihen mit Fälligkeit zwischen ein und zehn Jahren (WKN ETFL17) und mit Laufzeiten zwischen 5,5 und 10,5 Jahren(WKN 628949) könnten Anleger weiterhin etwas abgewinnen. Sie landeten in Summe in ihren Depots.
Aus den Portfolios raus kämen indes Geldmarkt-ETFs (WKN DBX0AN, ETFL22). 'Wo diese freiwerdenden Mittel hinfließen, ist aber nicht zu erkennen', bemerkt Mohr.
Einzelne Sektoren ohne Trend
Bei den Sektoren sind Verkäufe und Käufe in etwa ausgewogen, wie Mohr registriert. Auch erkenne er in den Handelsbewegungen keine spezifischen Tendenzen. Der ETF-Spezialist spricht von Interesse etwa in Unternehmen der Industriegütergüter-, Dienstleistungs- und (WKN LYX0AT) und Grundstoffbranche (WKN LYX0AX) sowie bei Versorgern (WKN DBX1SU). Abgestoßen worden seien im Gegenzug ETFs mit Unternehmen aus dem Lebensmittelsektor (WKN LYX0AR), der Energiebranche (WKN 805876) und aus dem Bereich Konsumgüter (WKN A0REJ0).
Sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Schicken Sie uns eine E-Mail anredaktion@boerse-frankfurt.de
© 3. April 2012 / Iris Merker
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Anleger beschäftigen sich in dieser Woche vor Ostern weniger aktiv mit ihren Investitionen in Exchange Traded Funds. Einhellig berichten Spezialisten von nachlassenden Umsätzen im ETF-Handel - trotz Aufwärtstrend im DAX zum Wochenbeginn.
'Unsere Handelsvolumina sind in den vergangenen Wochen kontinuierlich gesunken', bemerkt Frank Mohr von der Commerzbank. Verglichen mit sonst durchschnittlich rund 10.000 Trades zeugten die 7.000 Orders der vergangenen fünf Handelstage von einer gewissen Zurückhaltung. 'Wie auch unsere eigenen sind die Büros unserer Kunden in der Osterwoche nicht voll besetzt', meint der Händler, der einen Abgabenüberhang im Verhältnis 58 zu 42 Prozent berechnet.
'Es ist nicht so viel los wie sonst', meldet auch Mark Schönbrodt von der DekaBank. Es gebe in dieser Woche keine großen konjunkturellen Impulse. Anleger, die aktiv seien, reduzierten ihren Aktionsradius auf eine kleinere Anzahl an Produktgruppen.
Dividenden europäischer Unternehmen ziehen
Aus den Industrieländern favorisierten sie gegenwärtig Unternehmen mit einträglichen Dividenden. Einen Käuferüberhang beobachtet die DekaBank zum Beispiel bei Indexfonds mit deutschen und europäischen Dividendenwerte des DAXplus Maximum Dividend (WKN ETFL23) und des Eurostoxx Select Dividend 30 (WKN ETFL07).
In Summe gekauft worden seien aber auch Tracker des marktbreiten MSCI World (WKN ETF110). Eher ausgeglichen gehe es bei ETFs auf den deutschen Leitindex zu (WKNs DBX1DA, 593393, 593397). 'Der DAX scheint sich über der Marke von 7.000 Zählern etabliert zu haben, und große Nachrichten sind auch nicht in Sicht', begründet Mohr die abwartenden Anlegerhaltung. Gleichermaßen Käufe und Verkäufe verbucht Schönbrodt bei Aktienportfolios auf den Euro Stoxx 50 (WKNs 798328).
Größerer Abstand zu Emerging Markets
Insbesondere von Aktienkörben mit Unternehmen aus Schwellenländern hätten sich ETF-Investoren verstärkt verabschiedet. Etwa trennten sie sich tendenziell von Indexfonds, die den MSCI Asia Pacific ex Japan (WKNs A0X97T, ETF115) nachbilden. 'In den Wochen zuvor hatten sich Anleger gerade in diesen Märkten verstärkt positioniert und ernten nun ihre Früchte', vermutet Mohr. 'Auch trennen sich Investoren von lateinamerikanischen Aktien', meldet Schönbrodt. Unterm Strich Abflüsse habe es zuletzt beispielsweise für Tracker des MSCI EM Latam (WKN DBX1ML, LYX0B0) gegeben. Auch ETFs, die an den breiter aufgestellten MSCI Emerging Markets-Index (WKN DBX1EA) gekoppelt sind, würden per Saldo abgestoßen. Asiatische Aktien ohne japanische (WKN DBX1MJ) finde man tendenziell ebenso auf der Verkaufsseite.
Anleihen ohne Anziehungskraft
Mit einem Anteil von lediglich 7 Prozent am gesamten ETF-Umsatzvolumen der zurückliegenden Woche bewege sich bei Bonds aktuell wenig. 'Sonst kommen die Anleihen-ETFs bei der Commerzbank eher auf einen Anteil von15 bis 20 Prozent', erklärt Mohr. Verkäufe und Käufe bei Festverzinslichem hielten sich insgesamt die Waage, wie Schönbrodt beobachtet.
Deutschen Anleihen mit Fälligkeit zwischen ein und zehn Jahren (WKN ETFL17) und mit Laufzeiten zwischen 5,5 und 10,5 Jahren(WKN 628949) könnten Anleger weiterhin etwas abgewinnen. Sie landeten in Summe in ihren Depots.
Aus den Portfolios raus kämen indes Geldmarkt-ETFs (WKN DBX0AN, ETFL22). 'Wo diese freiwerdenden Mittel hinfließen, ist aber nicht zu erkennen', bemerkt Mohr.
Einzelne Sektoren ohne Trend
Bei den Sektoren sind Verkäufe und Käufe in etwa ausgewogen, wie Mohr registriert. Auch erkenne er in den Handelsbewegungen keine spezifischen Tendenzen. Der ETF-Spezialist spricht von Interesse etwa in Unternehmen der Industriegütergüter-, Dienstleistungs- und (WKN LYX0AT) und Grundstoffbranche (WKN LYX0AX) sowie bei Versorgern (WKN DBX1SU). Abgestoßen worden seien im Gegenzug ETFs mit Unternehmen aus dem Lebensmittelsektor (WKN LYX0AR), der Energiebranche (WKN 805876) und aus dem Bereich Konsumgüter (WKN A0REJ0).
Sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Schicken Sie uns eine E-Mail anredaktion@boerse-frankfurt.de
© 3. April 2012 / Iris Merker
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)