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BIZ-Chef fordert Bankenunion

Veröffentlicht am 27.06.2012, 19:08
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Generaldirektor der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), Jaime Caruana, macht sich für eine Bankenunion in der Eurozone stark. 'Meiner Ansicht nach ist es wichtig, dass die politischen Führer jetzt hier ein klares Zeichen in diese Richtung setzen mit den nötigen Details, um die Märkte zu beruhigen', sagte Caruana vor dem EU-Krisengipfel in Brüssel in einem Interview des 'Handelsblatts' (Donnerstagausgabe).

Zu einer Bankenunion zählen für den BIZ-Chef eine einheitliche Aufsicht über die größten Banken im Währungsraum, ferner sollte die Einlagensicherung auf Ebene der Eurozone vereinheitlicht werden, drittens sei ein gemeinsamer Abwicklungsfonds nötig. 'Die Politiker müssen jetzt einen signifikanten Durchbruch erreichen, winzige Trippelschritte reichen einfach nicht mehr aus', sagte Caruana.

Der BIZ-Chef zeigte sich besorgt, dass Sparer aus Krisenländern der Eurozone ihr Geld aus Angst vor einem Vermögensverlust zunehmend in andere Euroländer bringen. 'Wir glauben, dass eine Art Bankenunion dem entgegenwirken kann', so Caruana. Mit seinen Vorschlägen geht der BIZ-Chef auf Konfrontationskurs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie will von einer einheitlichen Einlagensicherung in der Euro-Zone nichts wissen - aus Sorge, dies würde versteckten Finanztransfers Tür und Tor öffnen.

Die BIZ wird auch als Zentralbank der Zentralbanken bezeichnet. Sie wacht unter anderem über die internationale Finanzstabilität./hbr/ck

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