BERLIN (dpa-AFX) - Der SPD-Finanzpolitiker und Fraktionsvize Carsten Schneider warnt in der Debatte über einen möglichen Euro-Austritt Griechenlands vor den Folgen. Seiner Einschätzung nach würde ein solcher Schritt Deutschland 30 Milliarden Euro oder mehr kosten, sagte Schneider der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben fast 240 Milliarden an Krediten an Griechenland gegeben, um sie zu stabilisieren und im Euro zu halten." Bei einem Umstieg auf die Drachme und einer Abwertung könnte Athen das nicht zurückzahlen.
Auch die Auffassung, dass ein "Grexit" heute besser beherrschbar wäre als noch vor einigen Jahren, teilt Schneider nicht. "Es würde auseinandergehen. Jeder Spekulant würde zu Recht dann spekulieren,"schauen wir mal, ob die tatsächlich Italien halten können". Ein kleines Land könne man vielleicht retten, "aber auf gar keinen Fall ein großes wie Italien oder Frankreich". Der SPD-Fraktionsvize warnte die Union davor, innenpolitisch in Griechenland Einfluss nehmen zu wollen: "Es kann sein, dass es der CDU jetzt nicht passt, dass dort vielleicht eine linke Partei an die Regierung kommt, aber das ist Demokratie und daran muss man sich gewöhnen. Man sollte auf keinen Fall den Eindruck erwecken, dass wir den Griechen jetzt auch noch vorschreiben, wen sie zu wählen haben.