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Chinesischer Partner würde gern Yahoo kaufen

Veröffentlicht am 02.10.2011, 14:34
Aktualisiert 02.10.2011, 14:36
NEW YORK (dpa-AFX) - Die größte chinesische Handelsplattform Alibaba würde gern das kriselnde Internet-Urgestein Yahoo kaufen. 'Wir sind sehr interessiert', sagte Alibaba-Gründer Jack Ma laut übereinstimmenden US-Medienberichten bei einem Auftritt an der Eliteuni Stanford. Zugleich bestätigte er, dass es auch andere Anwärter gebe: 'Alle seriösen Kaufinteressenten haben mit uns gesprochen.' Nach bisherigen Informationen sollen unter anderem Investoren wie Silver Lake Partners und Andreessen Horowitz, aber auch der Software-Riese Microsoft und der Internet-Konkurrent AOL <6OL.FSE> ihre Fühler ausgestreckt haben.

Yahoo hält 40 Prozent an Alibaba. Die Beteiligung gehört zu dem Wertvollsten an dem Internet-Pionier: Ihr Wert wird auf bis zu 13 Milliarden Dollar geschätzt, während das ganze Unternehmen an der Börse zuletzt weniger als 17 Milliarden wert war. Alibaba sei an Yahoo 'als ganzem' interessiert, betonte Jack Ma. Es sei aber ein kompliziertes Unterfangen mit vielen Beteiligten, schränkte er ein.

Yahoo sucht jetzt nach einem neuen Konzernchef nachdem Anfang September Carol Bartz gefeuert wurde. Ihr wurde vorgeworfen, in zweieinhalb Jahren an der Spitze keine Trendwende geschafft zu haben. Yahoo kämpft mit Problemen in seinem Kerngeschäft mit Banner-Werbung im Internet, wo Rivalen wie Google und das Online-Netzwerk Facebook immer stärker werden.

Das Verhältnis zwischen Yahoo und Alibaba war zuletzt gespannt. Streit gab es vor allem, als Ma den Zahlungsdienstleister Alipay in eine separate Firma unter seiner Kontrolle auslagerte - laut Yahoo ohne Vorwarnung. Ma erklärte den Schritt mit neuen Vorschriften, nach denen Bezahldienste ausschließlich in der Hand chinesischer Eigentümer liegen dürften. Nach Verhandlungen wurde ein finanzieller Ausgleich vereinbart, die Stimmung bleibt jedoch schwierig. Ma bot bereits mehrfach an, die Yahoo-Beteiligung zurückzukaufen.

Nach Informationen des 'Wall Street Journal' hat der Yahoo-Verwaltungsrat immer noch nicht entschieden, ob das Unternehmen verkauft werden soll oder allein weitermacht. Derzeit würden Personaldienstleister mit der Suche nach einem neuen Chef beauftragt. Es gehe entweder um jemanden, der Yahoo verkaufen oder eine Sanierung schaffen könnte, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.

Zuletzt hab es Berichte, wonach eine Gruppe internationaler Investoren bis zu 1,6 Milliarden Dollar in Alibaba investieren will. Die Alibaba-Gruppe werde dabei insgesamt mit 32 Milliarden Dollar bewertet./so/DP/he

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