Finanzminister und IWF-Vertreter haben auf der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds in Washington ihre Sorge angesichts der weltweiten Wirtschaftsentwicklung ausgedrückt. Japans Finanzminister Taro Aso rief zur Zusammenarbeit bei der Durchführung von Strukturreformen auf, um wirtschaftliche Ungleichgewichte abzubauen.
„Das weltweite Wachstum nimmt weiterhin zu, allerdings ist der Anstieg langsamer als das im Oktober erwartet wurde. Die Risikokurve zeigt nach unten. Wir sind uns der Gefahr bewusst, dass sich die Wachstumsaussichten verschlechtern könnten", sagte Aso.
Poul Thomsen, Direktor der IWF-Europaabteilung, richtete einen kritischen Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung in der Europäischen Union.
„Das Wachstum in der EU hat im Vergleich zu unserem letzten Treffen vor sechs Monaten eindeutig an Fahrt verloren. Das war teilweise zu erwarten, weil das Wachstum in vielen Ländern über den eigentlichen Möglichkeiten lag, denn die Erholung schritt voran. Aber dennoch sind wir überrascht, wie schnell die Abkühlung vonstattengeht", so Thomsen.
Deutschland kritisierte der IWF-Europachef wegen nicht schnell genug steigender Löhne. Dies sei der Hauptgrund für den großen Handelsbilanzüberschuss des Landes.
Das nächste Treffen der Finanzminister der G20-Staaten findet im Juni im japanischen Fukuoka statt.