STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am vormittag
Dienstag, 17. Januar 2012
Aktienmarkt steigt trotz negativer Nachrichten
EFSF-Abstufung wird ignoriert - Metro legt Kaufhof auf Eis
Der Aktienmarkt bleibt weiterhin bemerkenswert robust. Gestern hat er die Abstufung von neun Eurostaaten problemlos weggesteckt. Und die gestern Abend verkündete Herabstufung des Rettungsfonds EFSF durch Standard&PoorŽs sorgt ebenfalls nicht für größere Nervosität. Der DAX steigt um 1,7 Prozent auf 6324 Punkte, das ist der höchste Stand seit Oktober. Seit Jahresanfang hat der DAX damit mehr als 400 Punkte gewonnen. Die Analysten der LBBW bezeichnen die Herabstufung des EFSF als logische Folge, da mittlerweile nur noch der kleinere Teil der Garantien die Top-Bonität besitzt. Insgesamt scheint es aber so zu sein, als nehme der Optimismus der Anleger zu. Ein Grund dafür ist die Bereitschaft der EZB den Finanzsektor weiterhin großzügig zu finanzieren - Geld, das dann zumindest teilweise weiter in die Finanzierung der Krisenstaaten weiter fließt.
Hilfreich sind gute Konjunkturdaten aus China. Dort ist das BIP im vierten Quartal um vier 8,9 Prozent gewachsen. Das lindert Sorgen über eine schnelle Abkühlung der Wirtschaft.
Auf Unternehmensseite fallen heute vor allem die Aktien von Metro auf. Der Handelskonzern hat den Verkauf der Kaufhaustochter Kaufhof vorerst abgebrochen. Als Grund wird die schwierige Situation an den Finanzmärkten angegeben, die den Kaufinteressenten offenbar keine ausreichende Möglichkeit der Refinanzierung geboten hat. Damit bleibt Metro fürs erste auf seinem Sorgenkind sitzen. Auch das Weihnachtsgeschäft ist enttäuschend ausgefallen, der Umsatz fiel bei Kaufhof im vierten Quartal um fünf Prozent. Aber auch hier gilt: Der Markt reagiert auf negative Nachrichten nicht mehr mit sinkenden Kursen. Statt dessen steigt die Metro-Aktie nach anfänglichen Verlusten um vier Prozent.
Große Gewinner im DAX sind erneut die Automobilwerte, allen voran Daimler mit einem Plus von 3,9 Prozent. Und das, obwohl die PKW-Neuzulassungen in Europa im Dezember um fast sechs Prozent eingebrochen sind. Lediglich Deutschland mit einem Plus von sechs Prozent konnte sich vom negativen Gesamttrend abkoppeln.
Die Anleger in Stuttgart stellen sich weiterhin beharrlich gegen herrschende Trends. So wird ein Put auf den zuletzt stark gestiegenen Bund-Future gekauft. Auch beim DAX bleibt die Skepsis vorherrschend. Unter den meistgehandelten Knock-Outs sind weit überwiegend Puts. Das Euwax Sentiment liegt bei -40 Punkten.
Börse Stuttgart TV
Jetzt entzog die Ratingagentur Standard & Poors auch dem europäischen Rettungsschirm EFSF seine Topbonität. Der Zeitpunkt ist insofern beachtlich, als für heute eine EFSF-Anleihenemission in Höhe von 1,5 Milliarden Euro geplant ist. Droht diese nun zum Fiasko zu werden? Läuft nun auch Deutschland Gefahr sein \'AAA-Rating\' zu verlieren? Rolf Kazmaier, SVA Vermögensverwaltung, bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=6613
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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