(Neu: Analystenkommentar der National-Bank und von Silvia Quandt Research.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Munich Re sind am Dienstag nach Zahlen freundlich in den Handel gestartet. Sie gaben ihre Gewinne allerdings sehr schnell ab. Zuletzt standen die Rückversicherungstitel nahezu unverändert bei 117,70 Euro. Der Dax zeigte zeitgleich ebenfalls keine klare Richtung und bewegte sich kaum von der Stelle.
Die Munich Re wird nach einem überraschend starken zweiten Quartal optimistischer für das laufende Jahr. Der Konzern sei auf gutem Kurs, den ursprünglichen angestrebten Jahresgewinn von 2,5 Milliarden Euro leicht zu übertreffen, sagte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard. Nach sechs Monaten sind davon schon 1,6 Milliarden Euro erreicht. Von den niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten sieht sich das Unternehmen weiterhin stärker herausgefordert als von den Turbulenzen an den Finanzmärkten und der verschlechterten Wirtschaftslage. Von April bis Juni verdiente die Munich Re unter dem Strich zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor, als Abschreibungen auf Griechenland-Anleihen das Ergebnis nach unten gezogen. Analysten hatten diesmal allerdings mit deutlich weniger Gewinn gerechnet.
SCHADEN-KOSTEN-QUOTE ENTTÄUSCHT
Ein Börsianer bewertete die Zahlen allerdings als gemischt. Während der Nettogewinn und die Bruttoprämien die Konsensschätzungen übertroffen hätten, seien der operative Gewinn und das Kapitalanlageergebnis darunter geblieben. Zudem sei die Schaden-Kosten-Quote (combined ratio) schlechter als erwartet ausgefallen. Auch dass Munich Re den bisher angestrebten Jahresgewinn von 2,5 Milliarden Euro leicht übertreffen will, relativierte der Experte: Der Markt rechne hier bereits mit 2,6 Milliarden Euro.
Commerzbank-Analyst Roland Pfänder sprach von insgesamt soliden Zahlen der Münchener. Während das Nettoergebnis seine sowie die Konsensprognosen übertroffen habe, liege die operative Entwicklung einigermaßen im Rahmen der Schätzungen. Doch auch er sah die Schaden-Kosten-Quote schwächer als erwartet.
Analyst Christian Muschick von Silvia Quandt Research nannte die Zahlen ebenfalls solide. Der Rückversicherer habe besser als von ihm erwartet abgeschnitten. Interessant dürften Kommentare zum geplanten Umbau der Tochter Ergo sein. Manfred Jaisfeld von der National-Bank sah seine Erwartungen indes klar übertroffen. Dabei betonte der Experte, dass sich die Schaden-Kosten-Quote im gesamten ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich verbessert habe. Jaisfeld erhöhte das Kursziel nach den Zahlen um 10 auf 135 Euro und empfiehlt die Aktie weiter zum Kauf./gl/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Munich Re
Die Munich Re wird nach einem überraschend starken zweiten Quartal optimistischer für das laufende Jahr. Der Konzern sei auf gutem Kurs, den ursprünglichen angestrebten Jahresgewinn von 2,5 Milliarden Euro leicht zu übertreffen, sagte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard. Nach sechs Monaten sind davon schon 1,6 Milliarden Euro erreicht. Von den niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten sieht sich das Unternehmen weiterhin stärker herausgefordert als von den Turbulenzen an den Finanzmärkten und der verschlechterten Wirtschaftslage. Von April bis Juni verdiente die Munich Re unter dem Strich zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor, als Abschreibungen auf Griechenland-Anleihen das Ergebnis nach unten gezogen. Analysten hatten diesmal allerdings mit deutlich weniger Gewinn gerechnet.
SCHADEN-KOSTEN-QUOTE ENTTÄUSCHT
Ein Börsianer bewertete die Zahlen allerdings als gemischt. Während der Nettogewinn und die Bruttoprämien die Konsensschätzungen übertroffen hätten, seien der operative Gewinn und das Kapitalanlageergebnis darunter geblieben. Zudem sei die Schaden-Kosten-Quote (combined ratio) schlechter als erwartet ausgefallen. Auch dass Munich Re den bisher angestrebten Jahresgewinn von 2,5 Milliarden Euro leicht übertreffen will, relativierte der Experte: Der Markt rechne hier bereits mit 2,6 Milliarden Euro.
Commerzbank-Analyst Roland Pfänder sprach von insgesamt soliden Zahlen der Münchener. Während das Nettoergebnis seine sowie die Konsensprognosen übertroffen habe, liege die operative Entwicklung einigermaßen im Rahmen der Schätzungen. Doch auch er sah die Schaden-Kosten-Quote schwächer als erwartet.
Analyst Christian Muschick von Silvia Quandt Research nannte die Zahlen ebenfalls solide. Der Rückversicherer habe besser als von ihm erwartet abgeschnitten. Interessant dürften Kommentare zum geplanten Umbau der Tochter Ergo sein. Manfred Jaisfeld von der National-Bank sah seine Erwartungen indes klar übertroffen. Dabei betonte der Experte, dass sich die Schaden-Kosten-Quote im gesamten ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich verbessert habe. Jaisfeld erhöhte das Kursziel nach den Zahlen um 10 auf 135 Euro und empfiehlt die Aktie weiter zum Kauf./gl/rum