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ROUNDUP: Frankreichs Wirtschaft kommt überraschend stark in Schwung

Veröffentlicht am 14.11.2014, 09:40
ROUNDUP: Frankreichs Wirtschaft kommt überraschend stark in Schwung

n PARIS (dpa-AFX) - Hohe Ausgaben der Regierung haben Frankreichs Wirtschaft im dritten Quartal überraschend stark in Schwung gebracht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei in den Monaten Juli bis September um 0,3 Prozent zum Vorquartal gewachsen, teilte die Statistikbehörde Insee am Freitag nach einer ersten Schätzung mit. Dies ist das erste Quartalswachstum in diesem Jahr und zugleich der stärkste Anstieg der Wirtschaftsleistung seit dem zweiten Quartal 2013.

Volkswirte zeigten sich von der Entwicklung im dritten Quartal überrascht. Sie hatten nur ein mickriges Wachstum von 0,1 Prozent erwartet. "Frankreichs positive Überraschung verdeutlicht, dass die Stimmung in Frankreich schlechter ist die wirtschaftliche Realität", kommentierten Experten der Privatbank Berenberg. Das Wachstum sei allerdings vor allem vom Konsum, den Ausgaben der Regierung und einem starken Anstieg der Lagerbestände getrieben. Die Entwicklung bei Außenhandel und Investitionen habe das Wachstum hingegen belastet.

Nach der Stabilisierung an der europäischen Peripherie haben sich zuletzt Frankreich und Italien wegen schleppender Strukturreformen und hohen Budgetdefiziten zu den Sorgenkindern der Eurozone entwickelt. Die Regierung in Paris braucht Impulse aus der Privatwirtschaft, um mehr Spielraum bei der Konsolidierung des ausufernden Haushalts zu bekommen.

Die EU-Kommission geht davon aus, dass die französische Neuverschuldung bis 2016 bei unveränderter Politik auf 4,7 Prozent der Wirtschaftsleistung steigt. Paris will erst 2017 - und damit zwei Jahre später als ursprünglich den Euro-Partnern zugesichert - die Defizitgrenze von 3 Prozent einhalten. Im dritten Quartal legten die öffentlichen Ausgaben um 0,8 Prozent zu.

Im Jahresvergleich legte die französische Wirtschaft laut Insee im dritten Quartal wie erwartet um 0,4 Prozent zu. Allerdings revidierten die Statistiker die konjunkturelle Entwicklung im zweiten Quartal nach unten. Im Frühjahr sei die Wirtschaft demnach leicht um 0,1 Prozent zum Vorquartal geschrumpft, nachdem Insee zuvor eine Stagnation für die Monaten April bis Juni gemeldet hatte.

nn

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