DÜSSLEDORF (dpa-AFX) - Hohe Kosten für das aktuelle Sparprogramm und ungünstige Wechselkurse haben Rheinmetall (ETR:RHM) im vergangenen Jahr belastet. Selbst ohne diese Sondereffekte ging der operative Gewinn um ein Fünftel auf 213 Millionen Euro zurück, wie der Rüstungskonzern am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Allerdings drückte der Konzernumbau das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um weitere 101 Millionen Euro. 2012 hatte Rheinmetall noch gut 300 Millionen Euro Ebit eingefahren. Der starke Euro drückte unterdessen den Umsatz auf 4,61 Milliarden Euro und damit um zwei Prozent unter den Vorjahreswert.
Besser als erwartet lief das Geschäft allerdings in der Autozuliefer-Sparte. Hier hatte Rheinmetall im November ohne die Sonderkosten maximal 150 Millionen Euro Gewinn in Aussicht gestellt - tatsächlich fuhr das Geschäftsfeld aber 160 Millionen ein. Die Resultate hätten die Erwartungen am Markt übertroffen, schrieb Commerzbank-Analyst Stephan Böhm in einer ersten Reaktion. Der Konzern trete nun in eine Phase rentablen Wachstums ein. Die Rüstungssparte landete bei den angepeilten 60 Millionen Euro operativem Gewinn. Zu Handelsbeginn legten Rheinmetall-Papiere im MDax um gut 4,5 Prozent zu.
Hoffnung machen weiterhin die prall gefüllten Auftragsbücher: 2013 gingen in den beiden Sparten für Militärtechnik und Autoteile Bestellungen für 5,8 Milliarden Euro ein (Vorjahr: 5,3). Insgesamt hat Rheinmetall damit Aufträge für fast 6,5 Milliarden Euro in der Hinterhand - vor einem Jahr waren es noch gut 5,4 Milliarden. Einen Ausblick für das laufende Jahr blieb der Vorstand trotzdem schuldig. Bislang hat er nur angekündigt, dass er 2014 durch das Sparprogramm mit mehr als 1000 Stellenstreichungen mit 25 Millionen Euro weniger laufenden Kosten rechnet. Im nächsten Jahr sollen sogar 75 Millionen gespart werden. Am 19. März will der Konzern die vollständige Bilanz vorlegen.tb