FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor den Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag wenig bewegt in den Handel gestartet. Eine Stunde nach dem Börsenstart stand der Dax 0,05 Prozent tiefer bei 7.577,07 Punkten. Am Mittwoch hatte der Leitindex wegen der politischen Sorgen in der Eurozone mehr als ein Prozent abgegeben, womit er seine gesamten Gewinne seit Jahresanfang eingebüßt hatte. Der MDax zeigte sich am Donnerstag zuletzt prozentual unverändert bei 12.634,34 Punkten, während der TecDax 0,15 Prozent auf 878,85 Punkte verlor.
Die Anleger seien vor der EZB-Zinsentscheidung mit der nachfolgenden Pressekonferenz vorsichtig, zumal die Krise in Euroland wieder in den Fokus gerückt sei, sagte Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG. Ishaq Siddiqi von ETX Capital erinnerte an die zuletzt gestiegenen Renditen für italienische und spanische Staatsanleihen. Die Anleger warteten insbesondere auf Aussagen, wie die EZB auf die jüngsten Ereignisse reagieren werde. Experten erwarten von der Europäischen Zentralbank zunächst keine Änderung der Geldpolitik. Sie sind sich aber uneinig, ob die Zeichen eher auf einen Ausstieg aus der Krisenpolitik oder sogar auf eine Ausweitung stehen. Daneben gewinnt in Deutschland die Berichtssaison an Fahrt.
GUTE ZAHLEN TREIBEN DAIMLER UND HEIDELBERGCEMENT
So stiegen etwa die Daimler-Titel nach Zahlen um mehr als zwei Prozent und gehörten damit zu den größten Gewinnern im Dax. Der Verkauf der Anteile am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS beflügelte den Gewinn des Autobauers im vergangenen Jahr. Auch der Umsatz legte zu, wogegen das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um zwei Prozent nachgab. Händler sprachen von einem soliden Dividendenvorschlag, der wie im Vorjahr 2,20 Euro vorsieht. Insgesamt seien die Zahlen besser als erwartet.
An der Indexspitze verteuerten sich die Aktien von HeidelbergCement um knapp vier Prozent. Der Baustoffkonzern hatte im Schlussquartal vor allem dank der weiterhin guten Nachfrage in den Schwellenländern mehr verdient als ein Jahr zuvor. Zudem profitierte HeidelbergCement von seinem strikten Sparkurs. 'Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2012 liegen klar über Marktkonsens', so die Einschätzung eines Händlers. Positiv hob er zudem das erhöhte Ziel für die Einsparungen hervor.
HHLA SPITZENREITER IM MDAX
Der Favorit der Anleger im MDax waren die Anteilsscheine von HHLA mit einem Plus von mehr als fünf Prozent. Der Hamburger Hafenbetreiber verkraftete den Konjunkturabschwung des vergangenen Jahres besser als erwartet. Beim Reisekonzern Tui sorgten optimistische Aussagen der britischen Tochter Tui Travel zum laufenden Geschäftsjahr für Kursgewinne von gut anderthalb Prozent. Dagegen büßten Wacker Chemie mehr als anderthalb Prozent ein. Die Solarkrise in Deutschland schlug beim Halbleiter-Zulieferer und Chemiekonzern 2012 voll durch, so dass der Umsatz um sechs Prozent und der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um fast ein Drittel zurückging. Auch für 2013 zeigte sich das Unternehmen zurückhaltend.
Die Aktien von Hochtief gewannen auch ohne Zahlen rund anderthalb Prozent. Das Europa-Geschäft des Baukonzerns könnte einem Pressebericht zufolge jetzt doch zerschlagen werden. Der seit kurzem amtierende und vom spanischen Großaktionär ACS entsandte Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes denke an den Verkauf von Bereichen mit 6.200 Mitarbeitern, berichteten die Zeitungen der 'WAZ'-Mediengruppe ohne Nennung von Quellen. Laut Händlern wirkte der Bericht positiv, da er die Hoffnung auf eine tiefgehende Prüfung der Unternehmensstrategie verstärke. Dies könnte einiges an Wert für die Aktionäre heben./gl/rum
Die Anleger seien vor der EZB-Zinsentscheidung mit der nachfolgenden Pressekonferenz vorsichtig, zumal die Krise in Euroland wieder in den Fokus gerückt sei, sagte Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG. Ishaq Siddiqi von ETX Capital erinnerte an die zuletzt gestiegenen Renditen für italienische und spanische Staatsanleihen. Die Anleger warteten insbesondere auf Aussagen, wie die EZB auf die jüngsten Ereignisse reagieren werde. Experten erwarten von der Europäischen Zentralbank zunächst keine Änderung der Geldpolitik. Sie sind sich aber uneinig, ob die Zeichen eher auf einen Ausstieg aus der Krisenpolitik oder sogar auf eine Ausweitung stehen. Daneben gewinnt in Deutschland die Berichtssaison an Fahrt.
GUTE ZAHLEN TREIBEN DAIMLER UND HEIDELBERGCEMENT
So stiegen etwa die Daimler-Titel
An der Indexspitze verteuerten sich die Aktien von HeidelbergCement
HHLA SPITZENREITER IM MDAX
Der Favorit der Anleger im MDax waren die Anteilsscheine von HHLA
Die Aktien von Hochtief