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Ökonomen-Stimmen zur Inflationsentwicklung in Deutschland

Veröffentlicht am 01.07.2024, 15:06
Aktualisiert 01.07.2024, 15:15
© Reuters.
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CBKG
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Inflation in Deutschland lässt wieder nach. Im Juni lagen die Verbraucherpreise um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats - nach 2,4 Prozent im Mai, wie das Statistische Bundesamt am Montag auf Basis vorläufiger Zahlen in Wiesbaden mitteilt. Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie - die sogenannte Kerninflation - beträgt demnach 2,9 Prozent. Während sich vor allem Dienstleistungen verteuerten, wurde Energie günstiger. Gemessen am Vormonat Mai legten die Preise nach Angaben der Statistiker um 0,1 Prozent zu.

Einschätzungen von Ökonomen zur Preisentwicklung und zu möglichen Folgen für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB):

Ralph Solveen, Volkswirt Commerzbank (ETR:CBKG):

"Die Kernteuerungsrate ist leicht von 3,0 auf 2,9 Prozent gefallen. Verantwortlich hierfür war ein weiterer Rückgang der Teuerungsrate bei Waren, deren Abwärtstrend aber bald zu Ende gehen dürfte. Die Teuerungsrate bei Dienstleistungen lag hingegen stabil bei knapp 4 Prozent. In den kommenden Monaten könnte die Gesamt-Teuerungsrate zwar zeitweise auf 2 Prozent fallen, aber die Kernteuerungsrate dürfte sich nahe ihrem aktuellen Niveau und damit deutlich über dem EZB-Ziel stabilisieren."

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt VP Bank:

"Der Kernteuerungsrückgang bleibt also zäh. Dies ist dem kräftigen Anstieg der Dienstleistungspreise zuzuschreiben. (...) Der Preisanstieg im Dienstleistungssektor hat sich gegenüber dem Vormonat nicht verändert. Hierin manifestieren sich einerseits die deutlich gestiegenen Lohnkosten, andererseits aber auch das veränderte Konsumverhalten. Wurden während der Corona-Zeit vor allem Waren konsumiert, sind es in der Post-Covid-Ära Dienstleistungen. Das Freizeitvergnügen steht im Vordergrund. Höhere Lohnkosten können deshalb an die Kunden weitergegeben werden."

Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING (AS:INGA) Bank:

"Mit Blick auf die Zukunft dürfte die Inflation weiterhin auf einem etwas zu hohen Niveau verharren, da die günstigen Basiseffekte im Energiebereich auslaufen, während gleichzeitig die Löhne steigen. Angesichts der jüngsten neuen Lohnforderungen ist eine Abschwächung des deutschen Lohnwachstums in der zweiten Jahreshälfte kaum zu erwarten. Infolgedessen sehen wir die Inflation weiterhin in der breiteren Spanne zwischen 2 Prozent und 3 Prozent schwanken und nicht auf einer geraden Linie zu 2 Prozent zurückkehren."

Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust:

"Auch für die EZB enthält die Junizahl aus Deutschland gemischte Botschaften. Einerseits ist die Inflation nicht weit vom 2-Prozent-Ziel entfernt, andererseits liegt die Kerninflation ohne Berücksichtigung von Energie- und Nahrungsmittelpreisen noch bei 2,9 Prozent. Ein deutlicher Rückgang in den nächsten Monaten ist aufgrund der recht kräftigen Lohnzuwächse und steigender Dienstleistungspreise nicht zu erwarten. Weitere Zinssenkungen dürften daher auf sich warten lassen, zumal Basiseffekte in der Preisentwicklung die Inflationsraten nach den Sommermonaten wieder etwas steigen lassen dürften."

Ralf Umlauf, Ökonom Landesbank Hessen-Thüringen:

"Noch immer ist die Zielmarke von 2 Prozent nicht erreicht, da sich europaweit der Preisdruck aber per saldo ebenfalls abgeschwächt hat, dürfte die Europäische Zentralbank an dem vorsichtigen Zinssenkungskurs festhalten. Eine Vorfestlegung auf den September wird es aber wohl auch bei der EZB-Konferenz in Sintra, die heute startet, nicht geben.

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